Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0230 - Finale für Twin

Titel: 0230 - Finale für Twin
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Wirklichkeit zurück, als auf den Orterschirmen ein dichtgeschlossener Pulk giftgrüner Raumschiffe erschien, die unter Führung Hat-Moohs das Herz des Twin-Transmitters anflogen, ohne es zu ahnen.
    Er stellte eine Interkomverbindung zu Baldru-Ram her.
    „Können Sie Hyperfunkimpulse auffangen, Kommandant?" Baldru-Ram verneinte. „Deshalb der dicht aufgeschlossene Verband", schloß Nir-Lah. „Man unterhält sich aus Sicherheitsgründen über Normalfunk.
    Nun, es dürfte dennoch nicht schwer sein, auf diese geringe Entfernung die Gespräche abzuhören.
    Schalten Sie die Empfangsantennen auf meinen Empfänger, Baldru-Ram."
    Der Kommandant machte ein entsetztes Gesicht.
    „Ich soll die Gespräche der eigenen Flotte abhören lassen ...?"
    Nir-Lah unterdrückte im letzten Moment einen terranischen Fluch.
    „Bei allen Sternengöttern, ja!" schrie er. „Schließlich gehören wir dazu. Wenn wir Akon nützen wollen, müssen wir wissen, was dort vorgeht."
    „Bitte, entschuldigen Sie, Nir-Lah", erwiderte Baldru-Ram. „Sie haben natürlich recht. Ich werde die Antennen sofort umschalten lassen."
    Nir-Lah fühlte das Schlagen seines Herzens.
    Dieser Baldru-Ram war zweifellos ein tüchtiger Schiffsführer. Aber in seiner übersteigerten Pflichtauffassung konnte er zur Gefahr werden.
    Im Empfänger kamen die ersten Funksprüche an. Nir-Lah regelte den Empfang und isolierte die Sendungen des Flaggschiffes.
    Er lächelte verächtlich, als er Hat-Moohs Stimme vernahm. Dieser eiskalte, unmenschlich grausame Geheimdienstoffizier fühlte sich offensichtlich nicht wohl in seiner Haut. Die Quintessenz aller seiner Befehle hieß Vorsicht. Wahrscheinlich wußte er genau, daß man Terraner nicht übertölpeln konnte.
    Doch allmählich breitete sich Sorge in Nir-Lahs Gedanken aus.
    Die zweitausend akonischen Kampfschiffe hatten sich Quinta bis auf achthunderttausend Kilometer genähert. Wenn man den Abstand des Mondes von der Erde als Vergleich heranzog, waren achthunderttausend Kilometer sehr viel. Aber die allen galaktischen Völkern bekannte Sicherheitszone terranischer Stützpunktwelten begann bei zehn Millionen Kilometern.
    Warum eröffnen die Abwehrbatterien nicht endlich das Feuer auf die Aggressoren?
    Wie zur Antwort auf diesen Gedanken blitzte es zwischen den akonischen Schiffen auf.
    Eine Mauer sonnenheller Glutbälle entstand innerhalb weniger Sekunden vor der akonischen Flotte.
    Nir-Lah vernahm den gebrüllten Befehl Hat-Moohs, dem Sperrfeuer auszuweichen und auszuschwärmen. Aber er erkannte auch, daß dieser Befehl zu spät kam.
    Die Spitze der akonischen Flotte stieß mit flammenden Bremstriebwerken in das vernichtende Feuer hinein. Eine künstliche Sonne nach der anderen blähte sich auf, viel heller als die Glutbälle der explodierenden Abwehrraketen: vernichtete Raumschiffe...
    Obwohl Nir-Lah auf dieses Ereignis gefaßt gewesen war, empfand er doch Traurigkeit bei dem Gedanken an die vielen Raumsoldaten, die in diesen Minuten ihr Leben verloren. Gewiß, es waren Feinde, aber gleichzeitig waren es die Söhne von Müttern, die Verlobten von Mädchen und die Väter von Familien.
    Wieviel Tränen würden vergossen werden, nur weil der Ehrgeiz verantwortungsloser Führer keine Grenzen kannte...?
     
    *
     
    Grek-1 konnte über die eingeschaltete Verbindung zu den Ortungsschirmen die Geschehnisse über Quinta mitverfolgen.
    Der Maahk registrierte die Vernichtung einiger hundert Akonenschiffe kalten Blutes. Wenn er etwas dabei empfand, dann höchstens Befriedigung darüber, daß sich die Zahl der Erbfeinde seiner Rasse wieder um einige Tausend verringert hatte. Aber das genügte nicht! Die Persönlichkeit eines Maahks war bedeutend einfacher angelegt, längst nicht so komplex wie die eines Menschen. Doch dafür hing das, was Terraner „innere Freiheit" genannt hätten, von ungeheuer starken, nicht zu negierenden Pflichten ab.
    Verstieß ein Individuum gegen diese inneren Pflichten, verlor es einen Teil seiner inneren Freiheit.
    Maahks verwendeten dafür den Ausdruck „sein Ich ist verdunkelt".
    Auch das Ich von Grek-1 war verdunkelt.
    Ein uraltes Vermächtnis, weitervererbt von Generation zu Generation, hielt ihn in seinem Bann. Er konnte sich diesem Vermächtnis nicht entziehen. Sein Ich blieb solange ungeklärt, wie das Vermächtnis nicht erfüllt war.
    Grek-1 blickte auf seine kosmische Spezialuhr.
    Bald ,sehr bald schon würde sich zeigen, ob er sein Ich wieder klären konnte. Er sehnte sich mehr denn je nach diesem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher