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0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch

0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch

Titel: 0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch
Autoren: Werner Kurt Giesa
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überlegte. Vier Männer und eine Frau. Eine dieser Personen mußte es sein. Groß konnte der Vorsprung nicht sein. Die beiden Killer hatten einen Privat jet gechartert, samt Pilot, der nicht einmal ahnte, worum es ging. Sie flogen direkten Kurs, während die gesuchte Person mit der Linienmaschine Zwischenlandung in New York machte. Dadurch verging Zeit; auch gehörte der Privat jet zu den modernsten Maschinen, die klein, aber superschnell waren. Coleman schätzte, daß sie nicht mehr als eine Stunde nach der Linienmaschine den Heathrow Airport erreichen würden. Und dann würden großzügige Bestechungssummen dafür sorgen, daß sie die Spur des Gesuchten aufnahmen.
    Nur einmal dachte Coleman daran, daß widrige Winde der Maschine zu schaffen machen konnten und für höheren Treibstoffverbrauch sorgten. Die Tankfüllung reichte gerade aus, ans Ziel zu kommen. Zwanzig, dreißig Liter Mehrverbrauch, und der weiße Vogel fiel in den Bach, wenn er nicht rechtzeitig nach Frankreich auswich. Das würde mindestens einen halben Tag kosten und vielleicht den kompletten Auftrag. Daran durfte er gar nicht erst denken. Dieser Mister Plu-. ton war ihm unheimlich.
    Stan Wick machte sich da offenbar gar keine Gedanken. Er döste.
    Nun ja, dachte Blasty Coleman. Er ist der Boß. Wenn’s schiefgeht, wird Pluton sich zuerst an ihn halten.
    Aber was sollte schon schiefgehen?
    Eine Stunde Vorsprung, dachte Coleman. Die holen wir auch noch heraus.
    ***
    Es war bereits fast dunkel, als die Maschine der Airfrance Lyon erreichte. Raffael Bois, Zamorras alter und zuverlässiger Diener, stand mit dem großen Citroën am Flughafen, um sie abzuholen. Schon von Dallas aus hatte Nicole ihn telefonisch von der Ankunftszeit unterrichtet.
    »Und wenn nun einer von Plutons Helfern Château Montagne beobachtet und so unsere Ankunft feststellt?« hatte Bill Fleming Unke gespielt.
    »Dann hauen wir ihm eins auf die Nuß«, erklärte Lord Saris trocken. Fleming sah ihn verblüfft an.
    »Wie, trauen Sie mir das nicht zu?« fragte Saris mit hochgezogenen Brauen. -Zwei Stunden später befanden sie sich in Zamorras Schloß, in der weißmagischen Festung, die für Dämonen so gut wie unerreichbar war. Raffael wies den beiden Gästen Zimmer zu.
    »Und was machen wir jetzt?« fragte Bill ungeduldig.
    »Schlafen«, sagte Zamorra. »Auch wenn dir noch nicht danach ist, dank der prachtvollen Zeitverschiebung. Schlaf auf Vorrat, Alter. Wer weiß, wann du wieder dazu kommst.«
    Bill nickte grimmig. »Versuchen können wir’s…«
    Bloß Zamorra selbst dachte nicht daran, seinem eigenen Rat zu folgen. Im Gegenteil entfesselte er eine äußerst ungewöhnliche Hektik…
    ***
    Im Scotland-Yard-Gebäude fragte Peadar Callaghan sich nach Inspektor Kerr durch.
    »Kerr? Wer soll denn das sein?« hieß es beim ersten und zweiten Versuch und verriet Callaghan damit, daß Kerr relativ unbekannt war. Das entsprach dem Naturell dieses Mannes, unauffällig im Hintergrund zu bleiben. Endlich nannte man ihm ein kleines Büro. »Aber ob Sie den Inspektor antreffen, ist ziemlich fraglich, Sir«, wurde kommentiert.
    »Ist er unterwegs?« fragte Callaghan.
    »Entweder das, oder er hat Feierabend. Schauen Sie mal auf die Uhr. Was Sie hier sehen, ist die Nachtcrew. Und Kerr hat es immer schon verstanden, sich an den Nachtschichten vorbeizudrücken…«
    Callaghan nickte, fuhr mit dem Lift hinauf und sah sich nach Kerrs Büro um. Sonderlich beliebt schien dieser Kerr bei seinen Kollegen nicht zu sein, denn der Beamte, der die Auskunft erteilt hatte, hatte einen ziemlich abfälligen Tonfall verwendet.
    Das Büro war abgeschlossen.
    Callaghan kehrte zu dem Beamten zurück, der ihm das Büro genannt hatte. »Und wo, bitte, kann ich Kerr sonst noch erreichen? Es ist ziemlich wichtig.«
    »Vielleicht kann ich Ihnen helfen. Wo drückt denn der Schuh?«
    Callaghan wurde nachdrücklicher. »Es geht mir um Inspektor Kerr persönlich. Bitte…«
    Der Beamte fragte nach. Dann schüttelte er den Kopf. »Nein, Kerr ist nicht dienstlich unterwegs. Also hat er Feierabend und steckt mit Sicherheit im Bett seiner Sekretärin.«
    »Ich schätze, daß ich es riskieren kann, ihm die Decke wegzuziehen«, behauptete der Schotte.
    Der Polizist nannte ihm eine Adresse im Westend. »The Westend is the best end«, fügte er spöttisch hinzu. »Möchte nur wissen, wo eine kleine Sekretärin das Geld her hat, sich im Prominentenviertel ein Reihenhaus zu kaufen… und wenn Sie Kerr da auch nicht finden, ist er bei
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