0225 - Mord-Insekten
der mutierten Bienen aufgenommen. Auf geistiger Ebene begegneten sie sich, und sie hörten die Befehle einer mächtigen Königin.
Überall rotteten sich die normalen Bienen zusammen. Sie empfingen die Rufe einer fremden, ihr aber doch so nahen Königin und folgten ihr. Dabei ließen sie alles im Stich, kümmerten sich nicht mehr um die schlafenden Blüten, stiegen hoch aus weiten Blumenfeldern und Gärten, und wurden unruhig in ihren Käfigen und Bienenhäusern der Imkereien, wo sie allerdings nicht herauskonnten.
Aber auch die Masse der anderen Bienen reichte. Die Ausstrahlung der Königin war natürlich nicht so stark, als daß sie hätte alle Bienen Londons erreichen können, das wollte sie jetzt auch nicht. Später würde sie zum großen Schlag ausholen.
Die Bienen kamen. Zuerst nur vereinzelt stießen sie aus der Dunkelheit zu den anderen hoch. Dann wurden die drei Killerbienen von ihnen umschwirrt, sie rotteten sich zu Wolken zusammen und reihten sich ein in die Formation.
Das Ziel lag klar vor ihnen. Sie wollten Menschen, und sie wollten dorthin, wo sie sie fanden.
Ein besonders helles Licht stach der Königin ins Auge. Es schwebte hoch in der Luft, eine strahlende Insel in einem hohen, dunklen Turm, und eine freie Insel!
Das allein zählte. Sie brauchten keine Hindernisse zu überwinden.
Die Königin hatte dafür einen Blick, und abermals gab sie ihre Befehle, die nur die normalen Bienen erreichten, während sie und die Mordinsekten zurückblieben.
Den Schrecken sollten zuerst die normalen Bienen einjagen und die Menschen durcheinanderbringen. Wenn dies geschehen war, dann würden die Killer-Insekten in diese Lücke hineinstoßen…
***
Ron Greenwood glaubte an eine Täuschung. Er rieb seine Augen, glaubte, sich getäuscht zu haben, aber das Bild war nicht wegzuwischen. Es blieb. Vor ihm tanzte eine gewaltige Wolke, von der ein sattes, aber auch gefährliches Brummen zu ihm herüber dröhnte, das Ähnlichkeit mit dem Summen von Bienen aufwies.
Und es waren Bienen, dessen konnte sich der Mann sicher sein. Er bekam Angst. Hatte er nur allein diese kleinen Insekten bemerkt, und waren die anderen ahnungslos?
Er drehte den Kopf, schaute über die Terrasse und blickte auch zur Tanzfläche hinüber.
Dort lief alles normal ab. Die Band spielte, leise Klänge schwangen über die Terrasse, man tanzte, irgendwo im Hintergrund lachten Frauen, Gläser schwangen mit hellem, melodischem Klang gegeneinander, und am Pool tummelten sich drei Nackte. Ein Schauspieler trieb es mit zwei Mädchen. Sie warfen sich gegenseitig ins Wasser.
Selbstverständlich war die große Glasfront zur Wohnung hin geöffnet. Die Gäste hatten freien Eintritt in die Räume des Penthouses, aber nicht nur die Gäste, auch die Bienen würden sich, falls sie angriffen, dorthin verirren können.
Davor fürchtete sich Greenwood noch stärker, und er schüttelte sich, als hätte jemand Wasser über ihn ausgegossen.
Wieder schielte er zum Himmel.
Hinter dem dunklen, tanzenden Schwarm sah er noch etwas.
Umrisse, ein wenig verschwommen, nicht zu identifizieren, aber auch seltsame Flugkörper, wie er feststellen mußte.
Bienen?
Nein, so große Bienen gab es nicht. Auf keinen Fall waren das Bienen, sie sahen eher aus wie Vögel, die den Bienenschwarm begleiteten oder schützen wollten, eine andere Erklärung hatte er einfach nicht.
Ronny Greenwood glaubte, eine Stunde auf dem Fleck gestanden zu haben, dabei waren es nur Minuten gewesen, allerdings Minuten, in denen er sich zu keiner Entscheidung hatte hinreißen lassen können. Er wußte nicht, was er machen sollte, denn er hatte Angst, sich vor den anderen zu blamieren.
Ja, es konnte sich als völlig harmlos herausstellen, die anderen würden ihn auslachen, damit ging auch sein Image flöten, dies wollte er auf keinen Fall erleben.
Zwei leicht angetrunkene Männer kamen auf ihn zu. Sie stammten aus der Filmbranche, hatten sich eingehakt und lachten albern, als sie über die Terrasse schritten.
»He, Ronny, von dir hört man so wenig. Was ist denn los, alter Junge?«
Greenwood zuckte regelrecht zusammen, als er angesprochen wurde. »Was soll schon sein? Nichts.«
Die beiden blieben stehen. »Das glauben wir dir nicht, Süßer. Hat man dich verlassen? Komm mit uns, wir wissen was Schönes.«
»Nein, laßt mich.«
»Pech, mein Junge, wirklich…«
»Da schau mal, Nick.«
Der Mann, der bisher geredet hatte, war von seinem Freund angesprochen worden und drehte den Kopf. »O shit«,
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