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Das Anastasia-Syndrom

Titel: Das Anastasia-Syndrom
Autoren: Mary Higgins Clark
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Mary
    Higgins Clark

    Das Anastasia-
    Syndrom

    Roman

    Als Judith Case, erfolgreiche Schriftstellerin und Verlobte des Premiers, sich einem ehrgeizigen Psychiater anvertraut, gerät sie in das Labyrinth einer Vergangenheit, in der sich historische Schrecken mit dem Horror ihrer früheren Kindheit vermischen.

    Mary Higgins Clark
    Das Anastasia-Syndrom
    Roman
    Titel der Originalausgabe: ›The Anastasia Syndrome and other Stories‹
    Aus dem Amerikanischem von Liselotte Julius
    © der deutschsprachigen Ausgabe 1990
    by Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München ISBN 3-453-04544-0

    Dieses E-Book ist nicht zum Verkauf bestimmt Das Buch

    Inspiriert von der wahren Geschichte der letzten Zarentochter, erzählt Mary Higgins Clark in ihrem Roman »Das Anastasia-Syndrom« die unglaubliche Lebensgeschichte der Judith Chase, einer erfolgreichen, schönen Schriftstellerin, die mit dem britischen Premierminister verlobt ist. Von einem Psychiater in ihre Kindheit zurückversetzt, taucht Judith in ein Meer namenloser Schrecken ein, gehetzt von den Dämonen ihrer eigenen Vergangenheit.

Die Autorin
    Mary Higgins Clark zählt heute zu den bedeutendsten Bestseller-Autorinnen Amerikas. Die internationale Kritik feiert die Autorin als »Königin der Spannung«. Die Mutter von fünf Kindern schrieb Kurzgeschichten und Hörspiele, bevor ihr 1975 mit dem Roman »Wintersturm« der Durchbruch gelang.

    MARY HIGGINS CLARK
    DAS
    ANASTASIA-SYNDROM
    Roman

    Deutsche Erstausgabe

    WILHELM HEYNE VERLAG
    MÜNCHEN

    Und Mund um Mund verging vor Gier
    Und klaffte warnend, weit und bang –
    Da fuhr ich auf und fand mich hier
    Auf dem kalten Hang.

    Und darum harr ich hier noch aus
    Und hink allein und bleich umher,
    Sank auch das Schilf am See und singt
    Kein Vogel mehr.

    Aus dem Gedicht › La Belle Dame sans Merci ‹
    von John Keats

    Teils zögernd, teils erleichtert klappte Judith das Buch zu, das sie studiert hatte, und legte den Füller auf ihr dickes Notizbuch.
    Sie hatte stundenlang ohne Unterbrechung gearbeitet, und als sie jetzt den altmodischen Drehstuhl zurückschob und vom Schreibtisch aufstand, spürte sie ihren völlig verkrampften Rücken. Der Himmel war trübe und bewölkt, sodaß sie schon vor einer ganzen Weile die starke Schreibtischlampe eingeschaltet hatte, eine Neuerwerbung anstelle der viktorianischen mit den kunstvollen Fransen, die zu dieser möblierten Mietwohnung in der Gegend von Knightsbridge gehörte.
    Judith dehnte und streckte sich, während sie zum Fenster ging und auf die Montpelier Street hinunterblickte. An diesem grauen Januartag kündigte sich bereits um 15 Uhr 30 die nahende Dämmerung an, und die leicht vibrierenden Fensterscheiben zeugten von dem nach wie vor scharfen Wind.
    Sie mußte unwillkürlich lächeln, als sie an den Brief dachte, den sie auf ihre Anfrage wegen dieser Wohnung erhalten hatte:

    »Liebe Judith Case,
    die Wohnung ist vom 1. September bis 1. Mai verfügbar. Ihre Referenzen sind überaus zufriedenstellend, und es ist mir ein tröstlicher Gedanke, daß Sie an Ihrem neuen Buch schreiben werden. Der Bürgerkrieg im England des 17. Jahrhunderts hat sich für romantische Fabulierer als nahezu unerschöpfliche Quelle erwiesen, und es ist erfreulich, daß eine seriöse Autorin historischer Werke von Ihrem Rang dieses Thema gewählt hat.
    Die Wohnung ist bescheiden, aber geräumig; ich nehme an, sie wird Ihnen entsprechen. Der Lift ist häufig außer Betrieb; immerhin sind drei Treppen ja durchaus zu meistern, meinen Sie nicht? Ich selber gehe am liebsten zu Fuß hoch.«

    Der Brief trug die Unterschrift Beatrice Ardsley in deutlichen, hauchdünnen Buchstaben. Durch gemeinsame Freunde wußte Judith, daß Lady Ardsley dreiundachtzig war.
    Als sie das Fensterbrett mit den Fingerspitzen berührte, spürte sie den naßkalten Luftstrom, der durch den Holzrahmen drang.
    Wenn sie sich beeilte, bliebe ihr gerade noch Zeit für ein heißes Bad, überlegte sie fröstelnd. Die Straße draußen war nahezu leer. Ein paar Passanten eilten vorbei, mit eingezogenem Kopf und hochgeschlagenem Mantelkragen. Als sie sich abwandte, sah sie ein Kleinkind, das direkt unter ihrem Fenster die Straße entlanglief. Entsetzt beobachtete Judith, wie das kleine Mädchen stolperte und auf die Fahrbahn fiel. Wenn ein Auto um die Ecke bog, würde der Fahrer sie nicht rechtzeitig bemerken. Etwas weiter unten näherte sich ein älterer Mann. Sie zerrte am Fenster, um ihn zu Hilfe zu rufen, aber da tauchte eine junge Frau aus
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