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021 - Super-Virus aus der Hölle

021 - Super-Virus aus der Hölle

Titel: 021 - Super-Virus aus der Hölle
Autoren: Larry Brent
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Geldbörse aus der Tasche.
    Iwan winkte ab. »Die drei Stückchen Truthahn, die Sie heute abend
vertilgt haben, gehen selbstverständlich auf meine Rechnung. In solchen Dingen
bin ich stets großzügig…«
    Er wollte Chase Meggan nach draußen begleiten. Aber sie lehnte ab.
    »Wenn Sie sich so selten sehen, nutzen Sie die Zeit…« Sie wies
auch Miriams Begleitung zurück. »Die zwanzig Schritte bis zu meinem Wagen
schaff ich allein…«
     
    ●
     
    Als sie an der Tür war und einen letzten Blick zu den Freunden am
Tisch zurückwarf, entschloß sich noch ein Gast, das Restaurant zu verlassen.
    Der Mann hatte hinter der durchlöcherten Trennwand am Nebentisch
gesessen, mit dem Gesicht zum Rücken Chase Meggans.
    Iwan blickte nur zufällig auf, als der Fremde an ihrem Tisch
vorbeikam.
    Der Mann war mittelgroß, normalgewichtig und trug einen
dunkelgrauen Anzug mit gestreifter Krawatte in dezenten Farben.
    Sein schwarzes Haar war kurzgeschnitten.
    Ein Alltagsgesicht.
    Als Chase Meggan zu erkennen gegeben hatte, daß sie nun gehen
wollte, hatte der Fremde den Kellner schnell gerufen und seine Zeche bezahlt.
    Niemand an Larry Brents Tisch war dies aufgefallen.
    Und niemand wäre auch der große flache Knopf aufgefallen, den der
Unbekannte wie eine Verzierung oder Emblem irgendeines Vereins am linken Revers
seines Anzugs trug.
    Kunaritschew zuckte kaum merklich zusammen. Aber den Freunden,
Larry und Morna, entging die feine Reaktion nicht.
    Sie folgten seinem Blick und sahen, was er auch bemerkte.
    Der große dunkle Knopf…
    Von einem Knopf, der innerhalb von vierundzwanzig Stunden eine
Rolle in ihrem Leben spielen sollte, hatte Chase gesprochen.
    Es war offensichtlich. Der Mann folgte Chase.
    »Scheint, daß das Zigeunermädchen auf dem Rummelplatz doch nicht
so ganz unrecht hatte«, knurrte der Russe. »Das ist einer, der hat keinen Knopf
im Ohr, aber einen am Revers… gib mir die Autoschlüssel, Towarischtsch. Ich
werde deinen Lotus sanft als Verfolgungsfahrzeug einsetzen und euch nachher berichten,
was sich da anbahnt. Wir sehen uns im Tavern on the Green . Hoffentlich
ist die Nähe unserer Geheimetage kein böses Omen, und wir halten uns dort
wirklich nur zum Tanzen auf…«
     
    ●
     
    Larry und Morna wollten sich anschließen. Instinktiv fühlten auch
sie, daß sich etwas anbahnte, was man nicht als normal bezeichnen konnte. War
Chase Meggan in Gefahr? Und wenn es so war, warum? Iwan konnte die Freunde
überreden, zusammenzubleiben.
    »Wenn etwas faul ist, werdet ihr von mir hören. Laßt euch den
Abend nicht vermiesen. So jung kommt ihr nicht wieder zusammen.« Die Tür war
kaum zugefallen, da verschwand auch er nach draußen. Iwan Kunaritschew, alias
X-RAY-7, ließ sein silbernes Zigarettenetui aufschnappen, nahm eine seiner
Selbstgedrehten heraus und zündete sie an. Nach zwei kräftigen Zügen hüllte
eine Rauchwolke die emporschwebte seinen Kopf ein.
    Über dem Eingang prangte ein verschnörkelter, holzgeschnitzter
chinesischer Drache. Eine fette Spinne war damit beschäftigt, ihr Netz zwischen
dem Holzdrachen und der Neonbeleuchtung zu spannen.
    Das Tier war emsig beschäftigt.
    Da berührte es der Rauch.
    Die Spinne zog im gleichen Augenblick den Kopf ein und raste wie
von Sinnen in die oberste Ecke hinter den Drachen, als hätte jemand ein
brennendes Streichholz an das Netz gehalten. Auf dem Parkplatz starteten kurz
hintereinander zwei Wagen. Der eine war ein blauer VW mit New Yorker
Kennzeichen. Chase Meggan saß darin. Sie fuhr auf die Straße, ohne auf den
schwarzen Buick zu achten, der gleich darauf folgte. Der knallrote Lotus Europa
stand nur zehn Schritte vom Eingang des Restaurants entfernt.
    Kunaritschew klemmte sich ans Steuer des Autos, das seiner äußeren
Form wegen schon überall Aufsehen erregte, wo es stand. Doch die
bemerkenswerten Extras, die dieser Wagen aufwies, kannten nur die, die mit ihm
zu tun hatten.
    Der Motor lief leise wie ein Uhrwerk. Beinahe schwerelos glitt das
Fahrzeug auf die Straße hinaus, und zwanzig Sekunden später war Iwan hinter
einem Taxi, das zwischen dem Lotus und dem Buick Richtung Queens fuhr.
    X-RAY-7 hatte kein gutes Gefühl. Es lag etwas in der Luft. Er
spürte es beinahe körperlich.
     
    ●
     
    Er wälzte sich unruhig von einer Seite auf die andere. Fletcher
Garner fand keinen Schlaf.
    Etwas in seinem Hirn rumorte, fieberte und hielt ihn gegen seinen
Willen wach. Sein Wille? War das, was er tat, überhaupt noch sein Wille?
    Er mußte daran denken,
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