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0202 - Bring mir den Kopf von Asmodina

0202 - Bring mir den Kopf von Asmodina

Titel: 0202 - Bring mir den Kopf von Asmodina
Autoren: Jason Dark
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konnte. Fast in jedem Fall hatte sie ihre Hände im Spiel, ob in der Schädelwelt oder auf der Erde.
    Asmodina war immer die treibende Kraft im Hintergrund gewesen. Und jetzt gab es sie nicht mehr.
    Aus, vorbei…
    Solo Morasso, der ihr eigentlich seine Existenz zu verdanken hatte, war zu ihrem Mörder geworden. In der Dämonenwelt zählte keine Dankbarkeit. Jeder war auf seinen eigenen Vorteil bedacht und auf die Ausweitung seiner schrecklichen Macht. Solo Morasso würde Macht bekommen, das stand fest.
    Es drang aus dem Nebel, denn in ihm schwebten auch die Seelen der Verurteilten. Allerdings war dieser nicht so beschaffen wie Morassos Todesnebel. Er löste die Menschen nicht auf, die mit ihm in Berührung kamen, er schuf einfach das Grauen.
    Seine Existenz verwirklichte das Böse, machte es spürbar, und nur Schwarzblütler oder Typen wie Dr. Tod konnten sich hier wohl fühlen.
    ***
    »Wir sind da«, sagte Maddox. Er trat zur Seite, damit Morasso an ihm vorbeischauen konnte.
    Da saß der Spuk.
    Es war genauso, wie Maddox berichtet hatte. Der mächtige Dämon hockte auf einem Thron aus bleichen Knochen. Niemand wusste zu sagen, ob es die Knochen von Schwarzblütlern oder von Menschen waren. Der Thron besaß eine hohe Rückenlehne, die an ihrem Ende einen Halbbogen aufwies. Auf der höchsten Stelle des Bogens befand sich ein weißlich glänzender Totenschädel.
    »Ich bin da!« sagte Solo Morasso und nickte den Monstren der Mordliga zu, damit sie stehen blieben.
    »Komm her!« Die Stimme drang aus der Schwärze, die den Thron ausfüllte.
    Dr. Tod ging die nächsten Schritte. Den Kopf, hatte er hocherhoben.
    Auf seinen Lippen lag das triumphierende Lächeln wie festgefroren.
    Das war seine große Stunde. Und die wollte er ebenso auskosten wie den Mord an Asmodina.
    Er hatte seinen Blick fest auf die Trophäe gerichtet, die nach wie vor von dem dunklen Tuch verdeckt wurde. Zwei Schritte vor dem Thron des Spuks blieb Morasso stehen.
    »Bring mir den Kopf von Asmodina«, sagte Dr. Tod mit dumpfer Stimme. »So hast du es verlangt. Ich habe mein Versprechen gehalten. Hier ist er!«
    Morasso hatte die Worte kaum ausgesprochen, als er die linke Hand unter dem Tablett wegnahm und mit spitzen Fingern das Tuch von dem Schädel zog.
    Er warf es weg.
    Der Kopf lag frei.
    Asmodinas Kopf!
    Zeit verging. Solo Morasso war erregt. Er hatte einen Kommentar erwartet, vielleicht ein Lob oder Erstaunen, aber der gestaltlose Spuk sagte nichts.
    »Was ist?«, fragte Dr. Tod, der es nicht mehr aushielt. »Warum sagst du nichts?«
    »Ich wundere mich«, drang es dumpf aus der Schwärze hervor.
    »Worüber? Dass ich es geschafft habe?«
    »Ja.«
    Da lachte Morasso gallig. »Ich hatte es dir versprochen. Und meine Versprechen halte ich.«
    »Nicht immer.«
    »Wieso?«
    »Bei John Sinclair, zum Beispiel.«
    »Wer ist schon Sinclair? Ein Nichts, ein Niemand, wenn man ihn mit Asmodina vergleicht. Ich bekomme ihn auch. Und zwar noch heute, denn er befindet sich ebenfalls in dieser Dimension. Ich wollte dir zuvor nur meinen Sieg zeigen.«
    »Gib ihn her!«
    »Den Kopf?«
    »Ja.«
    Morasso wunderte sich zwar, aber er tat das, was der Spuk gewünscht hatte. Er ging mit dem Tablett so weit vor, dass der Spuk den Schädel greifen konnte.
    Ein dunkler Schatten fiel über den Kopf, der sich plötzlich vom Tablett löste und vor Dr. Tods Augen in der Luft schwebte. So hielt ihn der gestaltlose Spuk fest.
    Der Spuk drehte den Schädel, damit die blicklosen Augen in Richtung Thron zeigten. »Asmodina«, hörte Solo Morasso die dumpfe Stimme.
    »Du hast es übertrieben, wolltest immer mehr, auch mein Reich. Und sogar Izzis Macht über die Erdgeister wolltest du haben. Das ist nun vorbei. Endgültig. Es gibt nichts Neues mehr für dich, Teufelstochter. Dieser Schädel ist alles, was von dir übrig blieb.«
    Der Spuk lachte grollend und wandte sich an Solo Morasso, wobei er den Kopf weiterhin festhielt. »Hast du auch den Nagel, den dir Asmodina in den Schädel schlagen wollte?«
    »Nein!« Dr. Tods Stimme klang ärgerlich und gleichzeitig deprimierend. »Den habe ich total vergessen.«
    »Hol ihn!«
    »Jetzt?«
    »Ja. Bevor der Nagel noch in die Hand eines anderen gerät.«
    »Wer sollte ihn nehmen?«
    »Vielleicht John Sinclair.«
    Morasso lachte. »Der wird sich verkrochen haben, wirklich. Sinclair hat anderes zu tun.«
    »Ich glaube, du unterschätzt ihn«, erwiderte der Spuk und schüttelte den Kopf der Asmodina. Der Kopf schien in der Luft zu schweben. Es
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