Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0201 - Sternstation im Nichts

Titel: 0201 - Sternstation im Nichts
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
denn niemand ein..."
    Sie wurde unterbrochen. Später betrachtete es Bert als eine außerordentliche Gunst der Vorsehung, daß die Orterstation der CREST II ausgerechnet in diesem Augenblick zur Erkenntnis des wahren Sachverhalts gelangte, denn dies entzog ihn der Notwendigkeit, seine Meinung zu verteidigen und zu belegen.
    Das Interkom-Notsignal ertönte. Ein schrilles Summen ertönte dreimal kurz hintereinander. Der große Interkom-Schirm schaltete sich selbsttätig ein. Der Mann am anderen Ende der Leitung sah so aus, als wäre er vor einer Sekunde dem Teufel selbst begegnet.
    „Ortung an Kommandant!" schrie er. „Sehen Sie sich Septim an!
    Der Planet hat sich verändert. Er ist... er ist... wie die Hölle selbst!"
    Cart Rudo hastete zu seinem Schaltpult hinauf. Sekunden später flammten die Rundsichtschirme auf. Septim, noch fünfhunderttausend Kilometer entfernt, erschien auf den Bildflächen.
    Bert erstarrte vor Schreck. Es dauerte eine Weile, bis er begriff, daß das, was er sah, die Wirklichkeit war, wie er sie selbst angekündigt hatte. Aus dem freundlichen, blaugrünen Globus war eine gelbgraue Riesenkugel geworden. Septim fühlte den ganzen Bildschirm. Es sah aus, als stürze er sich dem Schiff entgegen, um es zu zertrümmern. Die Wandlung war so plötzlich, daß Bert einen unwiderstehlichen Drang verspürte, vom Bildschirm zurückzuweichen und davonzulaufen, soweit ihn die Füße trugen.
    Er zwang sich zu bleiben. Ruhiger geworden, versuchte er die neue Lage zu verstehen. Es bedurfte nur geringer astronomischer Kenntnisse und Erfahrungen, um abschätzen zu können, daß der wahre Septim ein Planetenriese von der vielfachen Größe Jupiters war. Den Abstand des Schiffes in Rechnung ziehend, schätzte Bert seinen Durchmesser auf vierhunderttausend Kilometer, also etwa das Dreifache des Jupiter-Durchmessers.
    Die atmosphärische Hülle des Giganten mußte von ungeheurer Dichte sein, und trotzdem erlaubte sie den Durchblick bis auf die Oberfläche. Selbst aus dieser Entfernung konnte das bloße Auge schon erkennen, daß dort unten, die Hölle los sein mußte. Breite Magmaausbrüche zogen ihre grelleuchtende Bahn über den braunen Untergrund. Kontinentweite Flächen waren von undurchdringlichen Schleiern bedeckt, die sich langsam bewegten, offenbar Sandstürme unvorstellbarer Wucht. Von Wasser war keine Spur mehr zu sehen. Septim war ebenso tot, wie es Power gewesen war. Die Halluzination war verschwunden. Die Logik des Gegners erschien auf einmal nicht mehr so fremdartig. Die Falle, die er gebaut hatte, war alles andere als genial, aber wirkungsvoll.
    Eine rasche Messung ergab, daß Septims Oberflächengravitation etwa 5,9 normal betrug. Die Atmosphäre bestand zur Hauptsache aus Inert-Gasen, jedoch war Sauerstoff in einer Menge vorhanden, die freie Atmung erlaubt hätte, wäre der Luftdruck an der Oberfläche des Planetenriesen nicht zu hoch gewesen.
    Im Kommandostand war man noch damit beschäftigt, die plötzliche Wandlung der Dinge zu verarbeiten, als der Orter sich ein zweites Mal meldete. Diesmal gab er bekannt daß die geheimnisvolle Kraftstation ausgemacht worden sei. Sie befand sich auf einer von Bergen umschlossenen Hochebene und war durch ein orangefarbenes Schirmfeld geschützt.
    Perry Rhodan richtete sich auf.
    „Ganz gleichgültig, welche Verhältnisse uns dort unten erwarten" sagte er mit harter Stimme, „wir werden landen. Die einzige Aufgabe die wir auf Septim zu erfüllen haben ist, die Kraftstation zu vernichten, so daß die übrigen sechs Planeten ihre Schirmfelder verlieren. Bitte, kehren Sie an Ihre Posten zurück."
    Bert Hefrich biß die Zähne aufeinander und kniff die Lippen zusammen. Es ging jetzt ums Ganze. Die CREST II würde um ihr Leben kämpfen müssen. Die Kraftstation war ohne Zweifel wirksam geschützt, und niemand wußte, wieviel Mühe und Verluste es kosten würde, den Schutz einzureißen und zu den Generatoren vorzudringen.
    Normalerweise hätte sich Bert darum nicht gekümmert. Er war den Kampf gewohnt. Allerdings hätte er sich lieber mit einem Bauch voll Wasser in die Schlacht gestürzt.
    Conrad Nosinskys Stimme überschlug sich vor Aufregung, als er das Schiff anrief. Erst nach der dritten Aufforderung meldete sich eine überraschte Stimme.
    „Nosinsky? Wo kommen sie her?"
    Cart Rudos verblüfftes Gesicht erschien auf dem Bildschirm.
    „Erlauben Sie mir, das später zu erklären, Sir", antwortete Conrad. „Ich habe ein paar wichtige Beobachtungen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher