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0217 - Bleigeflüster als Finale

0217 - Bleigeflüster als Finale

Titel: 0217 - Bleigeflüster als Finale
Autoren: Bleigeflüster als Finale
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zu Ihrem Bericht noch nicht gedacht. Ob der Rechtsanwalt tatsächlich der Drahtzieher ist, scheint mir nicht hundertprozentig sicher zu sein.«
    »Das werde ich bald festgestellt haben«, versprach ich selbstsicher. »Ich werde Climm zunächst keine unangenehmen, dafür aber um so verfänglichere Fragen stellen. Chef, Sie erlauben doch, daß ich und Phil uns hiermit abmelden, um dem Rechtsanwalt auf den Pelz zu rücken?«
    »Seid wachsam! Nicht weil ich annehme, daß euch in dem Rechtsanwaltsbüro ein neues Attentat erwarten könnte, sondern weil die raffinierte Intelligenz Climms nicht zu unterschätzen ist. Climm — das gilt besonders für Sie, Jerry — weiß zum Beispiel sehr genau, wie weit die Befugnisse eines G.-man reichen. Richtet euch danach! Ich möchte nicht hinterher meinen Papierkorb mit Stapeln von Beschwerdeschreiben füllen oder in gewissen Zeitungen eine Hetzkampagne gegen das FBI lesen müssen.«
    »Keine Sorge, Chef! Hier geht es doch wie bei allen Unternehmen, gleich welcher Art: Im Rahmen der Gesetze bleiben! — Und das tun wir.«
    ***
    Eine Villa mitten in New York?
    Jawohl, das gibt es!
    Unsere Wolkenkratzer kennt alle Welt, obwohl sie nur einen sehr kleinen Teil der Stadt ausmachen.
    Weit weniger bekannt aber ist, daß sich im New Yorker Stadtgebiet rund dreiundachtzig Quadratmeilen (über hundert Quadratkilometer!) Grünanlagen befinden.
    Die größte davon ist der Central Park mit achthundertvierzig Acres (dreieinhalb Quadratkilometer) Fläche und einigen Seen.
    In der Umgebung dieses herrlichen Parks haben die wohlhabenden Leute ihre Villen und Privatpaläste hingestellt.
    Man kann dort auch eine Wohnung oder ein Haus mieten, aber fragen Sie nicht nach dem Preis.
    Climms Bau, vergleichsweise noch recht bescheiden, befand sich in der Central Park Avenue, nicht weit vom Hayden Planetarium entfernt. Wir parkten den Jaguar in der 81. Straße West und marschierten los.
    Wir klingelten. Ein baumlanger Neger erschien in der Tür und erklärte in gebrochenem Englisch:
    »Mr. Climm sein nicht anwesend. Erst kommen zurück in etwa einer Stunde. Wenn Sie haben so lange Zeit, Sie können nehmen Platz in Mr. Climms Zimmer.«
    Und ob wir Zeit hatten! Ich schaute Phil an, er schaute mich an, dann nickten wir beide.
    Das Wartezimmer roch förmlich nach gediegenem Reichtum. Man wagte kaum, auf den dicken Teppich zu treten oder sich in einen der lederbezogenen Sessel sinken zu lassen. Dann führte uns der Neger in das Arbeitszimmer des Anwalts. Er bot uns Sessel an und ging davon.
    Auch hier fanden sich die äußeren Zeichen eines sehr erfolgreichen Advokaten: Ledergepolsterte Möbel, ein offener Kamin, in dem zu allem Überfluß ein Feuer flackerte, die Aktenschränke waren in die Wand eingelassen, man erkannte sie eigentlich nur an den Fugen in der Edelholztäfelung und an den Schlüssellöchern, und ein Schreibtisch, dem man seine Bestimmung keineswegs ansah.
    Wären nicht das weiße Telefon, eine Sprechanlage und ein Aktenfaszikel auf der glänzenden Tischplatte gewesen, nie wäre man auf den Gedanken gekommen, im Arbeitszimmer eines Juristen zu sein.
    »Phil, ich werde mich in dem Büro ein wenig umsehen. Behalte du unterdessen die Straße im Auge und melde, wenn jemand sich anschickt, in die Villa zu kommen! Achte aber gleichzeitig auf Geräusche innerhalb des Hauses! Es ist ja nicht sicher, ob sich außer uns jetzt niemand mehr in dem Gebäude aufhält.«
    Phil bezog seinen Beobachtungsposten am Fenster, ich betrachtete den Schreibtisch.
    Im allgemeinen läßt niemand verdächtige Papiere offen herumliegen. Der Ordner auf dem Schreibtisch trug jedoch die Aufschrift »William Randall«, und dieser Name war bei dem Gespräch mit Neville am vergangenen Abend gefallen!
    »Wir bekommen Besuch«, meldete Phil und trat vom Fenster zurück. Gleich darauf schlug die Klingel an. Nichts rührte sich im ganzen Haus. Als nach mehrmaligem Läuten immer noch niemand zu öffnen geruhte, ging ich an die die Tür. Der Neger war offensichtlich nicht im Haus.
    Draußen stand ein junger Mann mit einer starken Brille auf der spitzen, gebogenen Nase. Er trug ein Texashemd und Blue jeans.
    Ein intelligenter Halbstarker, dachte ich unwillkürlich.
    »Ich habe ein Päckchen für Mr. George Climm«, sagte der Bursche.
    »Geben Sie schon her!« antwortete ich kühn in einer plötzlichen Eingebung.
    Er reichte mir das Päckchen und machte sich schnell davon. Ich kehrte mit meiner Beute ins Büro zurück.
    »Ich futtere auf der
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