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0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

Titel: 0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod
Autoren: Die letzte Runde zahlt der Tod
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trompetete Doc Baker. »Ich an Ihrer Stelle würde diesen ganzen Schandladen schließen lassen.«
    »Immer mit der Ruhe, Doktor!«, lächelte ich, aber dann verging mir das Lachen:
    Bestechungsskandal beim FBI lautete die Schlagzeile und dann wurde berichtet, dass ein »prominenter G-man« durch Vermittlung der Rechtsanwaltskanzlei Wilson and Sons mit einer Gangsterbande darüber verhandelt habe, dass er gegen eine enorme Bestechungssumme bereit sei, nichts gegen die Verbrecher zu unternehmen, sondern den-Verdacht auf andere abzulenken.
    Dann hieß es weiter:
    Wenn der Boss der Gangsterbande und der FBI-Mann bisher noch nicht zu einer Einigung gelangt sind, so liegt das nur an den hohen Forderungen des G-man. Es wurden ihm fünfzehntausend Dollar geboten, aber das war ihm nicht genug. Er verlangte mehr, und es ist wahrscheinlich, dass er diesen Betrag auch erhalten wird. Es ist ein altes Geheimnis, dass es so manchen Cop gibt, der sein schmales Gehalt gelegentlich mit einem »Nebenverdienst« aufzubessern sucht.
    Dass aber die Seuche der Korruption bereits auf die Polizeitruppe übergegriffen hat, die bisher als unbedingt zuverlässig und imbestechlich galt, muss als nationales Unglück bezeichnet werden.
    Wir haben -Rechtsanwalt Wilson interviewt, und dieser hat sich geweigert, eine Erklärung abzugeben. Er beruft sich dabei auf seine Schweigepflicht. Wir sind der Ansicht, dass Schweigen in einem solchen Fall einem Verbrechen gleichkommt.
    Wir erwarten auch, dass der infrage kommende G-man sofort seines Amtes enthoben und zur Rechenschaft gezogen wird.
    Die Fanfare wird ihre Leser über den weiteren Verlauf der Angelegenheit unterrichten.
    Ich rief Mister Wilson an. Er bestätigte, er sei am Vorabend zwischen sechs Uhr dreißig und sieben Uhr in seiner Wohnung von einem Redakteur der Fanfare besucht worden. Er habe diesem Mann kurz und bündig erklärt, von ihm könne er nichts erfahren. Er möge ihn nicht belästigen und seine Wohnung augenblicklich verlassen. Das hatte der Betreffende auch getan.
    Mister High war viel wütender als ich und Phil. Ich habe selten erlebt, dass er sich aufregte, aber dieser gemeine Vorwurf ging ihm offenbar an die Nieren.
    »Wir werden die Auflage nicht beschlagnahmen, aber den Kerl zwingen, an gleicher Stelle ein saftiges Dementi zu bringen«, beschloss er. »Ich werde die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen. Glücklicherweise haben wir das Tonband als Beweis. Glauben Sie, dass Wilson oder einer seiner. Angestellten geplaudert hat?«
    »Nein. Ich bin der Ansicht, dass der Gangster, der mir am Telefon das Angebot machte, den Spieß umgedreht hat, um mich auf diese Weise auszuschalten. Seinen ursprünglichen Mordplan hat er wohl als zu riskant fallen lassen.«
    Um ein Haar hätten die Fanfare und ihr Hintermann ihr Ziel erreicht. Unsere Zentrale in Washington rief an, und wäre Mister High nicht so energisch für mich eingetreten, so hätte man mich vorsichtshalber einmal »in Urlaub« geschickt. Auf dieses Ansinnen antwortete unser Chef, dann werde man wohl nichts dagegen einzuwenden haben, wenn auch er gleichzeitig seinen ausstehenden Urlaub antrete. Mister High ließ durchblicken, dass diesem Gesuch noch eine Anzahl anderer folgen würden.
    Das grenzte zwar an Meuterei, aber es wirkte.
    Washington erbat einen ausführlichen Bericht und damit hatte sich das. Dann fuhr Mister High zur Fanfare. Er hatte es ausdrücklich abgelehnt, Phil oder gar mich mitzunehmen. Seine Wahl war auf den alten Neville gefallen, und der freute sich wie ein Schneekönig, als er hörte, um was es ging.
    Mister High war noch keine zehn Minuten unterwegs, als Louis Thrillbroker auf der Bildfläche erschien. Er schwenkte eine Fanfare und bleckte grinsend seine gelben Pferdezähne. Louis Thrillbroker ist der Starreporter der Morning News und einer von den gescheiten Burschen, die das Gras wachsen hören. Im Übrigen waren wir gute Freunde.
    »Was ist das für eine Schweinerei?«, fragte er, ließ sich in den Besuchersessel sinken und schlug die langen Beine, die wie immer in zerbeulten Hosen steckten, übereinander.
    »Jemand möchte mich abschießen«, gab ich zurück. »Aber ich fürchte, dass dieser jemand zu weit gegangen ist, und das wird ihm jetzt das Genick brechen.«
    »Reden Sie nicht in Bilderrätseln, Jerry. Um was geht es?«
    »Um den Mord an Gus Lewis und alles, was damit zusammenhängt«, antwortete ich.
    »So etwas habe ich mir gedacht. Können Sie mir sagen, wer die Drähte zieht?« Er hatte
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