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0233 - Allein in der Drachenhöhle

0233 - Allein in der Drachenhöhle

Titel: 0233 - Allein in der Drachenhöhle
Autoren: Jason Dark
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geschieht, wenn Nepreno zurückkommt und dich hier sieht…?«
    Eine wahrhaft teuflische Lösung hatte sich der Spuk einfallen lassen. Da war ein schneller Tod, eine saubere Kugel, wie man in Gangsterkreisen sagte, besser. Wenn Nepreno mich fand, würde er mich gnadenlos zerreißen.
    »Wie gefällt dir das, Sinclair?« Der Spuk verhöhnte mich noch, ich aber ging nicht darauf ein.
    »Verschwinde!« zischte ich. »Verdammt, ich will dich hier nicht mehr sehen!«
    »Das hatte ich vor, obwohl ich mir in meinem Lande nichts befehlen lasse. Ich halte es dir deiner Angst zugute. Und viel Spaß mit Nepreno. Wenn wir uns beim nächsten Mal sehen, werde ich auf deine Reste schauen können, John Sinclair…«
    Es waren seine letzten Worte. Er drehte sich um, ein Schattenwesen huschte zum Ausgang, dann war er verschwunden.
    Zurück blieb ich in all meiner Hoffnungslosigkeit und wartete auf Nepreno, den Monsterdrachen…
    ***
    Gab es eine personifizierte Beschreibung für die Verzweiflung, so hätte man sie auf die vier Personen anwenden können, die sich in Sir James Powells Büro aufhielten.
    Man war ratlos. Vielleicht auch deshalb, weil ein jeder noch unter dem Schock der zurückliegenden Ereignisse litt. Was auf dem Hof des Yard Building passiert war, konnte man mit dem Begriff ungeheuerlich bezeichnen.
    Sir James Powell fragte das, was wohl alle dachten, aber nicht auszusprechen wagten. »Welche Chancen gibt es, John Sinclair wieder zurückzuholen?« Dabei schaute er Kara besonders scharf an, denn von ihr konnte die einzig konkrete Antwort kommen. Sie kannte das Land, das nicht sein darf, und sie wusste auch über die alte atlantische Magie Bescheid.
    Die Schöne aus dem Totenreich zog ein besorgtes Gesicht. »Aus diesem Land ist bisher noch niemand zurückgekehrt, der einmal dort war. Das weiß ich nicht erst seit heute, es war schon früher so, Das Land, das nicht sein darf, hat keinen freigegeben.«
    Sir James nickte. »Gut, das haben Sie oft genug wiederholt, ich akzeptiere es auch. Ich akzeptiere allerdings nicht, dass es keine andere Lösung geben soll. Tut mir leid, ich denke darüber etwas kritischer. Es muss eine Lösung geben, und wir werden sie finden. Sie, Kara, sind dabei die Schlüsselfigur. Sie haben selbst gesagt, dass noch keiner aus dem Land der Drachen zurückgekehrt ist. Okay, er hatte da keine Hilfe. Bei John Sinclair ist das etwas anderes, er hat eine Hilfe.«
    »Und die wäre?« fragte Myxin.
    »Kara!«
    Die Lippen des schwarzhaarigen Mädchens zuckten. Sie wusste, dass sie sich dieser Verantwortung nicht entziehen konnte. Sir James hatte einmal »Blut geleckt«, er würde auf keinen Fall nachgeben und alles daransetzen, um Kara zu überzeugen. Doch sie warnte. »Setzen Sie nicht zu große Hoffnungen auf mich, Sir James.«
    »Und Sie sollten Ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen«, konterte der Superintendent. »Das möchte ich Ihnen mal sagen. Sie besitzen doch die Gabe, Ihren Geist oder Ihre Seele auf Wanderschaft zu schicken. Sie können in andere Dimensionen eindringen und sie…«
    »Entschuldigen Sie, Sir James, aber so leicht ist es nicht. Um John Sinclair effektiv zu helfen, müsste ich den Trank des Vergessens haben. Wenn ich ihn besitze, kann ich die Dämonenreiche durchstreifen, dann erst kann sich mein Körper verwandeln, dann gibt es keine Grenzen für mich, aber es wird mir nicht gelingen, mich in sämtliche Dimensionen zu katapultieren. Tut mir leid.«
    »Und Ihre Reisen?« Sir James gab nicht auf. »Ich meine, Sie sind auch gekommen, als wir Sie riefen.«
    »Das war ein Zeitsprung auf der Erde. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Es gibt Sperren in den anderen Reichen, die ich nicht durchbrechen kann, wenn ich nicht den Trank des Vergessens bekomme. Das ist das Problem.«
    »Mit anderen Worten, Sie würden es nicht schaffen, sich selbst in das Land der Drachen zu schleudern.«
    »So ungefähr.«
    Die Augen hinter den Brillengläsern des Superintendenten wurden schmal. Er ärgerte sich, denn bisher hatte er immer einen Ausweg aus den schwierigsten Situationen gefunden. Nun sah es wirklich so aus, als säßen sie in der Klemme.
    »Gibt es denn keine Chance?« fragte er mit rauher Stimme.
    »Wir können einen Versuch wagen«, meinte Myxin nach einer Weile.
    Sofort horchten die anderen auf. Sie schauten ihn an wie den letzten Rettungsanker.
    »Welchen?« flüsterte Suko.
    »John sitzt, soviel wir alle wissen, im Land der Drachen. Diese Drachen sind dämonische Geschöpfe. Es
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