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0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

Titel: 0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod
Autoren: Die letzte Runde zahlt der Tod
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Schweigen gebracht. Wäre er festgenommen worden, er hätte die Wahrheit sagen können. Es geschahen noch einige Gewalttaten, auf die wir im Laufe der Diskussion zurückkommen werden. Die Hauptsache ist Folgendes: Obwohl das FBI und seine G-men wissen mussten, dass Mrs. Lewis, ihren Mann ermordet hatte, bauten sie ihr eine goldene Brücke, um sie zu entlasten. Es war dabei die Rede von einem angeblichen Bruder, der einen Todschlag begangen haben soll und obwohl das der ganzen Familie bekannt gewesen sei, nicht zur Verantwortung gezogen wurde. Ich kann nur sagen, eine etwas unglaubliche Geschichte. Als alles nichts mehr half, erlitt Mrs. Lewis einen Nervenzusammenbruch und wurde von hoch bezahlten Ärzten für unzurechnungsfähig erklärt. Wie viel die an dieser üblen Schiebung beteiligten G-men bisher erhalten haben, bleibt dahingestellt. Sie wollten jedoch noch mehr und haben als Werkzeug einen bekannten Anwalt benutzt, dem sie einen Erpresserbrief schickten, nachdem sie bereits vorher dreitausend Dollar kassiert hatten. Als Tarnung wurde dem Anwalt ein Telegramm geschickt, das die Dinge auf den Kopf gestellt und dessen Faksimile Sie heute in einer sonst gut orientierten Zeitung lesen konnten.«
    Während die Zuhörerschaft stumm und entsetzt lauschte, stieß Lieutenant Crosswing mich an.
    »Der Kerl ist verrückt«, meinte er.
    »Oder der ausgekochteste Lump, der mir je vorgekommen ist«, ergänzte Neville.
    Fensinger überflog nochmals seine Notizen, runzelte die Stirn und griff in die Brusttasche.
    »Hier in meiner Brieftasche trage ich vertrauliche Informationen und Beweise, die ich Ihnen zu gegebener Zeit vorlegen werde.«
    Er riss die Brieftasche heraus und schlug damit auf das Rednerpult.
    Die Brieftasche War dunkelrot und etwas glänzte darauf… Ein silbernes Monogramm.
    In diesem Augenblick war es, als ob ein Feuerwerk in meinem Hirn abbrenne.
    Mark Fensinger hieß der zweite Vorsitzende des Bürgervereins.
    M. F.
    Gewaltsam drängte ich mich durch die Reihen, bis ich ganz vorne stand.
    »Hier in der Brieftasche…« wiederholte er und hob sie hoch.
    Da griff ich zu. Es war eine rote Brieftasche mit dem Monogramm M. F.
    »Geben Sie mir augenblicklich meine Brieftasche zurück! Was unterstehen Sie sich, Sie Flegel?«, wütete der Redner.
    Da schoben sich drei Gestalten in mein Blickfeld und kamen auf mich zu. Die Bilder hatte ich vor wenigen Tagen gesehen. Die Namen waren mir entfallen. Ich kannte nur noch die Spitznamen der drei Chicagoer Gangster. Lucky Shot, The Hound und Tricky Frank.
    Ich stand wie vom Donner gerührt, bis mich Nevilles dröhnende Stimme aus meiner Erstarrung weckte:
    »Hände hoch! Keiner rührt sich!«
    Fensingers gelbliches Gesicht wurde hochrot. Er griff in die Jackentasche, und da traf ihn Lieutenant Crosswings Pistolenkolben auf den Arm. Jetzt hatte auch ich die Smith & Wesson herausgerissen. Neben mir Phil und Sergeant Green. Es war so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.
    »Ich verhafte Sie, Mark Fensinger, wegen dringenden Mordverdachtes in mehreren Fällen, wegen Erpressung, Nötigung und anderer Delikte, die Ihnen noch vorgehalten werden. Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass alles, was Sie von jetzt an aussagen, gegen Sie verwendet werden kann.«
    Ich hatte diese Formel automatisch ausgesprochen. Neville und Crosswing hatten sich nicht mit Erklärungen aufgehalten. Die drei Chicagoer Pflänzchen trugen bereits Armbänder. Ein paar andere Gestalten, die sich unter die Versammlung gemischt hatten und jetzt versuchten, durch die Tür in das Restaurant zu entwischen, wurden von Sergeant Green unsanft daran gehindert.
    Es erübrigt sich, den Rest zu berichten. Es war das Übliche. Streifenwagen, Cops in rauen Mengen, Detectives und zum Schluss der Gefangenenwagen, der den Chef und einen Teil der Buchmachergang in die Center Street brachte.
    Nur eines ist noch nachzutragen.
    Am Morgen erhielt ich das Telefongespräch einer gewissen Francesca Torni aus Charlotte'. Diese hatte durch Zufall die Fanfare in die Finger bekommen. Sie teilte mir mit, dass ihre alte Freundin Maria sie besucht und drei Tage bei ihr geblieben sei.
    Damit war auch der letzte Zweifel beseitigt.
    Die Buchmacher-Gang flog auf. Einer verriet den anderen. Nur die kleinen illegalen Buchmacher, deren Namen Maria Lewis dummerweise vernichtet hatte, schlüpften uns durchs Netz, aber das war kein großes Unglück. Hätten wir sie gefasst, so wären andere an ihre Stelle getreten.
    ENDE
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