Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0201 - Der Teufelsschatten

0201 - Der Teufelsschatten

Titel: 0201 - Der Teufelsschatten
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Welt. Es ist eine Art Halbdimension, die sich nur durch eine einzige Konstante von unserer Dimension unterscheidet - und durch die unterschiedlichen Landschaftsformen und Bewohner.«
    »Das klingt nach Science Fiction«, bemerkte Gryf trocken.
    »Ist es aber nicht«, erwiderte Merlin. »In diese Halbwelt hat Asmodis sich nun zurückgezogen, und dort wird sich auch Teri befinden. Jetzt, wo wir wissen, wo sie sich befindet, können wir sie erreichen.«
    »Durch welches Weltentor?« fragte Gryf mit leisem Spott.
    »Wir benötigen keines«, sagte Merlin. »Sagte ich nicht, daß sich jene Welt durch eine einzige Konstante von unserer unterscheidet?«
    »Und welche bitte?«
    »Die Zeit«, sagte Merlin. »In jener Halbwelt gibt es keinen Zeitablauf. Wir brauchen nur hinüberzugehen.«
    Zwei, die zu dem kleinen Kreis der Unsterblichen gehörten, sahen sich an, und jähes Begreifen blitzte in Gryfs Augen auf.
    Sie brauchten wirklich nur hinüber zu gehen. Denn sie waren doch wie jene andere Dimension, lebten seit Jahrtausenden, ohne Alterungserscheinungen zu zeigen.
    Sie waren so zeitlos wie diese andere Welt!
    Und von einem Moment zum anderen befanden sie sich in ihr, um Teri Rheken zurück in ihre Welt zu holen!
    ***
    Teri wurde gepackt und fortgezerrt. Immer noch geblendet vom grellen Lichtschein, schlug sie um sich und versuchte sich dem Griff zu entwinden. Ihre Hände berührten Knochen, Rippenbögen und Gelenke. Knochenmänner entführten sie!
    Der Schmerz, der ihr das Wasser in die Augen getrieben hatte, ließ nach. Verschwommen konnte sie wieder sehen und erkannte, daß das Licht normale Beleuchtung war, aber nach den Stunden in tiefster Finsternis war es ihr so grell erschienen.
    Sie befand sich bereits nicht mehr in ihrer Zelle. Hinter ihr und ihren beiden Bezwingern schloß sich die Steintür schnarrend wieder. Sie wandte den Kopf nach rechts und links und sah undeutlich, immer noch verwaschen, lange Echsenschädel.
    Asmodis' Leibwächter, die sie bereits bei jenem Pakt unter der Teufelseiche am Kreuzweg kennengelernt hatte, als Merlin und Asmodis sich die Hand zur Zusammenarbeit reichten!
    Sie erschauerte. Woher mochten diese Kreaturen stammen, von denen nur noch die Gerippe existierten? Sie allein waren schon furchterregend genug.
    Und dann sah sie Asmodis. Er hatte sein Aussehen wieder leicht geändert. Im grauen Straßenanzug sah er aus wie ein Industrie-Vertreter und lächelte Teri spöttisch an.
    »Du bekommst eine andere Unterkunft«, sagte er. »Hier bist du nicht mehr sicher. Mein alter Freund glaubte, klüger zu sein als ich.«
    »Wohin bringst du mich?« stieß Teri hervor. »Und wie hat Merlin sich entschieden?«
    »Du wirst dorthin gebracht, wo dein Schicksal sich entscheidet«, sagte Asmodis und blieb dicht vor der Druidin stehen. So dicht, daß sie seinen Atem riechen konnte. Er stank nach Schwefel und erzeugte einen kaum zu unterdrückenden Brechreiz.
    »Sehr viel scheint dein großer Beschützer nicht von dir zu halten«, sagte der Fürst der Finsternis spöttisch. »Er geruhte den Daumen zu senken.«
    Noch ehe Teri Erschrecken zeigen konnte, löste sich Asmodis auf und verschwand. Nur der Schwefeldunst blieb zurück.
    Und die beiden Knochenmänner mit den Echsenschädeln und weit mehr Gelenken an den Gliedmaßen, als sie sie eigentlich haben durften.
    Sie zerrten Teri mit sich fort. Ihr verzweifelter Widerstand nützte ihr nichts. Die Gerippe schleppten sie auf ein riesiges, schwarzes Tor zu, das sie aufnahm und gierig verschlang.
    ***
    Die Schwingungen, die die Leitzentrale der Meeghs durchliefen, waren so stark, daß sie einen Menschen, der zwischen sie geraten wäre, unweigerlich betäubt, wenn nicht gar getötet hätten. Doch den Meeghs selbst schadeten sie nicht. Sie registrierten die rasche Folge der Schwingungen lediglich als Nachrichtenimpulse.
    Nachrichten, die von einzelnen Dämonenraumschiffen einliefen und hier in der Leitzentrale zusammenkamen. Von hier aus wurden sämtliche Aktionen in der Straße der Götter gesteuert.
    DAS WELTENTOR IN GREX WURDE VON AUSSEN GESCHLOSSEN. EINER UNSERER SPIDER ZERSCHMOLZ.
    WEITERE WELTENTORE ENTDECKT. ORTE: ORTHOS UND OLYMPOS . ZIELPUNKTE BEKANNT. ANGREIFEN UND BESETZEN, OHNE ZU ZERSTÖREN.
    ZUSATZANWEISUNG: DAS GESCHLOSSENE WELTENTOR IM GEBIRGE VON GREX IST UNTER EINSATZ ALLER MITTEL WIEDER AUFZUBRECHEN.
    Informationen kreuzten sich mit neuen Befehlen. Ruhende Pole in dem verwirrenden Chaos, das sich über eine ganze Welt zu erstrecken begann, waren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher