Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß

0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß

Titel: 0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Stadtfestung kroch, nahm seinen Fortgang.
    Erik von Chasalla war nicht der einzige Kleine Riese. Auch an anderen Stellen hatte der Unheimliche blitzschnell zugeschlagen und seine Macht unter Beweis gestellt.
    Es hatte jene getroffen, die auch damals Opfer gewesen waren. Fünf Kleine Riesen, die in ihrem Aussehen kaum noch menschlich waren, gab es jetzt wieder. Damit hatte das Fest sein Ende gefunden.
    Ein paar Helleben fanden sich in den späten Nachtstunden zur Beratung zusammen.
    »Dieser Rain muß mit Asmodis im Bund stehen«, behauptete Thali, die Löwin, die eine Zeitlang Ritter Erliks Gespielin gewesen war, bis seine Gesänge sie vertrieben hatten. Damals war die Kämpferin ebenso wie jetzt unter den Betroffenen gewesen. Übereinstimmend mit den anderen Opfern schilderte sie das Aussehen des schwarzen Magiers und seine Macht. »Nur durch ihn kann er wissen, welche Wege er gehen muß, um sein Ziel zu erreichen!«
    Erlik von Twerne zuckte unbehaglich die Schultern.
    »Wir konnten damals nicht viel tun, wir werden es jetzt auch nicht können. Aber, Freunde, ich habe eine Idee.«
    »Laß hören!« forderte Thali, die Kleine Riesin.
    »Wir bitten den Meister des Übersinnlichen um Hilfe!«
    Alle nickten beifällig, auch Gunnar vom Heldenfels, den seine plötzliche Verwandlung schlagartig wieder nüchtern gemacht hatte. Ihn hatte der Zauberer buchstäblich aus dem Bett geholt, um ihn zum Kleinen Riesen zu machen.
    »Man hole ihn!« sagte Fürst Wilhelm hoheitsvoll.
    Draußen regnete es immer noch in Strömen.
    ***
    Draußen schien die Sonne.
    Warum schien sie vom prachtvoll blauen Himmel herunter und ließ das malerische Loire-Tal als kleines Paradies erscheinen. Die zugehörige Eva gab es draußen vor dem Swimmingpool von Château Montagne, dessen Wind- und Wetterverglasung zurückgefahren worden war und den halb im Gebäude, halb im Freien angelegten Pool der Sonne preisgab.
    Deren Strahlen bräunten ein Paar langer, schlanker Beine, geschwungene Hüften unter schmaler Taille, hübsche, feste Brüste, lange, weiche Arme und ein blondschopfiges Köpfchen mit apartem Gesicht. Die ganze Schönheit wurde lediglich von einem feuerroten Tanga-Höschen bedeckt, das selbst unter wohlwollender Betrachtung als so gut wie viel zu knapp erschien.
    Nicole Duval störte es nicht. Sie genoß es, ihre Schönheit zu zeigen, und noch mehr genoß sie die Bewunderung, die ihr gezollt wurde.
    Momentan war Raffael Bois, der alte und zuverlässige Diener, der einzige Bewunderer. Er stand im Schatten und lächelte. Vielleicht dachte er an alte Zeiten, in denen er selbst noch jung war und die Gelegenheit wahrgenommen hätte, dieses Prachtmädchen zu vernaschen. Heute aber war er jenseits von Gut und Böse und genoß nur noch mit den Augen. Eine lockere Freundschaft verband ihn mit Nicole Duval, die jetzt faul einen Arm hob und ihm zuwinkte.
    Raffael verstand Professor Zamorra nicht, der sich bei diesem herrlichen Wetter hinter verstaubten Büchern vergrub, statt sich mit Nicole zu befassen. Die momentan blonde und langhaarige Schönheit mit dem aufregenden Stupsnäschen war seine Lebensgefährtin und Sekretärin. Von letzterer Tätigkeit war ihr momentan nicht viel anzusehen.
    Sie rückte die Sonnenbrille etwas zurecht, deren Gläser ebenso wie der sparsamst verwendete Stoff des Tangas Herzform aufwies. »Raffael, bringen Sie mir bitte noch ein Gläschen Orangensaft?« bat sie. »Ich bin zu faul zum Aufstehen. Die Sonne scheint so schön.«
    Raffaels Lächeln schwand. »Sofort. Hoffentlich bleiben uns noch ein paar Sommertage. Geregnet hat es ja lange genug.«
    Nicole schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Er verschwand im Innern des Überbaus. In der Tür zum Hausinnern drehte er sich noch einmal um, weil er fragen wollte, ob Nicole ihren Orangensaft gekühlt oder mundwarm bevorzugte; Eiskalte Getränke bei Sommertemperaturen erfrischen zwar, machen aber dem Magen zu schaffen.
    Seine Augen weiteten sich.
    Es waren höchstens fünf Sekunden gewesen, in denen er das schöne Mädchen aus den Augen gelassen hatte.
    In diesen fünf Sekunden war Nicole Duval spurlos verschwunden.
    ***
    Zamorra hob überrascht die Brauen.
    »Was sagen Sie da, Raffael?«
    Der alte Diener schluckte. »Mademoiselle Nicole ist spurlos verschwunden«, wiederholte er. »Von einem Moment zum anderen.«
    Der Parapsychologe schob den Stapel Papier, über dem er gebrütet hatte, zur Seite. Es handelte sich um die Abhandlung eines Kollegen über praktische
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher