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0235 - Hexenabend mit Jane Collins

0235 - Hexenabend mit Jane Collins

Titel: 0235 - Hexenabend mit Jane Collins
Autoren: Jason Dark
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Schein!« flüsterte sie. »Grün und blau zur gleichen Zeit. Der steht mitten auf der Straße und flackert.«
    Was sie mit so vielen Worten umschrieben hatte, dafür hatte ich ein einziges.
    Hexenfeuer!
    Und es war dabei, uns einzuschließen…
    ***
    Etwa zwei Sekunden blieb ich unbeweglich sitzen. Ich mußte mich erst auf die neue Situation einstellen, zudem gefiel mir auch die etwas beengte Sicht nicht, deshalb stieg ich noch einmal aus und stellte mich mitten auf die Fahrbahn.
    Ja, Glenda hatte sich nicht getäuscht. Die blaue Wand kam von vorn und auch von der Rückseite.
    Es waren hüfthohe Flammen, die über die Straße wanderten, zuckende, tanzende Gebilde, mit Spitzen, so daß sie wirkten wie flammende Schwerter. Die Wege waren uns versperrt. Was blieb, war der Kampf. Ich öffnete am Heck die Haube, danach den Deckel des Einsatzkoffers und nahm meinen Bumerang hervor.
    Sollte Jane Collins die Flammenwand begleiten, dann mußte ich eine Entscheidung treffen.
    Mein Gesicht wirkte wie aus Granit gehauen, als ich wieder in den Bentley stieg.
    Glenda hatte Angst. Auf ihrer Stirn lagen kleine Schweißperlen. Die Sehnen und Adern unter der Haut am Zeichen bewegten sich, als sie trocken schluckte.
    »Was haben wir für eine Chance, John?«
    Ich legte den Bumerang auf meinen Schoß. »Weiß ich nicht. Wir müssen es probieren.«
    »Willst du auf die Flammenwand zufahren?«
    »Ja.«
    »O Gott, die wird uns…«
    »Noch ist nichts sicher, Mädchen. Wenn wir tatsächlich Pech haben sollten, bleibt uns noch der Sprung ins Wasser.« Ich grinste schief. »Hoffentlich kannst du schwimmen.«
    »So einigermaßen.«
    »Na denn.« Ich startete. Langsam rollte der schwere Wagen an. Lange konnten die dämonischen Gegner die Flammenwände nicht aufrechterhalten. Sie wurde nicht nur von uns gesehen, auch von anderen Zeugen, die vielleicht die Polizei riefen.
    Ansonsten war alles normal. Unter uns gurgelte die Themse, letzte Schiffe fuhren noch, da leuchteten entfernte Lichter, nur auf der Brücke näherte sich uns das lautlose Grauen von beiden Seiten.
    Glenda war ebenfalls nicht angeschnallt. In diesem Fall von Vorteil, denn wir mußten wahrscheinlich schnell aus dem Wagen, wenn es hart auf hart kam.
    Selten hatte ich so gespannt in meinem Auto gesessen. Und es stellte sich die Frage, ob wir es überhaupt schaffen konnten. Würden die blauen Flammen mein Fahrzeug vielleicht vernichten?
    Ich fuhr nur im ersten Gang. Neben dem Wagen hätte ein Baby herlaufen können, so langsam bewegte er sich voran. Auch die blaue Wand blieb nicht stehen. Sie hielt ihre Geschwindigkeit bei, sowohl vor als auch hinter uns.
    Dann sahen wir die Raben.
    Über der blauen Wand erschienen sie. Dunkle Schatten mit rotglühenden Augen und gefährlich anzusehen.
    Wild flatterten sie auf und ab, ohne uns allerdings zu nahe zu kommen. Dafür begleiteten sie zwei andere Wesen, die plötzlich in der Wand aus Flammen standen.
    Eine war Jane Collins.
    Die andere Wikka!
    Die Schülerin hatte ihre Meisterin zu Hilfe gerufen. So langsam kam ich zu der Überzeugung, daß die ehemalige Detektivin es wirklich auf einen entscheidenden Kampf hinauslaufen lassen wollte.
    Beide Hexen standen dicht nebeneinander. Vom Äußeren her konnten Frauen nicht gegensätzlicher sein. Wikka mit pechschwarzen Haaren und einem bleichen Gesicht, aus dessen Stirn und dicht am Haaransatz zwei Schlangen wuchsen, daneben die blondhaarige Jane Collins und von der Erscheinung her mit vielen Vorzügen der Natur bedacht.
    Zwei vom Aussehen her unterschiedliche Frauen, im Prinzip verfolgten sie das gleiche.
    Die Vernichtung und den Dienst an Satan!
    Sie kamen mit dem Feuer. Nichts brannte an ihnen, sie standen in den Flammen wie zwei finstere Göttinnen und schauten uns starr entgegen.
    »Kannst du nicht schießen?« flüsterte Glenda.
    Ich hob die Schultern. »Natürlich, weiß aber nicht, ob es etwas ausrichtet. Außerdem tanzen die Flammen, das Büchsenlicht ist schlecht. Wie ich sehe, müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen.«
    »Und was?«
    »Raus aus dem Wagen.«
    »Das meinst du doch nicht im Ernst.«
    »Doch.« Ich stoppte schon. Gleichzeitig öffnete ich die Tür an meiner Seite. Mit einer Kopfbewegung machte ich Glenda klar, meinem Beispiel zu folgen.
    Auch sie stieg aus.
    Bevor Glenda überängstlich wurde, lief ich um die Kühlerschnauze herum und trat dicht neben sie. Ein schneller Blick über die Schulter zeigte mir, daß die Flammenwand an der hinteren Seite verdammt nahe
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