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0206 - Die Schrecken der Hohlwelt

Titel: 0206 - Die Schrecken der Hohlwelt
Autoren: Unbekannt
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entschlossen auf die Taste. Das grüne Licht erlosch.
    „Problem", sagte Perry heiser, „Erstellung der Strukturformeln für zwei sechsdimensionale Kraftfelder. Analogie: die Anordnung von Kraftfeldern in einem Synchrotron-Teilchenbeschleuniger..."
    Sekunden später war die Maschine an der Arbeit.
    Eine Minute später betrug die Geschwindigkeit der CREST II fünftausend Kilometer pro Sekunde, und der Abstand vom Energiekern war auf zweitausend Kilometer angewachsen.
    Zunächst war die Bahnbeschleunigung, die die Umlaufgeschwindigkeit des Schiffes stetig wachsen ließ, von beiden Beschleunigungseffekten weitaus der bedeutendere gewesen. Vor wenigen Sekunden jedoch war sie hinter der Radialbeschleunigung zurückgefallen, und der Antigrav verwandte nun den größten Teil seiner Leistung darauf, die immer drückender werdende Zentrifugalkraft zu absorbieren. Um die Lage noch zu verschlimmern, hatte die CREST II außerdem begonnen, sich um die eigene Achse zu drehen. Allerdings handelte es sich dabei nur für kurze Zeit um einen beschleunigten Vorgang. Nachdem die Schiffshülle eine gewisse Umlaufgeschwindigkeit erreicht hatte, blieb die Eigendrehung konstant.
    Melbar Kasoms Ruf hatte bisher keinen Erfolg gehabt. Noch keiner an Bord war aus dem Tiefschlaf erwacht - wenigstens nicht so weit, daß er der Aufforderung folgen konnte.
    Die Lage begann kritisch zu werden. In wenigen Minuten mußte der Zeitpunkt erreicht sein, in dem der Antigrav den Andruck nicht mehr zu beseitigen vermochte. Melbar starrte auf die toten Kontrollampen auf seinem Schaltpult. Noch arbeiteten die Triebwerke nicht. Waren sie in der Lage, der feindlichen Kraft Widerstand zu leisten?
    Wie Icho Tolot vorhergesagt hatte, erweiterte sich die Spirale langsam. Die CREST II näherte sich der Schale der Hohlwelt. Der Gesamtdurchmesser des Hohlraums war inzwischen zu 7800 km bestimmt worden. Zweitausend davon trennten das Schiff von der weißglühenden Kugel des Energiekerns, neunzehnhundert Kilometer unter ihr lagen die zerklüfteten Gipfel und die weiten Wüsten des Hohlplaneten.
    Melbar war nicht dazu gekommen, eine Analyse des oberflächennahen Raumes anzufertigen. Wenn es dort unten eine Atmosphäre gab, dann war die CREST II noch eher verloren, als er bis jetzt angenommen hatte.
    Das Ziel des unbekannten Gegners war klar.
    Er wollte den Eindringling vernichten.
    Mit der Fülle an Mitteln und Energien, die ihm zur Verfügung standen, war es ihm gleichgültig, wie er diesen Zweck erreichte. Ob er das Schiff mit unabwehrbaren Geschossen bombardierte oder es nach Art eines Elementarteilchens beschleunigte, bis es zerbarst oder auf der Oberfläche der alptraumhaften Hohlwelt zerschellte - alles war ihm recht, solange er den Eindringling nur beseitigte.
    Icho Tolot sprach ununterbrochen Daten in das Mikrofon des Interkoms. Hinter verschlossenem Schott saß Perry Rhodan, der Großadministrator des Solaren Imperiums, und wertete sie aus.
    Melbar Kasom sandte ein Stoßgebet zum Himmel, daß er dabei Erfolg hätte. Er hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, da schrillte der Alarm.
    Der Andruck hatte die kritische Grenze überschritten.
    Die Generatoren waren überbelastet.
    Immer dieselbe Antwort.
    Eine Gleichung mit sechs Variablen und ihren Ableitungen, die Koeffizienten unbekannt.
    Perry speicherte Icho Tolots Angaben und fütterte sie in die Maschine, sobald sie einen Programmdurchgang beendet hatte.
    Aber keine der Bewegungen des Schiffes war charakteristisch genug, so daß sich daraus die sechs Koeffizienten hätten ableiten lassen. Die Zeit verschwamm. Vor Sekunden oder Minuten hatten draußen die Sirenen aufgeheult. Perry hatte nicht zu fragen brauchen, warum. Unmittelbar darauf senkte sich der Andruck auf ihn und preßte ihn nach unten in den Sessel.
    Der Antigrav schaffte es nicht mehr.
    Icho Tolot meldete sich plötzlich.
    „Ich gebe meinen Posten jetzt auf mein Freund", sagte er gemächlich. „Aus den Kursdaten werden wir weiter nichts ermitteln können. Es gibt wichtigere Dinge zu beobachten."
    Perry hatte sich schon lange abgewöhnt, über des Haluters plötzliche Entschlüsse nachzudenken. Es ließ sich nicht leugnen, daß Icho in jeder Lage genau wußte, was er tat.
    Perrys Verstand arbeitete fieberhaft. Das Suchen nach den Dingen die er vielleicht übersehen haben mochte, war eine Sache, die er selbst zu tun hatte. Die Maschine konnte ihm nicht helfen.
    Sie hatte das Programm ein weiteres Mal abgetastet und war zum selben Ergebnis
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