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0235 - Hexenabend mit Jane Collins

0235 - Hexenabend mit Jane Collins

Titel: 0235 - Hexenabend mit Jane Collins
Autoren: Jason Dark
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jaulten auf dem Asphalt, ein Hupsignal ertönte, brandete in meinen Ohren, und ich stolperte im letzten Augenblick hinter die Pfeiler in Deckung.
    Vor dem Fahrzeugen war ich sicher, nicht vor dem dämonischen Vogel. Während ich mit der Balance kämpfte, hörte ich das Flattern der Flügel und sah das Tier auch dicht vor meinem Gesicht.
    Blitzschnell brachte ich die Waffe hoch und feuerte. Der Vogel hatte sein Maul aufgerissen.
    Ich gab ihm das Geschoß zu schlucken.
    Er explodierte. Federn, Asche, Knochenteile umwirbelten mich, ich hatte Ruhe.
    Nicht vor den Fahrern der beiden Wagen. Die Türen flogen auf, zwei Männer verließen die Fahrzeuge, sie rannten wütend auf mich zu, und ich hielt ihnen nicht nur die Pistole entgegen, sondern auch meinen Ausweis. Zusätzlich sagte ich: »Scotland Yard. Fahren Sie weiter, Sie stören einen Einsatz.«
    Der Satz wirkte. Erstaunt schauten sie mich an. Einer antwortete: »Können Sie da nicht vorher warnen?«
    »Nein.«
    Dann gingen sie und fuhren in getrennte Richtungen ab. Hinter ihnen hatten sich einige Wagen gestaut. Es dauerte etwas, bis sich der Stau auflöste.
    Ich wischte den Schweiß von meiner Stirn. Mittlerweile kamen mir Bedenken, ob es so richtig von mir war, hier auf der Brücke zu warten. Es konnte leicht einen Unfall geben, und Unschuldige wollte ich in die dämonische Auseinandersetzung nicht mit hineinziehen. Deshalb traf ich eine Entscheidung.
    Runter von der Brücke. Ich wollte am Ende auf Suko warten. Das würde er auch begreifen, ohne daß ich ihn zuvor anrief, denn auf seiner Harley konnte ich ihn nicht erreichen.
    Bevor ich auf den Bentley zulief, schaute ich mich um und suchte weitere Raben.
    Im Moment konnte ich nichts erkennen. Keine glühenden Augen starrten aus dem Dunkel der Finsternis zwischen den hohen Eisenträgern.
    Wieder rauschte ein Fahrzeug heran.
    Ich ließ es vorbei, und es befand sich ungefähr auf meiner Höhe, als ich den scharfen Knall vernahm.
    Einen Schuß!
    Ich zuckte zusammen, schaute sofort zum Bentley hin und sah die drei dämonischen Raben.
    Glenda hatte gefeuert. Das Fenster war nach unten gefahren. Glenda hatte sich über den Fahrersitz gebeugt, sich dabei langgemacht und auf die Tiere gezielt, die den Bentley umschwirrten.
    Es war nicht sicher, ob sie auch getroffen hatte, denn als ich mich in Bewegung setzte, schoß sie zum zweitenmal.
    Diesmal sah ich deutlich, wie die Silberkugel einen der Körper zerstörte. In der Luft wurde er zuerst gestoppt und dann kurzerhand zerrissen.
    Zwei blieben noch.
    Die wollte ich mir schnappen.
    Die dämonischen Vögel hatten sich auf den Wagen und damit auf Glenda konzentriert, mich bemerkten sie nicht. Vielleicht war ich auch zu schnell, auf jeden Fall hatte ich noch Zeit, meinen Dolch zu ziehen. Ein Sprung aus dem Lauf brachte mich fast bis an den Bentley, mein Arm fuhr von oben nach unten, und der Silberdolch fand mit tödlicher Präzision sein Ziel.
    Der Rabe wurde durchbohrt.
    Auch hier geschah das gleiche, als hätte ich das Wesen mit einer Silberkugel vernichtet.
    Staub, Knochen, Federn, Asche… das alles rieselte mir entgegen. Ich tauchte darunter hinweg, um mich um den letzten Raben zu kümmern. Der jedoch zog eine Flucht vor. Er war schneller als ich und verschmolz mit der Dunkelheit des Brückengestänges.
    Einen weiteren Raben entdeckte ich nicht in unmittelbarer Nähe. Ich riß die Fahrertür auf und warf mich in den Wagen.
    Glenda zitterte am ganzen Leib. »Ich… ich habe einen erwischt«, flüsterte sie.
    »Gratuliere.«
    »Spaß hat es mir nicht gemacht zu schießen.«
    Ich nickte ernst. »Sicher, wem macht es schon Spaß, die Waffe zu gebrauchen. Manchmal jedoch gibt es keine andere Möglichkeit, glaub mir, Mädchen.«
    »Ich beneide dich nicht um deinen Job, John.« Sie hob die Schultern. »Aber was soll's, jetzt hänge ich ja auch drin.«
    Da hatte sie recht.
    »Wir werden fahren«, sagte ich.
    »Nicht auf Suko warten?«
    »Doch. Allerdings am Ende der Brücke. Hier ist es mir zu gefährlich. Wenn wir angegriffen werden, und Unschuldige geraten zwischen die beiden Parteien, würde ich mir mein Leben lang Vorwürfe machen. Suko wird das begreifen, auch ohne daß wir ihm Bescheid gegeben haben. Er fährt sicherlich bis zum Ende der Brücke durch.«
    »Wir wollen es hoffen.«
    Ich startete. Hinter und vor mir lag die Fahrbahn frei. Es war auch kein Wagen in Sicht, aber Glenda sah etwas.
    »John, stopp!«
    »Was ist denn?«
    Sie deutete nach vorn und nach hinten. »Da, der
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