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0221 - Der Todessee

0221 - Der Todessee

Titel: 0221 - Der Todessee
Autoren: Jason Dark
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Hände, als wollte es uns aufhalten. Mir zuckte es ja in den Fingern, ihm eine Kugel zu geben, doch ich hielt mich vorerst zurück, denn der Mund bewegte sich, und das unheimliche Skelett begann zu reden.
    »Was treibt euch Narren her? Wollt ihr auch den Schlüssel zur Leichenstadt finden oder nur den Schatz? Los, redet, bevor euch der Tod endgültig trifft!«
    Obwohl ich Suko nur als einen Schatten sah, glaubte ich doch, daß er wie ich zusammengezuckt war, als ich das Wort Leichenstadt vernommen hatte.
    Ja, die Leichenstadt!
    Wir hatten von ihr gehört, kannten sogar die vier Hüter der Leichenstadt, die als Rockmusiker in unsere Welt gekommen waren, um das Grauen zu verbreiten, und wir wußten ferner, daß die Leichenstadt irgendwo in einer Dimension schwebte und noch älter als der versunkene Kontinent Atlantis war. Zudem hatte diese Stadt etwas mit den Großen Alten zu tun, den Urdämonen, die irgendwo im Hintergrund lauerten und auf ihre Rückkehr warteten.
    Wir suchten verzweifelt nach Hinweisen auf diese Stadt, hatten welche gefunden, auch einen Dimensionsübergang, und waren auf eine Frau gestoßen, die einmal in der Leichenstadt gelebt hatte. [1]
    Doch sie selbst war uns noch nicht begegnet. Um sie lag der Schleier eines Geheimnisses. Und dieses blaue Skelett mit dem Menschenkopf nannte plötzlich den Namen.
    Damit hatten wir nicht gerechnet!
    Ich reagierte schnell und erwiderte: »Ja, wir wollen den Schlüssel zur Leichenstadt.«
    Da lachte das Skelett. »Ihr werdet ihn ebensowenig bekommen wie das Mädchen, denn der Hüter der Leichenstadt bewacht ihn. Er tötet alle, die ihm…«
    Die nächsten Ereignisse überraschten nicht nur das Skelett, sondern auch uns.
    Plötzlich drang aus der Öffnung ein gleißendes, strahlend blaues Licht, das wie ein fremdfarbiges Feuer wirkte, sich gedankenschnell ausbreitete und auch das Skelett umschlang.
    Suko und ich sprangen geblendet zurück, die gesamte Umgebung war in dieses blaue Licht getaucht und eine donnernde Stimme rief: »Du redest zuviel, Verräter!«
    Im gleichen Augenblick begann das blaue Skelett mit seiner fürchterlichen Rache…
    ***
    Karen White fiel kopfüber die Stufen der Treppe hinunter. Sie wußte nicht mehr, wo oben oder unten war, spürte die harten Schläge, wenn sie aufprallte, versuchte ihr Gesicht zu schützen und war doch nicht schnell genug, so daß sie sich an den harten Steinkanten die Haut aufschürfte, sich zudem noch Prellungen sowie blaue Flecken holte und immer weiter rollte.
    Das Genick brach sie sich nicht, da hatte sie Glück, aber sie geriet in die Fänge eines anderen.
    Plötzlich war ihr Fall beendet. Auf dem Bauch blieb sie liegen.
    Obgleich sie noch die Nachwirkungen des Sturzes spürte, wußte sie doch, daß sie nicht liegenbleiben konnte und hob den Kopf.
    Vor sich sah sie zwei knöcherne Beine. Ein kaltes blaues Licht umflorte die Knochen, und das Mädchen wußte, daß sie sich in der Höhle des Löwen befand.
    Das blaue Skelett hielt sie gefangen.
    Bevor Karen irgend etwas unternehmen konnte, hatte sich der Unheimliche gebückt, sie gepackt und sie mit einer nahezu spielerisch anmutenden Leichtigkeit hochgehoben.
    Schon schwebte sie über dem Boden. Karen hatte nicht einmal den Nerv, um zu schreien. Sie ließ es auch mit sich geschehen, daß sie herumgedreht wurde, besaß freies Sichtfeld und konnte auf das schauen, was sie so gesucht hatte.
    Er war der geraubte Schatz des Fährmannes.
    Aber noch etwas anderes befand sich dort, das weitaus mehr strahlte als der Schatz.
    Ein Kristall!
    Achteckig in seiner Form, dazu schmal und schlank. Fantastisch geschliffen und an seinem oberen Ende spitz zulaufend wie ein Bleistift. Er war es auch, der das grellste Licht abstrahlte, das kalte unheimliche Blau, die Strahlen, die sich in den Körper des Menschen hineinfraßen und ihn veränderten.
    All dies nahm Karen White trotz ihrer Panik wahr. Und sie sah noch mehr. Etwas so Schlimmes und Grauenhaftes, daß es ihr fast unmöglich war, an die Tatsachen zu glauben.
    Da fiel ein Gegenstand nach unten — ein Stück Haut.
    Zuerst dachte sie an einen Irrsinn, dann schaute sie genauer hin und bemerkte, daß es die Haut und das Fleisch von ihren Fingern waren. Beides löste sich von den Knochen, berührte den Kristall, verzischte und verschmorte.
    Stück für Stück löste sich das Mädchen auf. Nur ihr Gesicht blieb verschont, der blaue Kristall fraß alles, während die Knochenhände des Skeletts sie weiterhin festhielten.
    Sie konnte
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