Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0220 - Die Stunde der Ghouls

0220 - Die Stunde der Ghouls

Titel: 0220 - Die Stunde der Ghouls
Autoren: Rolf Michael
Vom Netzwerk:
»Zamorra« anredete, erzählte keuchend etwas von seinem Amulett, auf das man sich nicht mehr so genau verlassen konnte. War das alles so merkwürdig… so geheimnisvoll. Tina Berners Verstand war völlig verwirrt.
    »Schnell!« kommandierte Zamorra. »Gebt mir beide eure Hände. Vielleicht - ja, vielleicht kann euch auf diese Art das Amulett Kraft spenden… wenn es das tut. Wir müssen weg hier… so schnell wie möglich!«
    Und dann mußten sie wieder laufen! Obwohl sie müde zum Umfallen waren, trieb alle drei die Todesangst vorwärts.
    »Wir müssen den Nil erreichen!« keuchte Zamorra. »Vielleicht ist Carsten schon am Boot. Hoffentlich…«
    Sie stolperten mehr als sie liefen. Die vorangegangenen Strapazen machten sich bemerkbar. Tina Berner wurde von den beiden Männern in die Mitte genommen. Sie wurde mehr mitgerissen, als das sie lief. Jedes andere Mädchen hätte sich bereits hysterisch schluchzend in den Sand geworfen.
    Die Todesfurcht und der Wille zu überleben peitschte sie vorwärts. Aber nicht mehr lange…
    Das Verderben hatte die Form eines alten Kamelsattels, den irgend jemand hier inmitten der Wüste liegengelassen hatte. Zufall oder Fügung - Pech oder Verhängnis. Zamorra zerbiß eine Verwünschung zwischen den Zähnen, als er über dieses Relikt muselmanischer Umweltverschmutzung stolperte und in hohem Bogen durch die Luft segelte.
    Im gleichen Moment kamen die Ghouls heran. Und über ihm. Verzweifelt schlug er mit dem Amulett an der Kette um sich. Ein schrilles Quieken signalisierte einen Treffer. Aber dann umspannte eine Klauenhand seine Rechte, die das Amulett hielt und nagelte sie förmlich am Boden fest. Von Weitem hörte er Tina und Michael schreien.
    »Das ist das Ende!« dachte er, als sich das fürchterliche Gebiß seinem Halse näherte und ihm der stickige Atem des Ghouls fast das Bewustsein raubte.
    Dann zerriß der Knall eines Revolverschusses die Nacht…
    ***
    Carsten Möbius fuhr wie ein Henker. Steine und Sand spritzten unter den Reifen zur Seite als der Wagen, eine Staubfahne mit sich ziehend, durch die nächtliche Wüste raste.
    Zwar war der Millionenerbe im Besitz eines Porsche, aber den hatte ihm sein Vater geschenkt. Und den verlieh er meist an Michael Ullich, der mit dieser Renommierkutsche in den Discotheken stets bei den Mädchen die besten Chancen hatte.
    Er selbst bevorzugte einen Citroën, dem man in Deutschland den Namen eines schwimmfähigen Hausvogels gegeben hat.
    Deswegen wunderte er sich ein über das andere Mal, was für Geschwindigkeiten der Mercedes erreichte, wenn man das Gaspedal wie bei der Ente bediente.
    Gegenverkehr war nicht zu erwarten, folglicherweise konnte man schon mal einen heißen Reifen fahren. Außerdem sagte Carsten eine innere Stimme, daß er sich beeilen mußte.
    Er hatte das Fernlicht eingeschaltet, um die Gegend besser absuchen zu können. Da - dort - war da nicht etwas? Ja, kein Zweifel möglich. Drei Menschen - und hinter ihnen eine Meute von Verfolgern, die in jedem Gruselfilm die Hauptrolle bekommen hätten.
    »Guck mal da!« dachte der Millionenerbe. »Zamorra ist mal wieder auf Bekannte gestoßen!« Gleichzeitig riß er das Lenkrad scharf rechts herum.
    Mit radierenden Reifen verließ der Mercedes die Piste, die zum Tal der Könige führte. Mit röhrendem Motor mahlten sich die Reifen durch den feinkörnigen Wüstensand.
    Jedoch nicht für lange. Der Mercedes mochte zwar als Tourenwagen ganz große Klasse sein - ein Geländefahrzeug war es jedenfalls nicht. Carsten Möbius, der von solchen Dingen so viel Ahnung hatte wie ein Baby vom Pokern, mußte das mit Entsetzen feststellen.
    Hat sich was mit dem reitenden Boten des Königs, der im letzten Moment eintrifft! Knirschend mahlten die Räder im Sand, gruben sich immer tiefer ein.
    Carstens Fluch hätte einen alten Bierkutscher beschämt. Aber es half nichts. Die Mühle stand und bewegte sich weder vor noch zurück. Er mußte jemanden zum Schieben haben.
    Und dieser Jemand befand sich dort vor ihm in recht prekärer Situation. Mit einem Schwung riß Carsten Möbius die Wagentür auf und sprang hinaus.
    Während er losspurtete, fingerte er den Revolver hervor. Im Laufen überprüfte er die Funktionsfähigkeit der Waffe.
    Dann sah er die Gefahr, in der die Freunde schwebten. Michael Ullich hatte den alten Kamelsattel, über den Zamorra gestolpert war, aufgerafft und hielt sich damit die Angreifer vom Leibe. Aber Zamorra - das Wesen, das auf ihm kniete - was war das? Langsam hob
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher