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0203a - Wir standen auf der Abschußliste

0203a - Wir standen auf der Abschußliste

Titel: 0203a - Wir standen auf der Abschußliste
Autoren: Wir standen auf der Abschußliste
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Möglichkeit, durch den Garten zu türmen.«
    »Welche Seite nimmst du, Jerry?« fragte Phil.
    Ich entschied mich für die Rückfront, denn ich rechnete damit, daß dort einiges passieren würde.
    »Gib mir drei Minuten Vorsprung, damit ich nach hinten kommen kann Dann gehst du zum Haupteingang. Wenn du klingelst, wird wahrscheinlich die Freundin von Rice kommen Wie du dann vorgehst, muß ich dir und der Situation überlassen. Sei aber auf jeden Fall vorsichtig. Nimm dich auch vor dieser Betty Folding in acht. Wir kennen die ›Dame‹ nicht, da sie aber die Freundin von Rice ist, sollte man sich auf einiges gefaßt machen.«
    Phil nickte, ich drehte mich auf dem Absatz herum und ging die paar Schritte bis zum haus zurück Sobald ich an das Grundstück kam, schwang ich mich mit einem Satz über den niedrigen Zaun. Zum Glück war diese Stelle außer Reichweite einer Laterne. Ich blieb einen Augenblick am Boden hingekauert. Als alles ruhig blieb, huschte ich leise auf das Haus zu.
    Was ich von der Straße aus für einen Garten gehalten hatte, entpuppte sich als Rasen Er war nicht gepflegt und kurz gehalten, aber auf jeden Fall dämpfte er meine Schritte, wie ich es mir nicht besser wünschen konnte.
    Ich hatte meine Augen inzwischen so an die Dunkelheit gewöhnt, daß ich den kleinen Blumenrabatten ohne Mühe ausweichen konnte An der Hausecke blieb ich stehen. Voller Lichtschein fiel aus zwei Fenstern auf den Rasen Ich drückte mich hart an der Hauswand entlang, bis ich ungefähr unter dem einen Fenster war Gesprächsfetzen drangen leise nach draußen Die Fenster standen offen, die Vorhänge zugezogen. Die Stimmen klangen einmal nah, dann wieder weiter weg, so, als liefen die Frau und der Mann, die sich unterhielten, auf und ab Dann konnte ich ein paar Worte verstehen Und damit hatte ich auch, des Rätsels Lösung gefunden John Rice und seine Freundin packten in aller Eile die Koffer!
    Wir waren noch zur rechten Zeit gekommen Wenn auch der Steckbrief von Rice in der Hand jedes New Yorker Polizisten war, von Betty Folding wußten wir nichts. Und sie konnte Rice mit dem Wagen, der draußen vor dem Haus stand, aus der Stadt bringen. War der Gangster aber erst aus New York heraus, dann konnte er sich irgendwo im weiten Land verkriechen und nach einer gewissen Zeit auch versuchen, irgendwo unterzutauchen.
    Rice war gerade bis hierhin mit seinen Spekulationen, von denen ich ein Teil mitgehört hatte, gekommen, als schrill eine Klingel erklang. Oben wurde es sofort totenstill. Doch als die Klingel zum zweiten Male die Stille zerriß, hörte ich oben Getuschel. Im Innern des Hauses knallte eine Tür.
    Mir war nicht gerade wohl zumute, denn dieser Augenblick entschied über unser ganzes Unternehmen.
    Am Lichtschein, der auf den Rasen fiel, sah ich, daß die Vorhänge am Fenster über mir bewegt wurden Für einen flüchtigen Augenblick zeichnete sich vor mir der Schatten eines Mannes ab.
    Also war Betty Folding zur Tür gegangen.
    Und jetzt hörte ich auch ihre Stimme durchs Haus gellen! Was sie rief, konnte ich nicht verstehen, aber es war auf jeden Fall eine Warnung für Rice.
    Als ich seinen Schatten am Fenster auftauchen sah, riß ich meine 38er aus der Halfter und entsicherte sie. Dabei mußte ich mich wohl unvorsichtig bewegt haben, denn ein trockenes Ästchen knackte unter meinen Füßen.
    In die Gestalt oben am Fenster kam noch mehr Leben. Eine Hand schoß vor und dann blubbten ein paar Schüsse aus einer Automatic mit Schalldämpfer. Ich preßte mich hart an die Hauswand. So ging der Bleiregen an mir vorbei. Rice konnte es auch nicht riskieren, sich aus dem Fenster zu beugen, um besser anlegen zu können, denn dann hatte er sich in meinen Schußbereich begeben.
    Jetzt verschwand der Schatten am Fenster, ich hörte polternde Schritte oben im Zimmer, Gegenstände fielen um. Dann gellte wieder der Schrei der Frau.
    Ich trat schnell von der Hauswand zurück und nahm ein paar Schritte Anlauf. Dann schnellte ich mich hoch und konnte gerade noch mit den Fingerspitzen die Kante der Fensterbank erwischen. Mit den Spitzen meiner Schuhe versuchte ich in dem rauhen Putz der Wand einen Halt zu finden und zog mich langsam hoch.
    Mit letzter Anstrengung wuchtete ich meinen Oberkörper auf die Fensterbank und ließ mich dann einfach nach vorne fallen, ins Zimmer.
    Es war ein Schlafzimmer. Überall standen Koffer herum, es herrschte eine tolle Unordnung. Aber das Zimmer war leer.
    Zwei Türen führten nach draußen. Eine stand offen
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