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0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

Titel: 0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod
Autoren: Die letzte Runde zahlt der Tod
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Anschluss aus. Im Allgemeinen aber werden solche Gespräche in Fernsprechzellen abgewickelt, und das war unsere Chance.
    Um zwei Uhr vierzig saßen wir Mister Wilson in seinem Office gegenüber. Auf die Sekunde genau, drei Uhr, klingelte das Telefon. Wilson meldete sich.
    »Bevor Sie weiterreden, Mister Cotton sitzt mir gegenüber und möchte selbst mit Ihnen sprechen«, sagte er und reichte mir den Apparat.
    »Hallo, hier Cotton.«
    »Nett von Ihnen, dass Sie sich selbst bemühen«, erscholl eine sonore Stimme durch den Hörer. »Haben Sie sich mein Angebot überlegt?«
    »Ja, ich bin noch dabei.«
    Ich versuchte, das Gespräch in die Länge zu ziehen, um dem Fernsprechamt Gelegenheit zu geben, den Teilnehmer am anderen Ende zu orten.
    »Was soll das heißen? Sie sind noch dabei? Sechstausend Dollar sind für einen armen Schlucker wie Sie keine Kleinigkeit, oder ist es Ihnen nicht genug?«
    »Vielleicht nicht.«
    »Dann sagen Sie mir, was Sie fordern. Gehen Sie aber nicht zu hoch, ich könnte es mir sonst anders überlegen.«
    »Und was dann?«
    »Das werden Sie gegebenenfalls sehen, aber so weit sind wir ja noch nicht. Wie viel wollen Sie?«
    »Wahrscheinlich mehr, als Sie zu zahlen gewillt sind«, lachte ich.
    »Wie viel?«, wiederholte er geduldig. »Ich brauche eine genaue Zahl, zehntausend, zwölftausend?«
    »Es scheint Ihnen ja außerordentlich viel daran zu liegen, dass Mrs. Lewis überführt und hingerichtet wird.«
    »Maria Lewis steht bei mir gar nicht auf der Rechnung. Sie ist eine Nebenfigur, und wenn sie sich so dumm benommen hat, dass sie zu Schaden kommt, so ist das ihre Schuld.«
    »Das heißt also, dass Sie wissen, dass Ihre Anschuldigung falsch ist?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Vielleicht ist sie sogar richtig, aber auf alle Fälle passt es in mein Programm, das sie verurteilt wird.«
    Jetzt beschloss ich, aufs Ganze zu gehen.
    »Aber auch wenn das geschieht, so bleibt immer noch die Tatsache, dass Sie den Buchmacher Tibbet haben ermorden lassen und dasselbe mit Gregory nach dem Hunderennen versucht haben. Es bleibt die Tatsache, dass Sie dabei sind, die Erpressungen, die Lewis an den Buchmacher verübte, auf eigene Rechnung fortzuführen. Das können Sie ja Mrs. Lewis nicht anhängen,«
    Jetzt würden nach menschlichem Ermessen bereits einige Streifenwagen mit Höchstgeschwindigkeit dahin unterwegs sein, wo der Gangster telefonierte.
    »Mein lieber Cotton, Lewis hat seine Geschäfte jahrelang betrieben, ohne dass jemand ihn störte. Er hat eben den Cops und den Detectives vom Glücksspieldezernat ein paar Dollar zugesteckt, und ich werde dasselbe tun. Ihre Regierung müsste die Leute besser bezahlen.«
    »Aber uns vom FBI können Sie nicht kaufen.«
    Er lachte.
    »Jeder Mann hat seinen Preis, auch ein G-man. Sie können wählen zwischen fünfzehntausend Dollar und der Aussicht, keine vierundzwanzig Stunden mehr zu leben.«
    »Sehr freundlich von Ihnen«, lachte jetzt auch ich, »aber es haut nicht hin. Einmal, als ich Carclay besuchte, wollten Sie mich entführen lassen. Wenn Sie wollen, so können Sie noch andere Tricks ausknobeln, aber seien Sie versichert, wir kennen sie alle, und Sie sind nicht intelligent genug, als dass Ihnen ein neuer einfiele.«
    »Das heißt also: nein. Dann wären wir also fertig. Darf ich meinen Anwalt noch einmal sprechen?«
    »Ich bezweifle, dass Mister Wilson Wert darauf legt, als Ihr Anwalt bezeichnet zu werden, aber ich habe nichts dagegen.«
    Ich reichte Wilson den Hörer und hörte ihn antworten:
    »Es tut mir außerordentlich leid, mein Herr, Ihrem Wunsch nicht entsprechen zu können. Erstens weiß ich nicht einmal, ob Sie die Person sind, die mir die dreitausend Dollar geschickt hat, und zweitens müsste der Widerruf Ihres Auftrages schriftlich, mit voller Unterschrift oder persönlich erfolgen. Im letzten Fall müssten Sie die nötigen Legitimationen mitbringen.«
    Dann legte er auf und kaum war das geschehen, als die Klingel schrillte. Es war unser Office. Mein Kollege Basten war am Apparat, und was er zu sagen hatte, war nicht dazu angetan, mich besonders freudig zu stimmen.
    ***
    »Der Anruf wurde, wie verabredet, überwacht. Aber der Kerl war klüger als wir. Er benutzte keinen Apparat in New York. Er telefonierte von Jersey City aus, und bis wir die Bande dort auf Trab gebracht hatten, war es natürlich zu spät.«
    »Pleite«, seufzte ich und erzählte, wie der Gangster uns hereingelegt hatte.
    Phil schaltete das Tombandgerät ab, mit dem wir jedes
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