Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0201 - Der Teufelsschatten

0201 - Der Teufelsschatten

Titel: 0201 - Der Teufelsschatten
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
sich von Merlin zu lösen und Asmodis plötzlich direkt zu empfangen. Und er versuchte die Stelle zu lokalisieren, von der Asmodis aus sprach…
    ***
    Mit Asmodis' Verschwinden war es endgültig stockfinster in Teris Gefängnis geworden. Sie spürte hinter sich eine Wand, kauerte sich im Schneidersitz auf die Holzpritsche und lehnte sich an.
    Die Wand war kühl, der Boden heiß. Aber von dem Glühen hätte sich etwas auf die Wand mit übertragen müssen. War sie also einer Illusion zum Opfer gefallen?
    Sie probierte es aus, beugte sich weit nach vorn vor und berührte den Boden mit den Fingern. Nach Stein fühlte er sich an und war kühl. Also doch eine Täuschung. Asmodis hatte ihr die Höllenhitze einsuggeriert, um sie von einem körperlichen Angriff auf sie abzuhalten!
    Sie rutschte herum und setzte sich jetzt normal hin. Was hatte der Fürst der Dämonen vor? Wollte er Merlin erpressen?
    Er müßte wissen, daß Merlin sich nicht erpressen läßt , überlegte sie. Aber sofort überkam sie Unsicherheit.
    Merlin und Asmodis kannten sich, den Andeutungen Merlins nach, von früher. War etwas zwischen ihnen, das alles andere veränderte? Und… warum hatte Merlin nicht sofort eingegriffen? Konnte er es nicht?
    Was bin ich Merlin wert? fragte sie sich. Genug, um die SdG und Zamorra aufzugeben? Oder läßt er mich fallen? Mein Leben gegen die Rettung vor den Meeghs?
    Denn nur Zamorra würde den Meeghs Paroli bieten können, weil nur er über einen entsprechenden Erfahrungsschatz verfügte.
    Es war eine Entscheidung, die Teri nicht hätte selbst fällen mögen, und sie war froh, nicht in Merlins Haut zu stecken.
    Nur eine dumpfe Furcht breitete sich immer stärker in ihr aus. Die Furcht vor dem, was Merlin beschließen würde…
    ***
    »Du wirst Zamorra zurückpfeifen!« verlangte Asmodis. »Und zwar unverzüglich!«
    Merlin lächelte. Asmodis konnte es nicht sehen, weil es nur eine Gedankenverbindung gab. Der Fürst der Finsternis schirmte sich ab. Hätte er ein Bild seiner selbst entstehen lassen, wäre dies mit einem höheren Kraftaufwand verbunden gewesen, den Merlin rascher hätte »anpeilen« können. Aber auch so war der Weiße Magier sicher, daß er Asmodis finden würde.
    »Ich denke nicht daran«, verkündete Merlin gelassen. »Warum sollte ich überhaupt?«
    »Weil Zamorra meine Pläne empfindlich stören kann«, zischte der Fürst der Finsternis.
    »Deine Pläne sind meine«, erwiderte Merlin spöttisch. »Nämlich, die Meeghs von unserer Dimension fernzuhalten!«
    »Meine Pläne gehen weiter«, behauptete Asmodis. »Und Zamorra ist ein Störfaktor! Er weiß zuviel, und er kann zuviel! Er muß verschwinden! Hole ihn zurück, dann gebe ich Teri Rheken frei.«
    »Du wirst sie auch so freigeben«, forderte Merlin. »Erinnere dich daran, daß wir einen Pakt geschlossen haben. Du hast ihn gebrochen.«
    »Ein Pakt, der unter falschen Voraussetzungen geschlossen wird, ist ungültig«, fauchte Asmodis. »Hätte ich geahnt, daß Zamorra im Spiel ist, wäre er nie zustandegekommen! Rufe ihn zurück, oder die Druidin stirbt!«
    »Jeder stirbt irgendwann«, sagte Merlin. »Aber den Zeitpunkt bestimme nicht ich, und auch nicht du, Fürst. Im übrigen hast du ein schwaches Gedächtnis. Du läßt nach, alter Freund!«
    Wieder fauchte und knurrte Asdmodis grimmig.
    »Wenn ich mich nicht irre, warst du es nämlich, der das Weltentor geschlossen hat«, erinnerte Merlin mit sanftem Spott. »Somit sitzt Zamorra in der SdG fest und kann nicht zurück - selbst wenn ich ihn rufe!«
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, daß ich auf den Blödsinn hereinfalle«, knurrte der Dämonenfürst. »Du weißt so gut wie ich, daß es mindestens zwei weitere Tore gibt - eines im ORTHOS, das andere im OLYMPOS. Durch eines dieser Tore kann er die SdG verlassen.«
    »Durch das Dämonentor wird er kaum gehen«, brummte Merlin. »Und das Tor im OLYMPOS… hm… das wird auch nicht mehr lange existieren, fürchte ich.«
    »Wie das?« schrie Asmodis aufgebracht.
    Merlin lächelte.
    »Ich habe mir erlaubt, einen Blick in die Zukunft zu tun«, sagte er. »Und ich sah den OLYMPOS in Trümmern… reizt dich das nicht?«
    Asmodis blieb stumm.
    ***
    » Ich kenne dich, Dämon«, fuhr Merlin fort. »Ich ahne deshalb auch deine Pläne. Du willst ein entstehendes Machtvakuum füllen. Um das zu verhindern, bleibt Zamorra in der SdG.«
    »Dein letztes Wort?« zischte Asmodis.
    »Ja«, erwiderte Merlin.
    »Dann stirbt die Druidin«, schrie der Fürst der Finsternis
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher