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0214 - Todeswind

0214 - Todeswind

Titel: 0214 - Todeswind
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wieder erholt.
    Um Zamorra flackerte das grüne Leuchten auf. Er riß Saris vom Boden hoch.
    Callaghan war das Phänomen neu; Bill und Nicole kannten das Grünlicht des Amuletts und wußten, daß Zamorra von dieser weißmagischen Energie geschützt wurde.
    Nicole biß sich auf die Fäuste.
    »Er schafft es«, flüsterte sie angestrengt. »Er schafft es, schafft es, schafft es…«
    Bill wagte nicht ihr zuzubrüllen, daß sie den Mund halten sollte. Auch seine Nerven waren bis aufs Äußerte gespannt. Warum zögerte Zamorra? Warum kam er nicht mit Saris zurück zwischen die schützenden Wände?
    Sah er zu den Wagen? Wollte er hinüberlaufen, um einen der Chevys zu holen?
    Im gleichen Moment setzte der Orkan in vollster Stärke ein.
    Packte Zamorra und Saris und wirbelte sie, wie von einer Titanenfaust gepackt, davon! »Nein!« brüllte Callaghan entsetzt auf. »Nicht…«
    Nichts konnte die beiden wirbelnden Körper mehr halten - bis sie gegen den zuvorderst stehenden Chevrolet geschmettert wurden!
    Immer noch stieß Nicole mit fiebrig glitzernden Augen hervor: »… schafft es, schafft es, schafft es…«
    Er schaffte es nicht!
    Jetzt brüllte Bill doch: »Halt endlich die Klappe, du… du…«
    Wie in Zeitlupe sahen sie das Furchtbare drüben an dem Geländewagen. Sahen Saris vor den Reifen liegen, Zamorra langsam auf ihn stürzen, und keiner der beiden Männer bewegte sich mehr!
    »Tot…?«
    Callaghan flüsterte es nur, was Bill befürchtete.
    Hatten Zamorra und Saris den Aufprall gegen den Wagen nicht überlebt?
    Und dann begann das grüne Leuchten schwächer zu werden, flammte noch einmal ganz grell auf und verlosch…
    Nichts schützte die beiden Körper mehr…
    Nicole schrie wie eine Wahnsinnige…
    ***
    Der Dämon konnte die beiden Spielbälle des Orkans nicht mehr sehen, weil die Wagen dazwischen standen, aber dennoch war er zufrieden. Er hatte das geschafft, was vor ihm niemandem gelungen war.
    Zamorra stand nicht mehr auf. Der heftige Zusammenprall hatte ihn getötet. Denn ansonsten hätte er sich längst wieder erhoben…
    Pluton kicherte hämisch.
    Er hatte seinen größten Feind besiegt…
    Jetzt konnte er sich in aller Ruhe daran machen, die anderen zu beseitigen. Zamorras Helfer, die ebenfalls auf seiner Todesliste standen.
    Pluton zog sich von seinem Beobachtungsposten zurück. Die Hausruine, in der er sich verborgen gehalten hatte, verließ er durch einen Seitenausgang. Er konnte jetzt eine Pause einlegèn, konnte sich erholen und neue Kräfte schöpfen. Das einzige Problem war nun, die Flucht der anderen aus dem Dorf zu verhindern. Aber das war ein sehr geringes Problem. Sie waren ja nur noch zu dritt.
    Deshalb störte es Pluton auch gar nicht, daß der Sturm abebbte, zum schwachen Windhauch wurde und schließlich ganz schwand. Windstille trat ein.
    Stille des Todes.
    An den schwarzen Chrysler verschwendete Pluton keinen Gedanken!
    ***
    Nicole Duval hatte die Augen geschlossen, weil sie Zamorras Ende nicht sehen wollte. Sie schrie auch nicht mehr.
    Ein seltsames Gefühl der Taubheit breitete sich in ihr aus. Nur ganz langsam öffnete sie die Augen wieder.
    Ganz langsam hob sie den Kopf und sah hinaus. Dort standen die Wagen, dort lagen Saris und Zamorra.
    Aber nicht vom Wind ermodert, nicht von dem schneidenen Sturm skelettiert!
    »Ich träume«, flüsterte Nicole. »Ich sehe etwas, das es gar nicht gibt. Ich…« verwirrt sah sie sich um und verstummte. Auch Bill Fleming und Peadar Callaghan sahen an ihr vorbei nach draußen.
    »Der Sturm… der Sturm hat aufgehört… er hat aufgehört!« murmelte Callaghan. »Seht euch die Bäume an! Da! Alles ruhig!«
    Aus weit aufgerissenen Augen sah Nicole nach draußen. Der Schotte hatte Recht. Alles war still geworden. Totenstill.
    Vorsichtig streckte sie den Arm aus der Tür. Aber sie spürte nichts. Keine nadelscharfen Rasierklingen. Nichts.
    Die bösartige Magie, die den tödlichen Wind geschaffen hatte, war verloschen.
    Nicole trat hinaus. Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen und ging über die Straße auf die Wagen zu, ohne sich auch nur einmal umzusehen. Wie im Traum legte sie die Strecke zurück.
    Ihr Ziel war Zamorra.
    Da lag er, über Lord Saris zusammengebrochen und allem Anschein nach unverletzt.
    Oder hatte es ihn doch erwischt? Hatte der Aufprall gegen den großen Geländewagen ihn getötet?
    »Bitte nicht…« flüsterte Nicole und kniete neben den beiden zusammengesunkenen Körpern nieder.
    Plötzlich griffen Hände an ihr vorbei.
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