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0227 - Gefangen in der Totenstadt

0227 - Gefangen in der Totenstadt

Titel: 0227 - Gefangen in der Totenstadt
Autoren: Rolf Michael
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Dämonen. Und jetzt erschienen sie!
    »Laß dir was einfallen, Aurelian!« rief Professor Zamorra. »Sonst ist es zu spät!«
    Der Mönch wurde wie aus tiefem Nachdenken aufgestöbert.
    »Ich kann die Macht der Krone nicht brechen!« flüsterte er. »Ich kann ihre Kräfte auch nicht unwirksam machen. Aber ich kann die Krone zerstören!«
    »Dann beeil dich!« japste Professor Zamorra. »Denk nach, Aurelian, wie die richtigen Sprüche lauten. Besinne dich, Numa Pompilius!«
    »Haltet meine Hand ganz fest!« befahl Aurelian. »Und konzentriert euch auf den Spiegel von Saro-esh-dyn!«
    Übergangslos begann er, Worte in einer Sprache zu murmeln, die Professor Zamorra noch nie gehört hatte, während Aurelians Handflächen von der übergroßen geistigen Anstrengung feucht wurden.
    Mit schreckgeweiteten Augen sah Professor Zamorra, daß die schemenhaften Gestalten von Amun-Res Dämonen immer mehr Konturen gewannen.
    Konnte es Aurelian noch schaffen, die Krone zu vernichten, bevor das Grauen der Vergangenheit endgültig in dieser Welt real war?
    Der Blitz aus Aurelians Brustschild schoß ohne Vorwarnung auf Amun-Re zu. Und er traf genau den Stein in der Mitte der Krone.
    Der große Karfunkel zerplatzte in Myriaden von Splittern, die sich sofort in nichts auflösten.
    Das Gold der Krone aber begann förmlich zu kochen. Es verlor seine feste Form und wurde zur flüssigklebrigen Substanz.
    Amun-Re stieß ein unartikuliertes Brüllen aus, als das flüssige Gold der Krone über seine Stirn tröpfelte. Sein Körper zuckte umher, wand sich, als hätte man ihn lebendig ins Feuer gestoßen.
    Der Herrscher des Krakenthrons verlor die Kontrolle über seine Gefolgsleute. Mit hohlen Schreien hasteten sie davon. Sie waren nun wieder bei klarem Verstand und froh, daß sie am Leben waren.
    Wie der Wind die Spreu des Getreides auseinandertreibt, flohen sie dahin, während ihr Herr und Meister seine gerechte Strafe erhielt.
    »Das ist also sein Ende!« murmelte Professor Zamorra.
    ***
    Die gestaltlosen Idole des Amun-Re wogten auf und ab. Und plötzlich erschien es, als würde ein riesiger Mantel aus dämonischer Substanz um Amun-Re geworfen, der immer noch seinen Schmerz in die Nacht hinausheulte.
    Eine Weile schien die Zeit stillzustehen - schien die Welt den Atem anzuhalten.
    Dann war der Spuk verschwunden. Die Dämonen waren an jenen Ort zwischen Zeit und Raum zurückgekehrt, an dem sie seit dem Versinken von Atlantis schlummerten.
    Und sie hatten Amun-Re mit sich genommen.
    Zum zweiten Mal wurde der Herrscher des Krakenthrons von seinen Dämonen gerettet.
    Professor Zamorra sprang ins Leere…
    ***
    »Sie haben ihn noch einmal gerettet!« knirschte Professor Zamorra. »Aber der Tag wird kommen, wo ich die Welt von dieser Plage befreien werde!«
    »Bei diesem Kampf werde ich an deiner Seite sein, mein Freund!« versicherte Pater Aurelian. »Jetzt weiß ich, wie nötig das Studium von Rostans Schriften wirklich ist. Und dann müssen wir die drei Schwerter finden, mit denen er zu töten ist!«
    »Wenn wir wenigstens einen Anhaltspunkt hätten, wo sich diese Waffen befinden!« stöhnte der Parapsychologe. »Wer weiß, wohin sie im Strudel der Kontinentalverschiebungen gekommen sind?!«
    »Sie existieren ganz gewiß noch!« sagte Aurelian fest. »Magische Relikte dieser Art verschwinden nicht von der Bildfläche. Würdest du sie eingraben, ein Erdbeben würde sie freisetzen oder ein Vulkan sie wieder ausspeien. Oder die Wogen der Ozeane würden sie an Land spülen, wenn du sie ins Meer versenkst!«
    »Das müssen wir dem Zufall überlassen!« sagte Aurelian. »Denn das Schicksal spielt dem die Waffen in die Hände, die es dafür vorgesehen hat. Aber… Weißt du nicht irgendwelche Legenden über Schwerter? Vielleicht sind die Waffen in der Vergangenheit schon einige Mal aufgetaucht. Nimm doch mal ›Excalibur‹, das Schwert des Königs Artus… !«
    »Darüber weiß ich Bescheid!« sagte Zamorra. Er wußte, wo sich »Caliburn«, das »Excalibur« der Sage, befand. [4]
    »Oder wie wäre es mit dem ›Balmung‹ des Recken Siegfried?« schlug Pater Aurelian vor. »Auch der ›Mimung‹ Wittichs in der Sage um Dietrich von Bern weist große Ähnlichkeit mit ›Gorgran‹, dem Schwert, das durch Stein schneidet, auf!«
    Da schien sich Professor Zamorra an etwas zu erinnern.
    »Ja, dort könnte so etwas sein!« sagte er, ohne auf Aurelians Vermutungen einzugehen. »Ich muß irgendwann noch einmal in den undurchdringlichen Dschungel von
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