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0200 - Der Pakt mit dem Satan

0200 - Der Pakt mit dem Satan

Titel: 0200 - Der Pakt mit dem Satan
Autoren: Werner Kurt Giesa
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seinem Speichel begann verglaster Boden zischend zu brodeln und zu verdampfen.
    »Es gibt aber«, fuhr Merlin unverdrossen fort, »direkte Weltentore aus der Dimension der Meeghs in die Straße der Götter . Und es gibt von dort aus direkte Verbindungen nach hier. Die ersteren kennen die Meeghs inzwischen, denn sie sind in der Straße der Götter eingefallen und haben jene Welt mit einer gewaltigen Flotte, wie ich sie in der Größe niemals erahnen konnte, besetzt! Jetzt suchen sie die Tore, durch die sie nach hier gelangen können, und dann möge uns der Weltenschöpfer gnädig sein!«
    »So ist das also«, murmelte Teri. Merlin nickte.
    »Ihr wißt, daß Ansu Tanaar hinüberwechselte, um gegen die Meeghs zu kämpfen, die seinerzeit die Weiße Stadt vernichteten und Lemuria zerstörten, ihre Heimat. Und auch jene, die Ansu helfen sollen, sind längst drüben. Aber so wie die Lage der Dinge ist, dürften die Meeghs dieses mehrfach benutzte Weltentor längst geortet haben. Und haben sie es erst einmal gefunden, dauert es nur noch ein paar Sekunden, und sie sind auch hier. Und ihre Spider, die in der Straße der Götter bereit liegen, zählen nicht nur nach Dutzenden…«
    »Du willst also, daß dieses Weltentor geschlossen wird«, erkannte Asmodis. »Und dazu brauchst du meine Hilfe.« Merlin nickte.
    »Es muß geschlossen werden, ehe die Meeghs es finden, denn sonst müßte abermals ein Zeitparadoxon geschaffen werden. Aber auch so verlangt das Versiegeln eines Tores gewaltige magische Kräfte; denn es gilt, gegen den Strom der Entropie anzukämpfen, gegen jenen Pulsschlag des Energieaustauschs, der abertausende Universen miteinander verknüpft!«
    Asmodis lachte meckernd. »Du selbst, Merlin, kannst es nicht allein, wie ich vermute. Du mußt dich schonen. Eine neuerliche Anstrengung dieser Art könnte deine Vernichtung hervorrufen. Nein, du brauchst nicht zu nicken, ich weiß es. Und ich weiß auch, daß selbst ich es mir zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht leisten kann, daß du stirbst. Deshalb habe ich in den Pakt eingewilligt.«
    Er sah kurz zu seinen Leibwächtern, die mißtrauisch die Szene beobachteten und bewachten. Dann heftete sich der Blick seiner glühenden Augen wieder auf Merlin.
    »Ich bin bereit, das Weltentor zu schließen«, sagte er. »Aber auch mich wird es Kräfte kosten, und ich bin nicht willens, diese ungeheure Anstrengung auf mich allein zu nehmen. Nun, Merlin, welche Hilfe stellst du mir zur Verfügung?«
    Der Zauberer von Avalon nickte, langsam und bedächtig. Er sah von Asmodis zu den beiden Knochenmännern, dann zu Teri und zu Gryf. Eine Ewigkeit schien zu vergehen. Zähflüssig tropften die Sekunden dahin. Dann sprach Merlin wieder.
    »Du wirst es nicht allein tun müssen, Asmodis. Deine Hilfe befindet sich hier an diesem Ort; wohlweislich habe ich sie zur Unterredung hinzugezogen. Teri Rheken wird dich unterstützen!«
    Ein gellender Aufschrei namenlosen Entsetzens hallte über den Kreuzweg und brach sich knisternd im verdorrten Astwerk der uralten Eiche.
    ***
    Zamorra preßte sich nieder, lag halb über Nicole, um sie mit seinem Körper zu schützen. Und doch wußte er, daß dieser Schutz nichts wert war. Wenn der tödliche Strahl traf, dann löste er alles auf, verdampfte sie alle miteinander, die sich hier oben auf dem Dach befanden.
    Zamorra hörte das schrille Pfeifen. Es ähnelte entfernt dem, das ein über ihn hinwegrasendes Geschoß hervorgerufen hatte, war aber doch anders. Zamorra kannte das Geräusch; er hatte es ein einziges Mal in seinem Leben vernommen, als in einem schweren Gewitter ein Blitz nur wenige Schritte neben ihm eingeschlagen hatte.
    Unmittelbar neben ihm schlug es auch diesmal ein. Das grüne Schutzfeld des Amuletts leuchtete auf, und aus dem Regenbogentrikot kam eine eigentümliche Wärme, als auch die darin verankerte Magie aktiv wurde. Etwas knisterte. Die Luft stank verbrannt.
    Dem Pfeifen des Blitzes folgte der Donner. Aber es war kein Donner eines Gewitters, sondern der einstürzender Mauern. Der Boden legte sich plötzlich schräg. Hitze kam aus der Tiefe, Staub wallte empor, wurde mit unerhörter Wucht von der bis ins Unermeßliche erhitzten Luft emporgepreßt.
    Nur Staub!
    Nicht einmal kleine Steinbröckchen. Die entsetzliche schwarze Energie hatte Stein restlos zu Staub zermahlen!
    Zamorra hörte Fenrir heulen, warf sich herum und riß Nicole mit sich. Fort von dem Einschlagsloch, auf das sie allmählich zurutschten…
    Ein Windstoß riß die
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