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0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

Titel: 0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod
Autoren: Die letzte Runde zahlt der Tod
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sehr zu interessieren. In diesem Mann erkannte ich einen der Männer, die an dem Tisch gesessen hatten, auf den ich Phil hatte aufmerksam machen wollen. Auch Cnox von der Confidential hatte sich in der Nähe aufgebaut und spitzte die Ohren.
    Endlich schlüpfte Julia in ihren roten Mantel und verabschiedete sich wortreich- Draußen dämmerte es bereits. Es war eine merkwürdige Prozession, die sich da über die 127. Straße nach Osten bewegte.
    Zuerst kam Julia, zehn Schritte hinter ihr der Unbekannte, der sie beobachtet hatte, dann der Privatdetektiv und zum Schluss wir beide, aber wir gingen nur bis zu meinem Wagen, stiegen ein und fuhren auf Abstand vorsichtig hinterher.
    Die sonst so belebten Straßen waren fast leer. Es gab nur wenig Fußgänger, die meist in vorgerücktem Stadium eines Rausches waren, und ein paar vereinzelte Taxen.
    An der Ecke der Fifth Avenue bog Julia rechts ein und strebte der Bushaltestelle zu. Ihr Gang war nicht mehr ganz sicher, aber sie hielt sich krampfhaft aufrecht.
    Der Unbekannte hinter ihr beschleunigte seine Schritte und hatte sie im Nu erreicht. Unwillkürlich gab ich Gas und schaltete in den dritten Gang. Der Mann beugte sich zu Julia nieder und schien ihr etwas zu sagen. Dann sah ich nur noch das Blitzen eines Messers und den zusammenbrechenden Körper des Mädchens. Der Kerl hatte mit einigen wenigen Sprüngen den Mountmorris-Park erreicht und verschwand in dessen schützendem Dunkel.
    Auch der Privatdetektiv hatte jetzt den kurzen Zwischenraum überwunden und beugte sich über Julia. Wenn diese noch am Leben war, so würde er das Nötige veranlassen. Mein Jaguar schoss auf den Park zu und ein Stück über den Kiesweg in den Park hinein. Dann musste ich anhalten. Der Weg war schmal, aber ich hatte die Scheinwerfer voll eingeschaltet und schwenkte das Suchlicht nach allen Richtungen. Weit konnte der Bursche nicht sein, und ich hätte ihn sehen müssen, wenn er sich nicht irgendwo versteckt hätte.
    Wir sprangen, unsere Waffen in den Fäusten, heraus und gingen hinter dem Kühler in Deckung. Dann warteten wir.
    Es vergingen ungefähr fünf Minuten und nichts ereignete sich.
    Dann krachten plötzlich Schüsse, und die beiden Scheinwerfer zersplitterten und erloschen. Wir hatten beide das Aufblitzen des Mündungsfeuers gesehen und unsere Pistolen bellten. Dann war Stille. Nur ein paar aus dem Schlaf gescheuchte-Vögel zirpten. Noch leuchtete das Suchlicht in meinem Jaguar, und ich wartete darauf, dass Julias Mörder auch dieses zertrümmern würde, aber nichts geschah.
    Vorsichtig in Deckung bleibend, glitt ich zurück in den Wagen und drehte die scharfe Lampe nach allen Seiten. Ich selbst konnte nichts beobachten, weil ich in Deckung bleiben musste, aber plötzlich rief Phil:
    »Stopp… ein kleines bisschen nach links, etwas höher… Ja, du kannst rauskommen. Ich glaube, wir haben ihn erwischt.«
    Die Fifth Avenue herunter jaulte eine Polizei-Sirene. Wir hörten, wie der Wagen hielt und gleich wieder anfuhr. Dann schwenkte auch er in den Park ein. Die Scheinwerfer fraßen sich durch die Nacht und hielten uns gepackt.
    »Hände hoch!«, schrie eine raue Stimme. »Hände hoch, oder es knallt.«
    Mit einer durch langjährige Übung erworbenen Fertigkeit, ließen wir beim Hochheben der Arme die Pistolen in die Ärmel gleiten. Man soll mit wild gewordenen Cops keinen Streit beginnen. Die drei kamen herangestürmt.
    »Bundespolizei«, sagte ich, aber sie trauten uns nicht, bis sie unsere Ausweise gesehen hatten.
    Dann rückten wir dorthin vor, wo eine reglose Gestalt unter dem Busch lag. Der Kerl war so tot, wie man nur sein kann. Er hatte drei Schüsse weg, von denen jeder tödlich war.
    Neben ihm lag eine schwere Luger-Pistole. Es wäre mir lieber gewesen, wir hätten den Burschen lebend erwischt, aber besser er als wir.
    »Was ist mit dem Mädchen, das er überfallen hat?«, fragte ich, und der Sergeant antwortete:
    »Tot. Er hat ihr ein Fleischermesser genau ins Herz gestoßen. Der Kerl muss Übung haben. Wir haben die Mordkommission bereits alarmiert.«
    Ich griff dem toten Gangster in die Tasche und war erstaunt, alles darin zu finden, was ich erhofft hatte. Er hieß Toby Snatch und hatte sogar einen Beruf. Auf seiner Sozialversicherungskarte stand: Fleischer.
    Mit Geld war er reichlich versehen. Er trug über zweihundert Dollar mit sich herum. Der Kerl musste sich außerordentlich sicher gefühlt haben, denn im Allgemeinen lassen Gangster, sobald sie sich auf den Kriegspfad
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