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0206 - Die Schrecken der Hohlwelt

Titel: 0206 - Die Schrecken der Hohlwelt
Autoren: Unbekannt
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zweifeln.
    Trotzdem richtete er eines der Teleskope nach den erhaltenen Daten aus und ließ das Teleskopbild auf einen der Bildschirme projizieren. Da sah er es.
    Weit voraus, vom Licht der fremden Sonne in merkwürdigen Schimmer gehüllt, lag die Oberfläche eines Planeten. Flache Wüsten und die zerrissenen Ketten staubgrauer Gebirge zogen sich von rechts nach links, so weit das Blickfeld reichte. Icho Tolot bewegte das Teleskop ein wenig zur Seite. Das Bild setzte sich fort.
    Nur wenn er das Instrument noch weiter drehte, erreichte er schließlich eine Stelle, an der die Umrisse verschwammen und die Konturen der Oberfläche sich im Nichts verloren. Diese Stelle wurde sichtbar, wenn er das Teleskop gegenüber der Normalstellung um mehr als dreißig Grad schwenkte.
    Icho Tolot hatte vom ersten Augenblick an gewußt, daß die Transition fehlgeschlagen war. Als aber jetzt sein kombinatorisches Gehirn die Daten der Beobachtung zu verarbeiten begann, da erkannte er, daß es sich nicht schlechthin um einen Mißerfolg handelte. Die CREST II war überdies an einem Ort in den Normalraum zurückgekehrt, dessen Gegebenheiten aller wissenschaftlichen Erfahrung ins Gesicht schlugen. An einem Ort, den es nach den Regeln der Wahrscheinlichkeit überhaupt nicht geben durfte.
    Die Beobachtungsergebnisse ließen sich nur so deuten, daß der fremde Planet sich nicht nur vor dem Schiff, sondern rings um die CREST herum befand.
    Mit anderen Worten: Die Transition hatte im Innern einer Hohlwelt geendet.
    Langsam kehrte das Bewußtsein zurück. Funken der Erinnerung blitzten auf. Twin, die Doppelsonne... acht Planeten, dann nur sieben... der Transmitter...
    Von einer Sekunde zur andern war Perry Rhodan hellwach. Die Transition war vorüber. Das Schiff hatte den Hyperraum durchstoßen. War der Sprung erfolgreich gewesen?
    Verbissen kämpfte Perry die Mattheit nieder, die das Tiefschlafmedikament hinterlassen hatte. Er fühlte sich zerschlagen und ausgepumpt, das waren die Nachwirkungen des Transitionsschocks. In den ersten Sekunden, nachdem er aufgestanden war, mußte er sich an Gegenständen der Umgebung festhalten, um nicht umzufallen.
    Er und wenige andere hatten das Privileg gehabt, die Zeit der Transition in ihren Privatkabinen zu verbringen. Während er unbeholfen herumtappte und die Kleidungsstücke zusammensuchte, die er auf Anweisung des Arztes abgelegt hatte, fragte er sich, wie die anderen den Schock überstanden haben mochten. Es drängte ihn, wenigstens Mory anzurufen und zu erfahren, ob sie schon wach war.
    Aber die Sorge um das Schiff kam zuerst. Er mußte wissen, wie es der CREST ging, bevor er sich um irgend etwas anderes kümmerte.
    Er schaltete den Interkom ein und verband sich mit dem Kommandostand. Der Ruf wurde empfangen, aber lange Zeit meldete sich niemand. Erst nach einer Minute erschien Icho Tolots mächtiger Halbkugelschädel auf dem Bildschirm.
    Der Gesichtsausdruck eines Haluters ist schwer zu deuten. Perry Rhodan war es niemals gelungen, aus Ichos Miene eine Gefühlsregung herauszulesen. Aber in diesem Augenblick hätte er geschworen, daß das schwarzhäutige Gesicht mit den drei großen Augen Besorgnis ausdrückte.
    „Wie steht es?" fragte er knapp.
    Icho Tolot wich zur Seite. Melbar Kasom, der Ertruser, tauchte auf. Mit seiner massiven Statur hatte er die Folgen des Schocks rascher überwunden als jeder andere. Sein grobgeschnittenes Gesicht war unbewegt und ebenso schwer deutbar wie das des Haluters. „Die Transition ist beendet, Sir", erklärte er respektvoll. „Nach allem, was wir bis jetzt wissen, haben wir das vorgesehene Ziel jedoch nicht erreicht."
    „Wo sind wir?" wollte Perry wissen.
    Da erlebte er zum erstenmal, daß Melbar Kasom, der Riese, verlegen wurde. „Sir... „, brachte er schließlich hervor, „... es wäre besser, wenn Sie zum Kommandostand kämen und sich die Dinge selbst ansähen. Ich... ich glaube nicht..."
    Perry Rhodan unterbrach ihn mit einer knappen Geste.
    „Ich komme sofort", stieß er hervor und beendete das Gespräch.
    Sekunden später war er auf dem Weg zum Kommandostand.
    Melbar Kasoms unklare Andeutungen hatten ihn beunruhigt. Was, um alles in der Welt, konnte es sein, das den Ertruser derart aus der Fassung brachte?
    Im Kommandostand waren Melbar und der Haluter eifrig mit Messungen beschäftigt. Perry Rhodan blieb unter dem Schott stehen und starrte fassungslos auf den Bugbildschirm und die gleißende Kugel der fremden Sonne. Es erschien unglaublich, daß die
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