Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0218 - Generalprobe für einen Mord

0218 - Generalprobe für einen Mord

Titel: 0218 - Generalprobe für einen Mord
Autoren: Generalprobe für einen Mord
Vom Netzwerk:
an!«
    »Was heißt das?«
    Phil und ich beugten uns neben ihm über die Karte.
    »Sehen Sie«, erklärte er und sein Zeigefinger verfolgte eine gestrichelte Linie. »Gansevoort Street ist ältestes New York. Das hier ist der alte Abflusskanal, der vielleicht vor hundert Jahren gebaut wurde. Er führt unmittelbar in den Hudson, wie das damals üblich war. An dieser Stelle ist dann später ein Durchbruch als Zuleitung zum inzwischen angelegten Sammelkanal gemacht worden.«
    Er wechselte den Plan gegen einen anderen.
    »Das ist die heutige Situation«, fuhr er fort. »Das Haus Nr. 5 bekam vor zehn Jahren einen ganz neuen Anschluss an einen Nebensammler, die alte Zuleitung wurde vermauert. Wenn Sie also durch den Hudson tauchen wollen, können Sie jetzt bis zum Haus gelangen, vorausgesetzt, der alte Ableiter ist noch nicht zusammengestürzt. Wählen Sie den Weg über den Hauptkanal, so müssen Sie die Mauer durchbrechen, und was die dritte neue Leitung angeht, so können Sie sie nicht passieren. Dazu dürften Sie zu groß sein. Für ein Privathaus nehmen wir Leitungen von höchstens fünfzehn Zoll Durchmesser. Ihr Durchmesser, Agent Cotton, dürfte größer sein.«
    »Wie groß sind die alten Kanäle?«
    »Sie sehen es ja auf der Zeichnung. Sie ist maßstabgerecht. Damals haben die Leute Abwässerkanäle gegraben, die ein paar Fuß Durchmesser hatten.« Er nahm ein Lineal vom Tisch und maß die gestrichelten Linien. »Vier Fuß Höhe und drei Fuß Breite. Das genügt, um einen ausgewachsenen Mann in gebückter Stellung passieren zu lassen, aber ich sage Ihnen, der ganze Kram ist längst eingestürzt.«
    »Ich möchte die Stelle sehen«, sagte ich entschieden.
    Forster sah mich an, als zweifele er an meinem Verstand. Dann aber resignierte er.
    »Na schön. Sie werden ein dunkles Loch sehen, in das Sie zwei oder drei Yards hineingehen können, um dann auf eine Mauer zu stoßen. Gestatten Sie, dass ich mich ein wenig zweckmäßig anziehe. Ich habe keine Lust, mir meine privaten Kleider zu verderben.«
    Er führte uns in einen anderen Raum, stieg dort in einen Overall, vertauschte seine Schuhe mit Gummistiefeln und setzte einen Schutzhelm auf. Dann schnallte er einen breiten Gürtel um, an dem eine schwere Lampe hing. Auch jedem von uns gab er eine Lampe.
    »Also los«, sagte er, »wenn Sie absolut darauf bestehen. Fahren Sie zur Kreuzung der W. 14th Street mit der Tenth Avenue. Dort ist der nächstgelegene Einstieg.«
    Es war zehn Minuten vor drei Uhr, als wir in den Jaguar kletterten.
    ***
    Genau um zwei Uhr fünfunddreißig Minuten leuchtete die rote Lampe auf, die anzeigte, dass die Duval-Nummer gewählt worden war. Aus dem Lautsprecher tönte das Summen des Rufes. Gleichzeitig schaltete sich automatisch das Tonband ein.
    Deutlich war das Knacken zu hören, als der Hörer in der Villa abgenommen wurde. Die Stimme Adam Duvals meldete sich mit: »Hier Duval!« Nervosität und Hoffnung klangen in ihr mit.
    Evan Sullivan richtete sich auf, beugte sich vor und legte automatisch die Hand um das Mikrofon, das ihn direkt mit den beiden Streifenwagen verband, die in der Nähe der Gansevoort Street in Bereitschaft standen.
    Die verstellte Stimme, die schon die erste Nachricht durchgegeben hatte, sagte rasch und in einem Zug: »Duval, wir wollen prüfen, ob Sie unsere Anweisungen befolgt haben. Fahren Sie sofort zum Washington Square. Nehmen Sie nicht das Geld mit. Wir kommen nicht. Wir beobachten Sie und stellen fest, ob Sie mit der Polizei unter einer Decke stecken. Bleiben Sie zwanzig Minuten am Washington Square und fahren Sie dann zurück. Richten Sie sich genau nach unseren Anweisungen. Denken Sie an Ihren Sohn!«
    Schluss! Der Hörer wurde aufgelegt. Sullivan nahm das Mikrofon an den Mund.
    »Achtung! 24 und 25! Duval verlässt in einigen Minuten im Auto sein Haus. Überwachung wie geplant. Ziel angeblich Washington Square!«
    Er drückte einen anderen Knopf, der ihn mit der Lautsprecheranlage im Bereitschaftsraum verband.
    »Fertigmachen! Duval verlässt im Wagen Haus mit Ziel Washington Square. Nehmt direkten Kontakt mit 24 und 25! Denkt daran, dass ihr unter keinen Umständen bemerkt werden dürft!«
    Einer der Abhörtechniker hatte unterdessen die Verbindung mit der Fernsprechzentrale der Telefongesellschaft hergestellt.
    »Anruf kam von Telefonzelle Ecke Christopher und Hudson Street.«
    Sullivan pfiff durch die Zähne.
    »Das ist verdammt nahe an der Gansevoort Street.«
    Er rief die Einsatzleitung.
    »Die Duval-Villa
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher