Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
023 - Der Kopf des Vampirs

023 - Der Kopf des Vampirs

Titel: 023 - Der Kopf des Vampirs
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
er stand alles mit zusammengebissenen Zähnen durch und kämpfte bis zum letzten Atemzug. Vielleicht wendete sich das Blatt doch noch, wenn Chapman sich auch im Moment nicht vorstellen konnte, wie das geschehen sollte.
    Entschlossen verbannte er jeden Gedanken an Selbstmord aus seinem Gehirn. Er überprüfte die Stärke der Käfiggitter, aber sie waren zu stabil, als daß er sie hätte aufbrechen oder verbiegen können.
    Zaander betrat das kleine medizinische Labor neben dem großen Saal. Der Käfig mit Chapman und der weißen Ratte Noe'mi stand im kleinen Labor auf einem Ecktisch unter einem Regal mit Gläsern, in denen in trüben Lösungen Gehirne und Körperorgane von Menschen schwammen, für spätere Zwecke konserviert. Auf einem Tisch lag unter dem grellen Licht einer Lampe eine zum Teil sezierte männliche Leiche.
    »Jetzt ist es soweit«, sagte Zaander.
    Er trug einen Käfig mit vier fetten Ratten in der Hand. »In eine von ihnen werde ich dein Gehirn transplantieren, Zwerg. Such dir eine aus!«
    Chapman sagte kein Wort. Zaander hob die Schultern.
    »Auch gut. Nehmen wir eben die größte. Wenigstens als Ratte sollst du groß sein, wenn du schon als Mensch so klein geraten bist.«
    Der Dämon machte mit einer Beschwörung die Haut seines rechten Armes zäh und unempfindlich. Dann griff er in den Käfig und holte die erste Ratte hervor. Er band das quiekende, zappelnde Tier auf dem Tisch auf ein Gestell. Umständlich traf er seine Vorbereitungen. Johan Zaander wusch sich sogar die Hände, ehe er sich an die Ratte heranmachte. Ohne daß quiekende Tier zu betäuben, öffnete er den Schädel der Ratte und machte sich an ihrem Gehirn zu schaffen.
    Die Ratte verstummte. Als Zaander das Gehirn schon fast herausnehmen konnte, zuckte sie plötzlich und streckte dann alle viere von sich.
    »Verdammt!« sagte Zaander. »Zu früh.« Er wandte sich an Chapman. »So ein blödes Vieh! Jetzt ist es mir krepiert, wo es nur noch eine Minute gedauert hätte. Siehst du die Maschine dort mit den Lichtern und der Skala? Ich habe sie selbst konstruiert. Die Kabel aus der Maschine führen in das kleine, rote Bällchen da. Zuerst löse ich das Gehirn aus dem Schädel, durchtrenne aber die Verbindungen zum Nervensystem und zum Markhirn erst in letzter Sekunde. Diese Verbindungen muß ich dann sofort an das rote Bällchen anschließen, damit die Maschine künstlich die nötigen Impulse für Herzschlag und Atmung liefern kann. Wenn die Ratte vorher stirbt, ehe das Gehirn herausgenommen ist, war die ganze Arbeit umsonst.« Er band die tote Ratte los und warf sie in einen Eimer. »Aber ich habe ja genug Ratten zur Verfügung. Bei dir ist es weit unkomplizierter, Zwerg, denn bei dir brauche ich nur das Gehirn am Leben zu erhalten, der Körper kann ruhig sterben.«
    »Diese schmutzigen Einzelheiten interessieren mich nicht«, sagte Chapman mit Würde. »Ich verabscheue und verachte Sie.«
    Der Dämon lachte. »So wird der wahre Forscher oft verkannt. Das Genie findet keine Anerkennung. Es ist ein Jammer. Aber rede nur ruhig weiter, Zwerg! Als Ratte wirst du nicht mehr sprechen können.« Er holte die nächste Ratte aus dem Käfig, nachdem er seinen Arm wieder unempfindlich gemacht hatte. Die Ratte schlug ihre Zähne in Zaanders Hand, doch sie konnte ihm nichts anhaben.
    Diesmal gelang es dem Dämon, das Rattengehirn zu entfernen und den Körper am Leben zu erhalten.
    »So, Zwerg«, sagte er und wies auf die gefesselte Ratte mit dem geöffneten Schädel. »Jetzt werde ich dir das Gehirn herausnehmen und in den Rattenschädel transplantieren. Lauf nicht so unruhig im Käfig umher, Noe'mie! Du wirst es wohl abwarten können, bis du deinen Gemahl erhältst.«

    Dorian, Coco und Marvin Cohen beobachteten die Villa Johan Zaanders. Sie hatten sich gut verteilt und konnten das ganze Grundstück im Auge behalten. Der Doppelkopf-Vampir konnte nicht unbemerkt an ihnen vorbeikommen; einer von ihnen mußte das Monstrum sehen.
    Es stürmte. Von der Nordsee her wehte ein kalter Wind und trieb alle Menschen von der Straße. Es war ein unfreundlicher Abend. Kurz nach zwanzig Uhr fuhr ein Lieferwagen in die stille Vorortstraße, in der sich die Villa von Zaander befand. Der Lieferwagen hielt an der Seitenmauer des Grundstücks. Die hintere Tür wurde einen Moment geöffnet, und jemand schlüpfte heraus, suchte Deckung im Schatten der Mauer.
    Der Lieferwagen fuhr weiter. Coco erkannte die Gestalt, als sie sich über die Mauer schwang, im schwachen Lichtschein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher