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022 - Die wandelnde Tote

022 - Die wandelnde Tote

Titel: 022 - Die wandelnde Tote
Autoren: Bernd Frenz
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wurde, wirkte plötzlich wie ein Frontabschnitt nach verlorener Schlacht.
    Die Taratze schritt durch die Reihen der Gefallenen wie der leibhaftige Tod. Der Anblick der Leichen ließ ihr das Wasser im Munde zusammen laufen, aber noch war es zu früh für ein Triumphmahl. Susarrn ging hinter einem künstlichen Felsen in Deckung, der als Sitzgelegenheit diente. Sie visierte das Schott an, das zur Waffenkammer führte.
    Eine Energiekaskade später war der Weg frei. Angriffslustig stürmte sie den dahinter liegenden Gang. Ein vielstimmiges Husten klang ihr entgegen. Überall kauerten und lagen Menschen, die sich in Krämpfen wanden. Die Belüftungsanlage leistete ganze Arbeit.
    Susarrn drang weiter vor, während das Röcheln der Infizierten immer leiser wurde. Zufrieden erreichte sie die Waffenkammer, deren Stahltor geöffnet war, da es sich um keine Luftschleuse handelte. Zwei Sicherheitsbeamte in grünen Overalls waren davor zusammen gesunken. In ihren schlaffen Händen lagen noch die LP-Gewehre, mit denen sie sich bewaffnet hatten. Susarrn dematerialisierte die Türen zu den angrenzenden Räumen, doch überall bot sich das gleiche Bild. Die Technos starben in Sekundenschnelle an den Viren, die durch die Lüftungsschächte strömten.
    Neugierig trat Susarrn an einen Terminal, das mit dem Hauptrechner verbunden war. Mit flinken Klauen rief sie die Daten der Umweltkontrolle ab. Sechsundneunzig Prozent der Räume waren kontaminiert, über hundert Technos rangen mit dem Tod oder waren schon gestorben.
    Nur der Konferenzraum der AfA und einige angrenzende Kammern waren noch steril. Susarrn klopfte zufrieden auf ihren Laserbeamer.
    Jetzt ging der Spaß erst richtig los.
    ***
    »Die Außenschleuse wurde zerstört, ebenso die Schotts zur Promenade und zum Turbinenraum!« Die Stimme von Jennifer Loomis bekam einen hysterischen Klang, während sie herunterbetete, was die anderen selbst auf dem Wandbildschirm sahen.
    Dort war ein Grundriss des Bunkers abgebildet. Drei blinkende Punkte zeigten an, wo es Einbrüche in der Internen Zone gab.
    »Genau so ist Susan Pendragon in Subplymouth II vorgegangen«, redete Loomis aufgeregt weiter. »Es ist in den Sicherheitsprotokollen festgehalten. Sie hat über das Belüftungssystem tödliche Viren in alle Räume verteilt!«
    Helen Askin aktivierte eine neue Grafik, auf der die Schotten der Luftschächte zu sehen waren. Ein Blinken signalisierte, dass sie geöffnet waren.
    »Das ist gegen alle Sicherheitsbestimmungen«, fuhr Prime Hersh empört auf.
    »Professor Pendragon kennt sich mit der Bunkertechnik hervorragend aus«, erklärte Helen. »Sie hat die entsprechenden Barrieren überbrückt!«
    Der Prime wollte sich damit nicht zufrieden geben. »Das hätte nicht passieren dürfen«, bemängelte er. »Ich werde das verantwortliche Sicherheitsgremium zur Verantwortung ziehen! Man hätte vorausahnen müssen, dass so etwas passieren -«
    »Niemand hat damit gerechnet, dass wir Sabotage aus den eigenen Reihen befürchten müssen«, fiel ihm Baccia harsch ins Wort. »So etwas ist in fünfhundert Jahren nicht einmal vorgekommen. Außerdem haben wir jetzt keine Zeit für Ihr Gejammer!«
    Hersh starrte seinen Untergebenen zornbebend an, sagte aber kein Wort mehr.
    Jennifer, Helen und Solan standen in- zwischen vor den verschiedenen Terminals und versuchten die Programmierung des Hybriden aufzuheben. Mit ihren Implantaten konnten sie am schnellsten reagieren.
    Aruula stand dem ganzen Durcheinander ratlos gegenüber. Sie hatte verstanden, dass die zweite Mensch-Taratze in den Bunker eingedrungen war, aber niemand schien sich zum Kampf rüsten zu wollen.
    »Wir konnten die Lüftung im Konferenzraum und den angrenzenden Zimmern rechtzeitig versiegeln«, verkündete Helen. »Aber wir haben nur noch die vorhandene Atemluft zur Verfügung, sowie die Notpacks, die in jedem Zimmer gelagert sind.«
    »Wir sollten uns im nächsten Depot mit Schutzanzügen versorgen«, schlug Baccia vor.
    »Zu spät«, verkündete Jennifer düster. Sie hatte eine Grafik aufgerufen, auf der die Luftqualität der einzelnen Räume angezeigt wurde. Fast alle Bereiche waren rot unterlegt und mit einem blinkenden Danger versehen. Nur ihr Konferenzraum und die angrenzenden Bereiche ragten wie eine grüne Insel aus dem roten Meer hervor.
    Eine leise Erschütterung der Wände wies auf eine nahe Detonation hin. Der Hybride begann die Schotts aufzubrechen.
    »Wir sind verloren«, heulte der Prime auf.
    Diesmal widersprach ihm
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