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0225 - Mord-Insekten

0225 - Mord-Insekten

Titel: 0225 - Mord-Insekten
Autoren: Jason Dark
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kreisten wir über den südlichen Vororten. Allerdings hatte die Zahl der Lichter schon zugenommen. In dieser Nacht ging man erst in der frühen Morgenstunde schlafen, man hielt sich so lange wie möglich im Freien auf, um vielleicht ein wenig kühlere Temperaturen zu erhaschen.
    Irgendwo dort unten lebten auch die Conollys. Sie hatten ihren Bungalow ebenfalls in den Süden der Riesenstadt gesetzt, dort waren sie ungestört von dem großen Trubel.
    Natürlich hielten wir auch Ausschau nach den Bienen. Aber in der Dunkelheit war kaum etwas zuerkennen. Wir sahen nur den Widerschein der Positionsleuchten des Hubschraubers.
    Ich ließ mir einen zweiten Kopfhörer geben, damit ich den Sprechverkehr mit anhören konnte. Für einen Neuling wie mich war es schwer, deutliche Worte innerhalb des Kauderwelchs auszumachen, ich mußte schon genau lauschen, um System in den Sprachenwirrwarr zu bekommen.
    Sir James Powell hatte in der Tat Großalarm gegeben. Laufend vernahm ich Meldungen. Die Polizisten, die in dieser schwülen Nacht unterwegs waren, entdeckten vieles andere, aber keine Bienenschwärme.
    Am häufigsten mußten Schlägereien geschlichtet werden. Es kam aber auch zu Messerkämpfen und sonstigen Prügelszenen.
    Dann aber meldete sich Sir James.
    Seine Stimme erkannte ich sofort. Bevor der Pilot antworten konnte, sprach ich bereits durch das kleine Mikro, das dicht vor meinen Lippen schwebte.
    »Sir, Sie brauchen Sie nicht…«
    Der Superintendent ließ mich nicht ausreden. »Ein Alarmanruf, die Bienen greifen an.«
    »Wo?«
    »Nähe dem Normand Park. Bramber Road 18. Es ist ein Penthouse, wo eine Party gefeiert wird. Ungefähr 50 Personen.«
    »Verdammt!« flüsterte ich.
    »Wo befinden Sie sich jetzt?«
    Ich befragte den Piloten. Der gab den ungefähren Standort durch, und wir hatten Glück.
    »In drei Minuten können wir dasein, SW«
    »Fliegen Sie noch schneller. Der Mann, der die Party gibt, heißt Ron Greenwood. Und viel Glück.«
    Ich brauchte dem Piloten nicht erst zu sagen, was er zu tun hatte.
    Er wußte es auch so, legte den Hubschrauber auf die Seite und steigerte die Geschwindigkeit…
    ***
    Es war grauenhaft!
    Die Mörderbienen kamen so überfallartig wie ein plötzliches Gewitter mit Orkan.
    Den ersten gellenden Schrei stieß das Girl am Pool aus. Es kreischte nervenzerfetzend, während ihre Freundin und der Mann sich im Wasser befanden. Im Nu wurde die Nackte von der Wolke umschwebt, die zusammensank und dann die Körperformen des Girls annahm.
    Die Kleine schrie zum Steinerweichen.
    Auch die Band hörte auf zu spielen. Der letzte Ton verklang mit einem schrillen Heulen. Erst jetzt war zu hören, wie gefährlich die unheimlichen Bienen vorankamen. Die Luft zitterte unter dem gewaltigen Brausen und Brummen, das den Menschen wie ein Sturmwind aus der Hölle vorkommen mußte.
    Am Pool brach das Mädchen zusammen.
    Das sah auch noch Ron Greenwood, bevor er sich auf dem Absatz herumwarf und mit eingezogenem Kopf quer über die Terrasse lief, verfolgt von einem Dutzend Bienen, die den Pulk ihrer Artgenossinnen verlassen hatten.
    Um seine beiden Gesprächspartner kümmerte er sich nicht mehr.
    In diesen Augenblicken war sich jeder selbst der nächste.
    Kaum hatte er die Terrasse hinter sich gelassen und die Schwelle zu seiner Wohnung überschritten, kam es zur Karambolage.
    Andere Gäste, die sich in den Räumen aufgehalten hatten, waren von den Schreien gestört worden. Einige Mädchen waren mehr als locker bekleidet. Zwei blonde Käfer trugen nur ihre nackte Haut.
    Stimmenwirrwarr.
    »Was ist los?«
    »Verdammt, warum schreit ihr?«
    Ein hohes Kreischen. »Da, die Bienen!«
    Etwa zwanzig Personen ruckten herum, schauten auf die Terrasse, wo sich der dunkle Schwarm jetzt ausgebreitet hatte und über die Menschen herfiel.
    Die Musiker ließen ihre Instrumente im Stich. In wilder Panik rannten sie weg, und sie taten genau das richtige, in dem sie den Weg zum Pool einschlugen.
    Kopfüber warfen sich die vier Leute in die Fluten, tauchten unter, denn ins Wasser trauten sich die Bienen nicht.
    Dafür hatten sie zwei andere Opfer. Nick und sein Freund waren nicht so schnell weggekommen, die Bienen hatten sie erreicht.
    Die Insekten umschwirrten die beiden.
    Ihre Todesschreie waren schlimm. Niemand konnte sie hören, die meisten Gäste hielten sich die Ohren zu.
    »Flieht doch!« brüllte Ron Greenwood, der einen Telefonhörer ans Ohr gepreßt hielt und die Notrufnummer der Polizei wählte. Er war zwar kein großer
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