Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0201 - Der Teufelsschatten

0201 - Der Teufelsschatten

Titel: 0201 - Der Teufelsschatten
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
er.
    Zamorra betrachtete ihn nachdenklich. OLYMPOS, dachte er. Götterpalast in der SdG - und Götterberg im antiken Griechenland. Schon damals mußte es Verbindungen zwischen beiden Welten gegeben haben.
    »Du bist Zeus«, sagte er.
    Sein Gegenüber nickte. »Ich bin Zeus«, sagte er. »Um Fragen zuvorzukommen: Einst verehrte man mich auch in deiner Welt, aber mit der Zeit wurde sie mir zu ungläubig, und wir zogen uns zurück - einige von uns zumindest«, schränkte er ein. »Du bist also der Mann, der einen Dhyarra-Kristall sein eigen nennt.«
    Zamorra nickte. Er hatte den Kristall, von dem Zeus sprach, vor längerer Zeit an sich genommen. Im Norden Amerikas hatten sich zwei Dämonensippen gegenseitig ausgerottet, um in den Besitz des Wunderkristalls zu kommen. Zamorra war der lachende Dritte gewesen.
    »Noch einer aus deiner Welt besitzt einen Kristall, jedoch einen, vor dessen Nacht selbst ich mich scheuen würde«, sagte Zeus plötzlich. »Kennst du jenen Mann?«
    »Nein«, gestand der Parapsychologe überrascht.
    »Er ist ein Reporter«, sagte Zeus. »Er trägt den Namen der Ewigkeit, und gemeinsam könntet ihr unschlagbar sein… doch ich schweife ab. Es geht um Wichtigeres als um meinen Freund Ted Ewigk. Es geht um unsere Welt.«
    Zamorra fuhr sich mit der Zunge über die spröde werdenden Lippen. » Du bittest um meine Hilfe«, sagte er.
    Zeus stieß ein brüllendes Lachen aus.
    »Der Herr des OLYMPOS bittet nicht - er befiehlt!« schrie er.
    »Dann befiehl mal schön, nur wirst du auf meine Mitarbeit verzichten müssen«, erwiderte Zamorra trocken und wandte sich um, um mit einem Schritt die leuchtende Kugel zu verlassen, »Du bleibst«, donnerte Zeus.
    Im gleichen Moment war Zamorra nicht mehr in der Lage, auch nur noch einen Schritt weit zu gehen. Wie unter Zwang drehte er sich um und starrte den Weißhaarigen an, der nicht mehr als den Blick seiner Augen brauchte, um Zamorra zu manipulieren wie eine Marionette!
    Und wie diese Augen leuchteten!
    Sie wollten Zamorra in Hypnose zwingen!
    Nicht mit mir, dachte Zamorra und blockte sich ab. Er gehörte zu den wenigen Menschen, die gegen ihren Willen auch von starken Hypnos nicht beeinflußt werden konnten.
    Er hielt Zeus' Hypnose-Künsten stand, nicht aber dem Zwang, sich nicht bewegen zu können!
    »Du Narr«, sagte Zeus leise. »Du glaubst, stärker sein zu können als der Oberste der Götter? Dabei ist es auch in deinem Interesse, was ich dir zu tun auftrage!«
    »Was?« stieß Zamorra hervor.
    »Du wirst verhandeln«, sagte Zeus ruhig. »Es ist an der Zeit, zu reden und zu handeln. Wir werden uns nicht mehr bekämpfen, sondern zusammenarbeiten.«
    »Wer?« fragte Zamorra. »Wer mit wem?«
    Zeus lachte wieder. »Ich werde dich als Unterhändler nach Grex schicken«, sagte er. »Du wirst in meinem Namen mit dem Fürsten des ORTHOS verhandeln.«
    Zamorra hielt den Atem an.
    Götter und Dämonen, die sich seit Jahrtausenden befehdeten, sollten an einem gemeinsamen Strang ziehen?
    War das nicht völlig unmöglich?
    Dabei ahnte er nicht, jaß in seiner Welt ein Magier namens Merlin und ein Teufel namens Asmodis dem Universum schon vorexerziert hatten, wie leicht eine solche Zusammenarbeit möglich war…
    ***
    Im zeitlosen Sprung hatte Gryf Caermardhin verlassen und war im gleichen Moment auf der Insel im Norden von Wales angekommen. Hier hatte einmal vor langer Zeit Llandrysgryf gestanden, das Dorf, das er aufgrund Intrigen hatte verlassen müssen.
    Aber die Erinnerungen berührten ihn in diesem Augenblick nicht. Was zählte, war die Gegenwart und der Plan, gemeinsam mit Merlin den Fürsten der Finsternis und seine Geisel aufzuspüren.
    Gryfs erste verzweifelte Wut war geschwunden. Er machte Merlin keinen Vorwurf mehr. Der alte Zauberer hatte so handeln müssen, wie er es getan hatte. Und wenn Teri sich nicht hätte überreden lassen, gemeinsam mit dem Fürsten der Finsternis das Weltentor zu verschließen, wäre Merlin selbst gegangen.
    Und darüber vergangen wie die Flamme einer Kerze, die starker Windzug trifft. Denn noch immer hatte er sich nicht restlos von jener anderen Anstrengung erholt, von der kaum noch jemand etwas wußte.
    Gryf hatte sich noch nicht völlig akklimatisiert, als Merlin sich bei ihm meldete. Von einem Moment zum anderen war seine Stimme in Gryfs Geist.
    Asmodis meldet sich! Hörst du mit?
    Ich höre , gab Gryf auf die gleiche telepathische Weise zurück und vernahm über Merlin die Stimme des Höllenfürsten. Irgendwie gelang es ihm,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher