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0217 - Bleigeflüster als Finale

0217 - Bleigeflüster als Finale

Titel: 0217 - Bleigeflüster als Finale
Autoren: Bleigeflüster als Finale
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Stelle einen Besen samt Putzfrau, wenn in dem Päckchen nicht hochinteressante Dinge sind«, freute sich Phil. »Dies scheint der letzte Beweis zu sein: Rauschgift!«
    »Diesen Eindruck habe ich auch«, erwiderte ich vergnügt.
    »Na, wir stehen kurz vor der Lösung des Rätsels. Was machen wir nun? Sollen wir das'Päckchen ins Labor schicken, oder sollen die Experten hierher kommen zur Untersuchung?«
    Ich hielt das kleine, schlechtverpackte Päckchen unschlüssig in der Hand. Da fiel mein Blick auf die maschinengeschriebene Adresse.
    Im gleichen Augenblick legte ich das Päckchen schnell aber behutsam auf den Schreibtisch und griff nach den Akten Randalls.
    »Was hast du denn?« fragte Phil erstaunt.
    »Ich vermute eine abgefeimte Teufelei!«
    »Wie kommst du denn auf diese ausgefallene Idee?«
    »Sieh her: Hier ist das Plädoyer Climms für Randall. Es wurde ohne jeden Zweifel mit derselben Maschine getippt wie die Adresse auf dem Päckchen! In beiden Fällen ist das große ›G‹ beschädigt und das ›1‹ steht schief in der Zeile. Es ist aber nicht anzunehmen, daß Climm sich selbst Päckchen schickt. Folglich hat er es in sehr kluger Voraussicht für uns bestimmt. Also deshalb befindet sich außer uns beiden kein Mensch im Haus.«
    »Wieso, deshalb? Was meinst du damit?«'
    »Ja, Phil, begreifst du noch immer nicht? Das Päckchen enthält unter jeder Garantie eine uns zugedachte Bombe und kein Rauschgift. Climm hat darauf spekuliert, daß wir uns mit der geheimnisvollen Sendung befassen würden. Aber er hat es zu schlau angefangen, indem er die Akte Randalls auf den Schreibtisch legte. Die Akte sollte wohl einen gewissen Verdacht in uns hervorrufen, damit wir uns um so sicherer auf das Päckchen stürzen würden.«
    »Ich werde jetzt erst einmal die Experten anrufen«, sagte ich und angelte nach dem weißen Telefon. Dabei mußte wohl die Schnur des Apparates das kleine Päckchen vom Tisch geworfen haben.
    »Deckung«, lief ich und ging in die Knie. Vor mir der große, wuchtige Schreibtisch und zur Seite ein mächtiger Ledersessel.
    Eine ohrenbetäubende Detonation donnerte durch den Raum. Der Kronleuchter krachte auf den Boden, Scherben klirrten. Mauerwerk spritzte durch die Gegend, Verputz fiel von der Decke und den Wänden.
    Als wir die Köpfe hoben, sahen wir zunächst nichts als eine undurchdringliche Staubwolke im Zimmer.
    »Die Pistole ’raus und entsichern!« zischte ich Phil zu. »Climm wird wohl mit seinem Stab gleich erscheinen.«
    Tatsächlich! In dem angeblich menschenleeren Haus wurde es lebendig. Stimmen riefen aufgeregt durcheinander, Schritte trampelten umher, dann geisterten drei Gestalten durch den Qualm.
    »Bill«, hörte ich eine ölige Stimme sagen, »das hat ja fabelhaft geklappt. Jetzt sind wir unsere beiden Freunde endgültig los. Wo liegen denn ihre Leichen?«
    »Vielleicht hat es den Cotton und den Decker so zerfetzt, daß wir sie nicht mehr finden«, erwiderte Shirk. Ich kannte seine Stimme sehr genau.
    Die drei Gangster stapften suchend durch das Chaos. Nun standen sie unmittelbar vor uns.
    »Was ist denn das?« wunderte sich Climm.
    Ich stieß Phil in die Seite. Gleichzeitig tauchten wir beide auf. Ich brüllte:
    »Hände hoch! Bei der geringsten Bewegung schießen wir sofort. Ihr Spiel ist aus, Mr. George Climm!«
    Die drei Banditen — einen davon kannte ich nicht namentlich. Es war der junge Kerl, der das Höllenpäckchen gebracht hatte — kamen meiner Aufforderung nicht nach. Aber nicht aus Widerspenstigkeit, sondern weil sie vor Entsetzen unfähig waren, sich zu rühren. Sie starrten uns wie leibhaftige Gespenster an.
    Phil stieg über den Sessel und durchsuchte die versteinerten Gangster. Sie waren nicht bewaffnet.
    Da ertönten im Haus erneut Stimmen und Schritte. Nacheinander stiegen sechs Männer über die aus den Angeln gerissene Tür. Der Qualm hatte sich gelichtet, ich sah gute Bekannte: die drei »Musiker« aus dem Moonlight und unsere drei »speziellen Freunde« aus der Ulster-Wohnung.
    Kaum hatten die Gentlemen die Situation erfaßt, da blieben sie wie angewurzeit stehen und rissen ihre Pistolen heraus.
    Da fand Climm die Sprache wieder.
    »Sechs gegen zwei«, stellte er sachlich fest. »Cotton, laß uns laufen, ihr beide zieht doch den kürzeren!«
    »Pah, den kürzeren ziehen auf jeden Fall Sie, Climm«, entgegnete ich ungerührt. »Leute, laßt eure Pistolen fallen! Ich zähle bis drei.«
    »Schießt Cotton über den Haufen!« brüllte
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