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0227 - Stellas Rattenkeller

0227 - Stellas Rattenkeller

Titel: 0227 - Stellas Rattenkeller
Autoren: Jason Dark
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zusammen!«
    Rocky wurde still. Lauernd schaute er Gardener an. »Was willst du, Bastard?«
    Gardener hatte sich seine Antwort schon vorher zurechtgelegt.
    Jetzt sprach er sie aus. »Es geht um folgendes, Rocky. Ich habe dich hergebracht und meine Pflicht erfüllt. Geh auf den Friedhof, lauf zu deinen Ratten! Ich fahre wieder.«
    Natürlich dachte der Professor daran, die Polizei zu alarmieren, wenn Koch allein war, aber der spürte mit einem sicheren Instinkt, daß der andere ihn reinlegen wollte. Heftig schüttelte er den Kopf.
    »Nein, Gardener, so nicht. So überhaupt nicht, mein Lieber. Hier werden wir bleiben, auf dem Friedhof, meine ich. Und du gehst mit, oder ich hetze die Ratten sofort auf die Menschen!«
    Die Worte reichten. Der Professor sah ein, daß sein Plan kaum eine Chance hatte. Abermals befand er sich in einer Zwickmühle.
    Beim erstenmal hatte Stella Murdock die Bedingungen gestellt, jetzt war Koch an der Reihe, und er hielt die besseren Karten in der Hand. Da gab es nicht viel zu überlegen, deshalb nickte Gardener.
    »Gut, du hast gewonnen, ich gehe mit dir!«
    »So wollte ich es auch haben!« Koch kicherte. Er faßte an Gardeners rechten Ellbogen und drückte dabei seine eigenen Finger zusammen, so daß der Griff schon mehr einer Klammer glich und besagte, daß Koch nicht gewillt war, seine Geisel loszulassen.
    Er gab die Richtung an und dirigierte.
    Professor Gardener wurde auf den Friedhof zugeschoben. Das große zweiflügelige und offenstehende Eingangstor lag nicht weit entfernt, nur ein paar Schritte waren zu laufen, und bereits Sekunden später hatten die beiden das Gelände des Friedhofs betreten.
    Vier ältere Frauen begegneten ihnen. Sie waren in Schwarz gekleidet und hatten verweinte Augen.
    »Auch Opfer für meine Ratten!« flüsterte Koch.
    »Halten Sie den Mund!« Gardener konnte nicht anders, er mußte es einfach sagen.
    »Vergiß nie, daß ich hier den Ton angebe«, sagte der ehemalige Rattenkönig.
    »Leider.«
    Koch lachte. Er ging jetzt schneller, sein Griff hatte sich nicht gelockert, und er blieb auch nicht auf dem Hauptweg, sondern bog sofort in einen schmaleren Pfad ein.
    Hier fand er eine bessere Deckung, denn der Weg führte zu dem Teil des Friedhofs, wo vorerst keine neuen Gräberfelder ausgehoben wurden. So hatte die Natur wachsen können. Nur wenn sie zu sehr wucherte, traten die Gärtner in Aktion.
    Die Sonne war bereits vom Himmel verschwunden. Zwischen den dicht wachsenden Sträuchern und unter dem hohen Blätterwald der Bäume lag die Luft wie eine Schicht.
    Zudem stieg vom Boden die Feuchtigkeit hoch, denn das alte abgestandene Wasser in den Trögen verdunstete.
    Überall fand man diese Steingefäße. Meist holten die Besucher dort ihr Blumenwasser.
    Koch hatte seine Blicke überall. Er schaute nach, ob ihm nicht eine Ratte über den Weg lief, aber noch zeigten sich die gefährlichen Nager nicht. Sie hielten sich in ihren Verstecken auf, von den menschlichen Augen nicht zu entdecken, und sie warteten auf ihre Stunde.
    Die würde kommen.
    Schon sehr bald, denn plötzlich hörten Koch und der Professor das seltsame, disharmonische Flötenspiel.
    Rocky blieb stehen. Aus seinem Mund drang ein Schrei, zu vergleichen mit einem Urlaut.
    »Sie ist da, sie ist da!« schrie er. »Stella hat Wort gehalten!« In Rockys Augen glühte der Irrsinn.
    Professor Gardener aber bekam Angst…
    ***
    Auch wir befanden uns auf dem Friedhof. Es war ja nur ein Katzensprung gewesen. Wir hatten den großen Komplex durch einen Nebeneingang betreten.
    Um den Friedhof herum flutete zwar der abendliche Verkehr, aber auf dem Gelände selbst herrschte eine nahezu bedrückende Stille.
    Hier bewegte sich jeder langsam, als hätte er Angst, die Ruhe der zahlreichen Toten unter der feuchten kühlen Erde zu stören.
    Auch wir rannten nicht, schritten allerdings zügig aus. Die Schmerzen der kleinen Wunden, die uns von den Rattenbissen zugefügt worden waren, hielten sich in Grenzen. Der Arzt hatte eine Salbe darüber gestrichen, die nicht nur kühlte, sondern auch heilte.
    Einen besonderen Plan hatten wir uns nicht zurechtgelegt. Es war auch nicht nötig gewesen, denn wir wußten nicht, wo wir anfangen sollten. Wir hatten nur besprochen, daß wir dort weitermachten, wo wir quasi begonnen hatten.
    Und das war die Gegend um die kleinere Leichenhalle.
    Mit Waffen hatten wir uns eingedeckt. Allerdings hatten wir die Silberkugeln der Berettas gegen völlig normale vertauscht. Hier hatten wir es zwar mit
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