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0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

Titel: 0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod
Autoren: Die letzte Runde zahlt der Tod
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Wort auf genommen hatten. Dann ermahnten wir Mister Wilson zur Vorsicht, denn wir hielten es nicht für ausgeschlossen, dass der Gangster versuchen würde, die überwiesenen dreitausend Dollar unter Anwendung von Gewalt zurückzuholen.
    Im Office spielten wir dieses Tonband ab. Wir hatten auch Neville zu dieser Vorführung eingeladen. Als das letzte Wort verklungen war, meinte er:
    »Na seht ihr wohl! Ich habe doch recht gehabt. Das ist kein Gangster der üblichen Art. Das ist ein eleganter, gepflegter, vornehmer Herr, der ein vorbildliches Englisch spricht und sein Geld in einer roten Brieftasche mit silbernem Monogramm aufbewahrt. Ich kann mir den Burschen genau vorstellen.«
    »Und die Tatsache, dass er unverblümt zugibt, Lewis habe die Cops jahrelang bestochen und er werde dasselbe tun?«
    »Erzähle mir was Neues, Phil! Das sind olle Kamellen. Nur in einem gebe ich dem Mann recht. Uncle Sam sollte seine Leute besser bezahlen. Ich hätte selbst auch nichts gegen eine ordentliche Gehaltserhöhung einzuwenden.«
    »Und dass er mir gedroht hat, ich werde keine vierundzwanzig Stunden mehr leben, was sagen Sie dazu?«; meinte ich grinsend, obwohl mir gar nicht danach zumute war.
    Einen Vorgeschmack hatte ich ja gehabt, und die Drohung hatte echt geklungen.
    »Kauf dir eine kügelsichere Weste und lass dir einen Panzerwagen zur Verfügung stellen!«, entgegnete Neville todernst. »Diese Drohung war kein Spaß. Gerade die vornehmsten Gangster sind die gemeinsten, wenn man ihnen an den Karren fährt.«
    Um fünf Uhr kam aus Jersey City noch eine unerwartete Nachricht.
    Es war letzten Endes doch gelungen festzustellen, von wo der Anruf erfolgt war. Ein Gast des Hotels Imperial hatte die Vermittlung gebeten, ihm mit der Rechtsanwaltskanzlei Wilson zu verbinden, und diese Verbindung war genau um drei Uhr zustande gekommen. Sofort danach hatte der Herr sein Zimmer aufgegeben und war abgereist. Wohin wusste man nicht, aber ich war sicher, sein Ziel war New York gewesen. Er musste seit mindestens einer Stunde wieder in der Stadt sein.
    Die Beschreibung lautete: klein, schmal, mit gelblicher Gesichtsfarbe und braunen, an den Schläfen angegrautem Haar. Auch dem Hotelpersonal war die dezente und tadellose Kleidung aufgefallen.
    »Fragen Sie sofort zurück, ob der Kerl eine rote Brieftasche mit Silbermonogramm bei sich hatte«, forderte ich.
    »Rote Brieftasche mit Silbermonogramm?«, fragte der Detective-Sergeant am Telefon in einem Tonfall, als wolle er sagen, du hast es gut…
    Eine halbe Stunde später hing Crosswing an der Strippe. Seiner Stimme hörte ich an, dass er ausnahmsweise eine erfreuliche Nachricht hatte. »Wir haben Freckle erwischt, den Mann mit den Sommersprossen, der das Telegramm an Wilson aufgab. Natürlich streitet er alles ab.«
    »Tun Sie mir einen Gefallen, Lieutenant! Schicken oder bringen Sie ihn hierher! Ich bestelle den betreffenden Beamten, und dann werden wir sehen, was er zu sagen hat.«
    »Das wollte ich auch schon vorschlagen. Von euch G-men haben die Kerle eine gewaltige Angst. Wenn er sieht, dass wir ihn ans FBI liefern, so wird er schwach werden.«
    Ich telefonierte an das Post-Office und hatte Glück. Der betreffende Postbeamte war im Dienst, und so schickte ich einen Wagen hin, um ihn zu holen.
    Gerade war das geschehen, als Crosswing ankündigte, Freckle müsse gleich bei uns ankommen. Er selbst sei in letzter Sekunde festgehalten worden.
    Der Mann von der Post traf ein und wurde ins Nebenzimmer gesetzt, bis wir ihn brauchten. Ich stand am offenen Fenster und blickte hinunter auf die Straße. Ich hatte das Gefühl, dass der sommersprossige Gangster uns endlich auf die Spur der anderen helfen werde. Dann sah ich den Gefangenenwagen. Er kam in schnellem Tempo heran und stoppte. Der Beifahrer stieg aus und steckte den Schlüssel ins Schloss der Tür am hinteren Ende. Von drinnen ließ ein Cop die Treppe herunter, zog die Pistole und wartete. Auch der Fahrer hatte eine Waffe in der Hand. Crosswing musste genaue Instruktionen gegeben haben. Dann kam der Gefangene.
    Er trug Handschellen. Ich sah sein semmelblondes Haar, als er mit den gefesselten Händen und darum ungeschickt die fünf Stufen herunterkam. Ein paar Leute waren neugierig stehen geblieben. Ein Taxi hupte kurz als ein Junge über die Straße rannte, um sich das interessante Schauspiel aus der Nähe zu betrachten. Auch der Taxifahrer bremste.
    Von einer Sekunde zur anderen wurde die Straße zum Schlachtfeld.
    Die Garbe einer
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