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0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

Titel: 0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod
Autoren: Die letzte Runde zahlt der Tod
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zu sein. Ein privater Racheakt kam nicht infrage. Die ganze Art uns vor allem die Strumpfmasken wiesen eindeutig darauf hin, dass die Mörder professionelle Gangster gewesen waren.
    Die Mordkommission musste in aller Kürze eintreffen, wir verzogen uns und brausten, diesmal im Höllentempo mit Rotlicht und Sirene zu der 73. Straße Ost, Nummer 45.
    Vor dem Haus standen zwei Streifenwagen, und zu gleicher Zeit mit uns kaum auch Lieutenant Crosswing an. Ein Cop öffnete uns die Haustür und ließ uns eintreten.
    »Wo ist Mrs. Lewis?«, fragte Crosswing.
    »Hier links im Wohnzimmer.«
    Maria Lewis war eine typische, italienische Schönheit und sah noch jünger aus, als sie war. Jetzt war sie blass und von dem Erlebnis mitgenommen. Wir waren jedenfalls angenehm überrascht, sie lebend und anscheinend unverletzt vorzufinden.
    »Setzen Sie sich«, forderte sie uns mit leiser Stimme auf und griff sich dabei an den Hals.
    Erst jetzt bemerkte ich die roten Würgemale an ihrer Kehle.
    »Bitte erzählen Sie uns alles, was geschehen ist«, bat Lieutenant Crosswing.
    »Ich lag auf der Couch und las«, berichtete Maria Lewis. »Es klingelte. Ich konnte mir nicht denken, wer so spät noch zu mir wollte und sah auf die Uhr. Es war genau elf Uhr. Ein paar Minuten hörte ich nichts mehr. Dann ging die Tür auf, und zwei Männer kamen herein. Ihre Gesichter konnte ich nicht erkennen. Sie waren mit schwarzen Masken unkenntlich gemacht. Der eine war klein und schmächtig. Der andere groß und breit, eine richtige Ringkämpfer-Figur. Natürlich erschrak ich und griff nach dem Telefon, um Hilfe herbeizurufen, aber der Kleine sagte:
    ›Lass das bleiben, sonst müssen wir rau mit dir umgehen und das tun wir wirklich nicht gern. Gib die neue Liste heraus!‹
    Ich wusste nicht, was er wollte und sagte ihm das. Da lachte er mich aus und meinte, ich solle ihn doch nicht für so dumm halten. Er drohte mir. Vielleicht hätte ich ihm sogar die Auskunft, die er haben wollte, gegeben, wenn ich gekonnt hätte, aber ich wusste ja wirklich nicht was er wollte. Da sagte er zu dem anderen: ›Wenn es nicht im Guten geht, dann geht es eben anders. Gib ihr einen kleinen Vorgeschmack!‹ Als der Kerl auf mich zukam, wollte ich schreien, aber da hatte er mich schon an der Kehle gepackt und drückte sie zu. Er ließ erst wieder los, als ich halb bewusstlos war, und dann fragte der Kleine von Neuem: ›Wo ist die Liste?‹
    Selbst, wenn ich hätte sprechen wollen, in diesem Augenblick konnte ich nicht. Ich schüttelte nur mit dem Kopf. Gerade da klingelte der Fernsprecher. Der Kerl nahm den Hörer ab und rief: ›Hallo‹. Dann hörte er zu, sagte ›Okay‹ und legte wieder auf. ›Du willst also wirklich nicht? Soll er dir noch einmal die Luft abstellen?‹
    Ich hatte wahnsinnige Angst und war mir darüber klar, dass die beiden sich nicht scheuen würden, mich umzubringen. Schreien konnte ich nicht.
    Ich brachte keinen Ton heraus. Da nahm ich einen schweren Aschenbecher und warf ihn durch die Fensterscheibe nach draußen. Ich hoffte, irgendjemand werde aufmerksam werden. Dasselbe dachten wohl auch die beiden Gangster.
    Der Große gab mir einen Stoß vor die Brust und wollte mich wieder packen, als der andere zischte: ›Lass dass‹, und dann zu mir: ›Wir kommen wieder. Verlass dich drauf, du Schlange.‹
    Dann liefen sie hinaus, die Tür klappte, und ich hörte, wie ein Wagen gestartet wurde.
    Dann begann Julia zu schreien. Julia ist mein Hausmädchen. Sie schläft auch hier. Früher ging sie abends um zehn Uhr weg, aber ich fürchtete mich allein und bat sie, während der Nacht dazubleiben. Ein paar Minuten später kam sie hereingestürzt und sagte, die zwei Kerle hätten sie gefesselt und geknebelt, sie habe es jedoch fertiggebracht, sich zu befreien. Ich selbst war vollständig erledigt, und so bat ich Julia, die Polizei anzurufen.«
    »Und Sie wissen wirklich nicht, um was für eine Liste es sich handelte?«, fragte der Lieutenant.
    »Nein, ich habe keine Ahnung.«
    Wir hatten nicht nur eine Ahnung, sondern die Gewissheit, dass es sich um die Listen des Buchmachers handelte. Wir wussten jetzt auch, warum Gus Lewis ermordet worden war, aber die Mörder hatten Pech gehabt. Das, worauf es ankam, hatten sie nicht gefunden.
    »Gibt es hier kein Versteck, keinen Safe, in dem Ihr Gatte etwas verborgen haben könnte?«, warf ich ein.
    »Im Schlafzimmer befindet sich ein Safe, aber darin war nichts anderes als Bargeld,Versicherungsverträge und
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