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0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

Titel: 0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod
Autoren: Die letzte Runde zahlt der Tod
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sagte ich, bevor ich ging. »Ich rate Ihnen das in Ihrem eigenen Interesse. Der Kerl könnte es Ihnen sehr übel nehmen, dass Sie Ihr Wort nicht gehalten haben, und wenn Leute wie er anfangen, etwas übel zu nehmen, so ist das meist lebensgefährlich.«
    Sie nickte, und als ich mich unter der Tür nochmals umdrehte, starrte sie mir mit einem rätselhaften Ausdruck in den großen, dunkelbraunen Augen nach.
    Ich musste Lieutenant Crosswing zwar reinen Wein einschenken, sagte ihm aber, er solle das Mädchen in Ruhe lassen, sie hätte nur aus Furcht mitgespielt.
    Ich diktierte ihm ihre Aussage, die er in Stichworten niederschrieb.
    »Glauben Sie wirklich, Jerry, daäs diese Mrs. Lewis nichts von der oder den Listen weiß, die die zwei Gangster haben wollten?«
    »Darüber zerbreche ich mir ebenfalls den Kopf. Im Safe waren und sind sie jedenfalls nicht«, sagte Phil, der uns zugehört hatte.
    »Ich werde das Haus unter Bewachung stellen müssen«, sagte der Lieutenant. »Die Kerle haben gedroht, wiederzukommen, und ich halte das für durchaus möglich. Ich habe bereits mit dem Hauptquartier telefoniert und zwei Detectives bestellt, die sich die Aufgabe teilen sollen.«
    Jetzt kamen wir endlich dazu, dem Lieutenant den Mord an dem Buchmacher Tibbet und den geheimnisvollen Anruf zu berichten.
    »Dieser Mord kann nur aus einem einzigen Beweggrund erfolgt sein. Tibbet wird sich geweigert haben, den neuen Machthabern einen Prozentsatz seines Verdienstes abzugeben, und da haben diese ein Exempel statuiert, um alle anderen zu warnen und abzuschrecken. Warum man allerdings Sie dorthin bestellt hat, ist mir schleierhaft.«
    »Mir nicht«, meinte ich. »Man wollte uns aus dem Weg haben. Vielleicht fürchtete man, wir würden allzu schnell hier auftauchen. Ich bin der Überzeugung, die Burschen hätten das Haus durchsucht, wenn Mrs. Lewis nicht so geistesgegenwärtig gewesen wäre, den Aschenbecher durch die Scheibe zu werfen. Das war das Signal für die Gangster, sich schleunigst zu verziehen.«
    Mrs. Lewis hatte sich hingelegt, was ihr nach den Erlebnissen des Abends kein Mensch.verdenken konnte, und so gingen wir, ohne dass ich mich verabschieden konnte.
    Wir versäumten nicht, auch bei den Nachbarn zu fragen, aber keiner hatte etwas gemerkt. Nur die Marke des Wagens, in dem die beiden gekommen waren, stand fest. Es war ein graues Chrysler-Coupe, und auch der Mann, der Julia bestochen hatte, hatte die gleiche Marke in derselben Farbe benutzt.
    Gerade wollten wir in meinen Jaguar steigen, als mir eine Ford-Limousine auffiel, die fünfundzwanzig Meter weiter an der Ecke stand. Zwar parken eine ganze Anzahl leere Wagen am Straßenrand, aber dieser Ford war besetzt. Ich sah das Aufglühen einer Zigarette.
    »Einen Augenblick«, sagte ich zu meinem Freund. »Ich will mir nur die Karre da drüben ansehen.«
    Ich überquerte die Straße und ging diese langsam hinunter. Als ich den Ford erreicht hatte, ließ ich den Strahl meiner Taschenlampe hineinfallen. Auf dem Vordersitz saßen zwei Männer, und einen davon kannte ich.
    Ich klopfte an das trotz des warmen Wetters geschlossene Fenster. Ich musste zweimal klopfen, bis die Scheibe herumgekurbelt wurde. Ich hörte, wie gleichzeitig der Motor ansprang.
    »Halb so wild, Mister Cnox«, grinste ich. »Was tun Sie denn hier?«
    Mister Cnox war Privatdetektiv und bei der Confidential Agency angestellt. Wenn er sich hier zusammen mit einem anderen, der offenbar ein Kollege war, in ein dunkles Auto setzte, so tat er das nicht zu seinem Privatvergnügen.
    »Auftrag vom Boss«, sagte er. »Wir sollen jemanden beobachten.«
    »Und wen, wenn ich fragen darf?«
    »Fragen dürfen Sie, Mister Cotton, aber ich kann es Ihnen nicht sagen. Sie wissen, wie unangenehm der Boss werden kann. Sein Hauptprinzip ist: Diskretion über alles. Wenn ich ohne seine Erlaubnis Auskunft gebe, so fliege ich auf der Stelle.«
    Cnox sagte die Wahrheit. Sein Chef war Rex Carclay, ein ehemaliger Polizeibeamter. Das stand auch in den Inseraten und Prospekten der Agentur. Was Carclay jedoch verschwieg, war, dass er bei der Polizei rausgeflogen war, weil er seine Stellung bei der Sittenpolizei aufs Gröbste missbraucht hatte, indem er sich bestechen ließ.
    Ich winkte Cnox zu und verkrümelte mich.
    Trotzdem traute ich dem Frieden nicht und blieb weiterhin neugierig. Ich rief unser Office an und bestellte zwei unserer Leute vom Bereitschaftsdienst an die Ecke 72th Straße und Third Avenue. Dort parkte auch ich und berichtete
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