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02 - Im Netz der Vergangenheit

02 - Im Netz der Vergangenheit

Titel: 02 - Im Netz der Vergangenheit
Autoren: Marina Schuster
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entscheiden.«
    Am nächsten Morgen waren sie bereits früh auf, frühstückten schnell und wollten sich anschließend auf den Weg zum Baumarkt machen. Sie verließen das Haus und hielten erschrocken die Luft an, als ihr Blick auf Cassys Auto fiel.
    Der Wagen war über und über mit schwarzer Farbe besprüht, kaum eine Stelle war unbedeckt, und auf der dem Haus zugewandten Seite stand in roter Farbe das Wort »Verschwinde«.
    Einen Moment lang standen sie schweigend da und betrachteten fassungslos das verwüstete Auto.
    »Na, das dürfte wohl hinüber sein«, sagte Cassy frustriert, »Ich glaube kaum, dass das noch abgeht.«
    »Wer macht denn bloß so etwas?«
    »Keine Ahnung, bestimmt ein paar Jugendliche, die nichts Besseres zu tun hatten«, seufzte Cassy verärgert.
    »Ich weiß nicht.« Nachdenklich schaute Laura die Freundin an. »Das sieht mir nicht nach einem dummen Streich aus, du solltest dir überlegen, ob du nicht zur Polizei gehst.«
    Cassy warf ihr einen kritischen Blick zu und schüttelte vehement mit dem Kopf.
    »Nein danke, von Polizei habe ich die Nase gestrichen voll.«
    Zusammen gingen sie zurück ins Haus und berichteten Tyler kurz, was geschehen war.
    Betroffen schüttelte er den Kopf. »Das verstehe ich nicht, normalerweise passieren solche Sachen hier in Bridgewater nicht. – Du solltest zur Polizei gehen.«
    »Das ist nicht nötig, es ist zwar ärgerlich, aber ich will kein unnötiges Theater deswegen machen«, wehrte Cassy ab. »Können wir vielleicht deinen Pick-up nehmen, um zum Baumarkt zu fahren?«
    »Ja, natürlich«, nickte Tyler, »Und ich kümmere mich in der Zwischenzeit um deinen Wagen.«
    Cassy bedankte sich bei ihm, und wenig später war sie mit Laura unterwegs zum Baumarkt. Es dauerte nicht lange bis sie alles zusammen hatten, was sie benötigten, und halbwegs entspannt machten sie sich auf den Rückweg.
    »Ich melde jetzt gleich den Strom an, und schaue, dass die Stadtwerke mir das Wasser anstellen. Außerdem ist mir noch eingefallen, dass ich auch einen Telefonanschluss gebrauchen könnte, soweit ich das gesehen habe, ist keiner im Haus«, erklärte Cassy, während sie an der Hauptstraße noch einmal anhielt.
    »Okay«, nickte Laura, »wenn es dir recht ist, gehe ich so lange telefonieren. – Bis gleich.«
    Laura überquerte die Straße und verschwand in der Post, und Cassy betrat das Büro der Stadtwerke.
    Nach einem kurzen Gespräch versprach ihr der ältere Mann hinter dem Schreibtisch, sich sofort um alles zu kümmern. Erleichtert ging sie hinüber in den kleinen Laden der Telefongesellschaft, um einen Anschluss zu beantragen. Sie füllte ein paar Formulare aus und bekam dann die Auskunft, dass es ungefähr zwei Wochen dauern würde, bis der Anschluss gelegt wäre.
    »Zwei Wochen«, dachte sie seufzend, als sie das Gebäude verließ, und wäre im gleichen Moment beinahe mit Amy zusammengeprallt.
    »Kannst du nicht aufpassen«, fuhr diese sie auch sofort wütend an.
    »Tut mir leid, ich habe dich nicht gesehen.«
    »Natürlich nicht, du hast ja noch nie etwas gesehen«, sagte Amy kalt. »Aber wenn du deine Finger nicht von Tyler lässt, werden dir schon bald die Augen aufgehen.«

Kapitel 7
    E ntgeistert starrte Cassy Amy an, glaubte erst, nicht richtig gehört zu haben, doch der Hass in Amys Gesicht belehrte sie eines Besseren.
    »Aber …«, stotterte Cassy hilflos, doch Amy hatte sich schon umgedreht und war davongegangen.
    Bevor sie sich noch weitere Gedanken über Amys Drohung machen konnte, kam auch schon Laura aufgeregt über die Straße gelaufen.
    »Schöne Grüße von Sam soll ich dir bestellen, und rate mal – er kommt am Wochenende her, um sich die Räume anzusehen.«
    »Das ist ja schon übermorgen«, entfuhr es Cassy überrascht.
    »Ja, er kann sich für ein paar Stunden freimachen, ist das nicht toll?« Begeistert schaute Laura die Freundin an, bemerkte dann ihr betroffenes Gesicht. »Wenn es dich beruhigt, er kommt alleine.«
    »Gut«, murmelte Cassy abwesend, während sie immer noch über Amys Bemerkung nachdachte.
    Wenig später saßen sie wieder im Auto und waren auf dem Weg zu Cassys Haus, und Laura warf Cassy einen forschenden Seitenblick zu.
    »Was ist los? Ich habe dir doch gesagt, Sam kommt alleine, du hast also keinen Grund, so ein Gesicht zu ziehen.«
    Cassy, in deren Kopf immer noch Amys boshafter Ausspruch herumspukte, zuckte zusammen. Sekundenlang überlegte sie, ob sie Laura davon erzählen sollte, doch dann dachte sie daran, wie viel
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