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0201 - Sternstation im Nichts

Titel: 0201 - Sternstation im Nichts
Autoren: Unbekannt
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am besten verstand, wurde um Hilfe gebeten und sagte sie bereitwillig zu.
    Die Lage an Bord war bedrohlich. Es hatte eine Reihe von Zusammenbrüchen gegeben. Das Lazarett war bis zum letzten Bett gefüllt, und die Ärzte befanden sich in kaum besserer Lage als ihre Patienten. Der einzige, der unter dem Mangel nicht zu leiden hatte, war Icho Tolot, dem sein eigenartiger Stoffwechsel über derartige Engpässe mit Leichtigkeit hinweghalf.
    Inzwischen waren ein paar Beiboote ausgesandt worden, um die orangeroten Schirmfelder der sechs Twin-Planeten zu untersuchen.
    Die Felder stellten sich als dimensional übergeordnete Strukturen heraus denen mit den Mitteln der CREST II nicht beizukommen war. Sechs Planeten des Systems waren im Augenblick unerreichbar, es blieb nichts anderes übrig, als den siebten anzufliegen, der als einziger kein Schirmfeld besaß.
    Septim war eine merkwürdige Welt. Die Meßgeräte hatten ermittelt, daß von ihm ein energetischer Einfluß ausging, der alle übrigen Planeten erfaßte. Die allgemein gebilligte Hypothese war, daß es auf Septim eine Kraftstation gab, die die Energie für die orangefarbenen Schirmfelder der übrigen Planeten bereitstellte. Die Ortung vermochte ungefähr zu ermitteln, wo auf Septim die Station lag. Die Teleskope entdeckten jedoch an dieser Stelle nichts weiter als ein Stück blauen Ozeans. Natürlich war es möglich, daß die Station unterseeisch angelegt war.
    Septims Anblick reizte zum Optimismus. Es war schwer, sich eine erdähnlichere Welt zu denken als diesen Planeten, dessen Durchmesser nur um zehn Prozent größer war als der Terras, dessen Oberflächengravitation bei l,09 normal lag und der rund anderthalbmal mehr Wasser als Landfläche aufwies. Allerdings hatte man an Bord der CREST II mittlerweile gelernt, mißtrauisch zu sein. Wie kam es, daß es auf Septim weite Meere gab, wo doch jedermann wußte, daß das Element Wasserstoff infolge der Zerstörung von Power einer Transformation unterworfen worden war und keine Verbindung mehr eingehen konnte? Welchen Grund konnte ein Gegner haben, der sich bislang als unerbittlich erwiesen hatte, das terranische Schiff auf einen Planeten zu locken, mit dessen Umwelt die Besatzung vertraut war, weil sie der Umwelt ihrer Heimat bis aufs Haar glich?
    Auch diese Fragen kamen während der Konferenz zur Sprache.
    Man verlor eine Menge Worte über die Möglichkeit, daß der unbekannte, unsichtbare Gegner nach einer fremden Logik handele, die menschlichen Überlegungen nicht zugänglich war.
    Man verstrickte sich immer weiter in philosophische Betrachtungen, bei denen es Bert Hefrich, dem es schwerfiel, ihnen zu folgen, von Sekunde zu Sekunde unbehaglicher wurde. Während nämlich die CREST II sich auf Septim hinuntersenkte, war ihm eine Idee gekommen, die ihm gegenüber den abstrakten Überlegungen der anderen Konferenzteilnehmer den Vorzug zu haben schien, daß sie anschaulich war und, wenn man die technologischen Möglichkeiten des Gegners in Rechnung zog, nicht außerhalb des Vorstellbaren lag.
    Er meldete sich schließlich zu Wort, und Perry Rhodan, der als Diskussionsleiter fungierte, forderte ihn auf, seine Meinung zu äußern.
    „Es scheint mir", begann Bert Hefrich mit belegter Stimme, „als gäbe es eine viel einfachere Weise, das Rätsel Septim zu erklären.
    Wer sagt uns, daß wir von hier aus den Planeten so sehen, wie er wirklich ist? Er trägt kein Schirmfeld wie das der übrigen Twin- Welten. Wie wäre es, wenn er statt dessen ein Feld trüge, das uns das Bild einer erdähnlichen Welt vorgaukelt, während sich darunter eine völlig lebensfeindliche Oberfläche verbirgt - eine Wüstenwelt wie Power, oder eine Ammoniak-Methan-Hölle wie Jupiter und Saturn? Der Gegner, mit dem wir es zu tun haben, ist bestimmt in der Lage, Täuschungen zu erzeugen, die selbst unsere Geräte nicht durchschauen können."
    Als er geendet hatte, war es still. Von soviel hochgezüchteten Gehirnen umgeben, hatte Bert eine unmittelbare Reaktion erwartet.
    Daß sie ausblieb, verwirrte ihn. War er wirklich der einzige, der diese Möglichkeit erkannt hatte?
    Mory Abro fing plötzlich an zu lachen. Bert zuckte zusammen. Er fühlte sich verspottet. Aber bevor er noch darauf reagieren konnte, platzte es aus Mory hervor: „Du liebe Güte, ich hatte die ganze Zeit über Angst, davon zu sprechen." Sie nickte Bert dankbar zu. „Jetzt, da der wissenschaftliche Experte mit mir einer Meinung ist, können wir vielleicht darüber diskutieren. Sieht
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