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0235 - Hexenabend mit Jane Collins

0235 - Hexenabend mit Jane Collins

Titel: 0235 - Hexenabend mit Jane Collins
Autoren: Jason Dark
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an. Aber mit Volldampf.«
    »Gut, wir warten.«
    »Aber schlaft nicht ein.«
    »Witzbold.« Ich legte auf.
    Glenda hatte Suko ebenfalls verstehen können. »In der Wohnung waren sie also auch«, sagte sie.
    »Leider.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Ich schaue mich inzwischen um, bis Suko kommt.«
    »Aber sei vorsichtig.«
    Ich streichelte ihr die Wange. »Sicher, Mädchen, sicher.« Als ich ausstieg, erfaßte mich der Lichtteppich eines Scheinwerferpaars. Im nächsten Augenblick hörte ich das Knarren von Bremsen, dann hielt ein uralter Renault, und ein bärtiges Gesicht erschien im Rechteck der heruntergekurbelten Scheibe.
    »Haben Sie eine Panne? Kann ich Ihnen helfen?«
    »Nein, danke, es geht. Nur eine kleine Pause.«
    Das bärtige Gesicht verzog sich. »Ist aber ein seltsamer Platz, um zu pausieren.«
    »Ich muß mal.«
    Der junge Mann lachte, winkte und gab Gas. Der Auspuff röhrte wie ein liebeskranker Hirsch.
    Die Heckleuchten des Renaults verglühten. Ich stand wieder im Dunkeln, nur das rote Licht der Warnblinkanlage warf hin und wieder einen Schimmer über meinen Körper.
    Die nächste Lampe befand sich etwa 30 Schritte von mir entfernt. Keine nach unten weisende Bogenleuchte, sondern eine helle Kugel, die in der Luft zu schweben schien.
    Ein Großteil des Brückengestänges lag im Dunkeln. Die schweren Eisenträger wirkten so, als wären sie für die Ewigkeit errichtet worden. Die abendliche Kühle hatte sich auf das Eisen gelegt und es mit einem feucht schimmernden Film überzogen.
    Zwischen der Fahrbahn und dem eigentlichen Brückengeländer wuchsen nicht nur die breiten Träger in die Höhe, dort befand sich auch ein schmaler Gehweg.
    Ihn wollte ich erreichen.
    Ich duckte mich unter einem tief führenden Gestänge, ging ein paar Schritte und hatte den Gehweg erreicht.
    In der Luft lag noch die Feuchtigkeit vom letzten Regen. Wenn ich ausatmete, standen kleine Wolken vor meinem Mund.
    Vom Gestänge der Brücke war immer nur ein Teil zu sehen, genau der, der auch von den Lampen erhellt wurde. Die übrigen Teile verschwanden in der Dunkelheit, als wären sie von einem Riesenmaul verschluckt worden.
    Über der Wasserfläche lag ein leichter Dunstfilm. Ein feiner Nebelstreifen, mehr nicht. Rechts und links am Ufer sah ich hin und wieder einige Lichter. Schwache, gelbe Punkte im Dunst des Abends.
    Als ich weiterging, hörte ich meine eigenen Schritte überlaut. Zudem spürte ich, daß die Brücke nie völlig ruhig war. Sie vibrierte immer, es war ein leichtes Zittern, das nicht nur das Gestänge, sondern auch durch die Fahrbahn lief.
    Von dem Raben entdeckte ich nichts. War es nur ein einzelner, oder lauerten mehrere davon irgendwo in der Nähe?
    Ich ging weiter.
    Der parkende Bentley blieb hinter mir zurück. Unter einer querlaufenden Strebe duckte ich mich hinweg. Im nächsten Moment erklang ein hohles Geräusch, als ich über Eisenplatten ging, dann stand ich wieder auf der Fahrbahn.
    Bevor mich das Licht zweier Scheinwerfer erreichen konnte, ging ich in Deckung.
    Der Wagen passierte mich.
    Wieder wurde es dunkel. Ich wollte auch die Fahrbahn überqueren und auf die andere Seite gehen. Meine Beretta hielt ich in der Hand. Der Arm hing am Körper herab. Die Waffe bildete die Verlängerung der Hand. Wenn ein Vogel auftauchte, würde ich sofort schießen.
    Der Weg war frei, ich konnte die Fahrbahn überqueren. Einen Blick nach rechts warf ich. Dort stand der Bentley. Da die Innenbeleuchtung des Wagens nicht brannte, konnte ich Glenda kaum sehen. Ich winkte ihr beruhigend zu und überquerte die Straße.
    Kaum hatte ich die Mitte erreicht, als ich hinter mir das Geräusch hörte. Mein Gegner mußte irgendwo in Deckung des Gestänges gelauert haben, und zwar so lange, bis ich ihm den Rücken zuwandte.
    Jetzt war er da.
    Ich kreiselte herum.
    Gleichzeitig fuhren aus beiden Richtungen zwei Wagen heran, und ich stand mitten auf der Fahrbahn, sah mich dem Angriff des Rabens mit den glühenden Augen gegenüber und wurde von zwei Seiten mit Licht übergossen.
    Dort wo ich stand, schienen die Lichtkegel explodieren zu wollen. Ich konnte überhaupt nichts mehr sehen, wurde geblendet, und mir war klar, daß ich auf keinen Fall stehenbleiben durfte, die beiden Wagen würden mich frontal packen.
    Ich ließ den Vogel sausen und hetzte mit gewaltigen Sprüngen weiter.
    Ein Fahrzeug war schon verflucht nahe. Fast zu nah, denn der Fahrer mußte hart auf die Bremse treten.
    Da kreischten und wimmerten die Reifen. Sie
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