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0230 - Finale für Twin

Titel: 0230 - Finale für Twin
Autoren: Unbekannt
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Kreisbogen beschreiben, so daß wir den fünften Planeten von der entgegengesetzten Seite anfliegen!"
    Der Kommandant drehte sich um und warf Nir-Lah einen mißtrauischen Blick zu.
    „Wenn wir das tun, kommen wir zu spät, Nir-Lah." Nir-Lah lächelte maskenhaft. „Niemand kommt zu spät zum Sterben, Baldru-Ram ..."
     
    *
     
    Es war ein friedliches Bild. In der Sektorvergrößerung des Frontschirmes blinkte und glitzerte der größte Teil des Planeten wie ein ungeheurer Spiegel. Nur auf einem Pol klebte gleich einem alten, ausgefransten Hut der einzige Kontinent der Wasserwelt.
    Nir-Lah lauschte dem Wispern des Interkoms, dem Glucksen, Murmeln, Klicken, Rasseln und Summen - und allen anderen Tönen, die die vertraute Geräuschkulisse einer Raumschiffszentrale ausmachten.
    Fast wäre der Agent der Halluzination erlegen, sich auf einem Raumschiff des Solaren Imperiums zu befinden. Wenn er dem exakten Arbeiten der Maschinen zuhörte, den Bewegungen der hochgewachsenen Offiziere zusah und den knappen, präzisen Befehlen, Fragen und Antworten lauschte, geriet er in Gefahr, eine wichtige Tatsache zu vergessen: daß er sich auf einem Kampfschiff des Gegners befand.
    Und dennoch brachten die fieberhaft arbeitenden Ortungszentralen von über zehntausend Raumschiffen nur negative Ergebnisse. Wollte man den Ortungsergebnissen trauen, so befand sich nicht ein einziges terranisches Raumschiff mehr im Twin-System.
    Ohne eine schlagkräftige Flotte aber konnten auch die Terraner keinen Planeten verteidigen.
    Oder besaßen sie noch unbekannte Waffen...? Hat-Mooh lächelte zynisch. Gerade wegen vermuteter neuer Waffen und anderer technischer Geheimnisse mußten alle Twin-Planeten untersucht werden!
    Er beruhigte sich wieder und wartete geduldig, bis alle achtzigtausend Schiffe aus dem Transmitter gekommen waren. Dann teilte er sie in Gruppen auf. Zehntausend Schiffe sollten in der Nähe der Energieballung bleiben und auf jedes terranische Schiff feuern, das aus dem Transmitter kam.
    Zweitausend Raumschiffe sollten jeweils einen Planeten anfliegen und erkunden, während das Gros der Flotte als Rückendeckung nahe des fünften Planeten blieb. Die Flotte Akons schwärmte aus.
     
    *
     
    Als die Schlachtordnung der Flotte sich auflöste, wandte Baldru-Ram sich zu Nir-Lah um. In den Augen des Kommandanten stand Enttäuschung.
    „Wir haben keine Befehle erhalten, Nir-Lah ...", sagte er vorwurfsvoll.
    Nir-Lah spreizte die Finger. Ihm war es nur recht, daß Hat-Mooh die UMANHAT „vergessen" hatte. Es war nicht seine Absicht, in ein Gefecht mit den eigenen Leuten verwickelt zu werden - und Hat-Moohs Anordnungen bedeuteten zweifellos Kampf.
    „Die Ratschlüsse unseres Befehlshabers sind unergründlich", sagte er mit leisem Spott.
    „Aber wir sind völlig auf die tote Route geschoben, Nir-Lah!" klagte der Kommandant. „Sollten wir nicht Hat-Mooh anrufen und um einen Auftrag bitten?"
    Nir-Lah beschloß, deutlicher zu werden.
    „Glauben Sie denn tatsächlich, Hat-Mooh hätte uns vergessen? Ich will Ihnen etwas sagen, Baldru-Ram: Hat-Mooh will, daß wir vergessen werden! Wir waren es, die zuerst den Transmitter durchstießen.
    Er kam erst nach uns. Aber für einen krankhaft übersteigerten Ehrgeiz ist das unerträglich. Darum schiebt er die UMANHAT auf die tote Route ab. Wenn wir schon den Ruhm erringen durften, die ersten im Twin-Transmitter zu sein, so sollen wir wenigstens keine weiteren Erfolge erringen dürfen."
    „Wie können Sie so über Ihren Vorgesetzten sprechen, Nir-Lah?" fragte Baldru-Ram. Das Gesicht des Kommandanten war blaß geworden.
    „Rufen Sie ihn doch an, wenn Sie mir nicht glauben, Baldru-Ram!"
    „Dazu bin ich nicht befugt", erwiderte der Kommandant. „Das können nur Sie."
    „Sie wissen, warum ich nicht anrufe", gab Nir-Lah zurück. Er faßte einen Entschluß. „Andererseits hat Hat-Mooh uns auch nicht verboten, etwas zu unternehmen. Wir könnten beispielsweise zum fünften Planeten fliegen und beobachten, was sich dort tut." .
    Der Kommandant stimmte begeistert zu. Für ihn war es anscheinend nur wichtig, daß er etwas unternehmen konnte. Was, das war ihm gleich.
    In aller Eile erteilte er seine Befehle an die Besatzung.
    Nir-Lah lehnte sich befriedigt in den Kontursessel zurück. Er hatte nicht grundlos den fünften Planeten als Ziel vorgeschlagen. Er wußte, daß diese Welt den Namen Quinta trug - und auf Quinta befand sich die Justierungsstation für den Twin-Transmitter.
    Er fand sehr schnell in die
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