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02 - Im Netz der Vergangenheit

02 - Im Netz der Vergangenheit

Titel: 02 - Im Netz der Vergangenheit
Autoren: Marina Schuster
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Aufregung sie in den letzten Monaten in Baywood gehabt hatten, und entschied sich dagegen.
    »Alles in Ordnung«, erklärte sie rasch, »Ich habe mich nur ein bisschen geärgert, es dauert zwei Wochen, bis der Telefonanschluss gelegt ist.«
    »Ach so.«
    Laura war keineswegs zufrieden mit der Antwort, sie kannte die Freundin gut genug, um zu wissen, dass dies nicht der Grund für ihr bedrücktes Gesicht war, sagte aber nichts mehr.
    Wenig später hatten sie ihr Ziel erreicht, räumten alle Sachen aus dem Auto ins Haus und fingen an, ein wenig sauberzumachen.
    Nach kurzer Zeit hatten sie die Böden gekehrt, und als Cassy probeweise den Wasserhahn aufdrehte, blubberte nach einem kurzen Gluckern in der Leitung tatsächlich eine trübe, braune Brühe heraus, die sich nach und nach in klares Wasser verwandelte. Sie machten sich daran, die Böden zu wischen, und nachdem sie auch noch die Fenster geputzt hatten, sahen die Räume trotz der vergilbten Tapeten gleich viel heller und freundlicher aus.
    »Wenn alles klappt, kannst du vielleicht am Wochenende schon einziehen«, sagte Laura freudig, während sie den schmutzverkrusteten Herd in der Küche schrubbte.
    Cassy steckte mit dem Kopf in dem alten Kühlschrank und bemühte sich, die vergammelten Überreste von etwas zu entfernen, was vor langer Zeit einmal Lebensmittel gewesen sein mochten.
    »Ja, das Wichtigste hätte ich zumindest«, nickte Cassy. »Ich muss mir nur noch eine neue Matratze für das alte Bettgestell besorgen, mehr brauche ich für den Anfang nicht.«
    »Wenn es wirklich klappen sollte, dass Sam und ich hierher kommen, bringen wir ja auch noch ein paar Möbel mit«, lächelte Laura. »Ach, es wäre wirklich schön – ich sehe uns abends schon gemütlich am Kamin sitzen.«
    Unbewusst hielt Cassy inne, sah sich vor dem Kamin auf dem Boden, das Feuer verbreitete ein warmes Licht im Wohnzimmer, zwei kräftige Arme hielten sie beschützend umfangen, zwei graue Augen lächelten sie zärtlich an …
    Abrupt klappte sie die Kühlschranktür zu. »Lass uns Schluss machen, ich denke es reicht für heute.«
    Als sie bei Tylers Haus ankamen, stellte Cassy fest, dass ihr Auto verschwunden war. Wenig später saßen sie zu dritt in der Küche beim Abendessen, und Tyler berichtete ihr, dass Herb, der örtliche KFZ-Mechaniker, den Wagen abgeholt hatte.
    »Er weiß zwar noch nicht, ob er die Farbe abbekommt, aber er wird es zumindest versuchen. Und du hast Glück, er hat ein Fahrzeug herumstehen, das du haben kannst«, erklärte er, »Wir können morgen bei ihm vorbeifahren und es abholen, wenn du möchtest.«
    »Super«, freute Cassy sich, »Vielen Dank, dass du dich darum gekümmert hast.«
    »Ach, war doch nicht so wild, hat mich nur einen Anruf gekostet«, winkte er ab. »Wie sieht es im Haus aus?«
    »Ganz gut, Strom und Wasser laufen, wir haben ein bisschen saubergemacht und könnten morgen mit dem Tapezieren anfangen, zumindest schon mal mein Schlafzimmer. – Apropos, hast du eine Idee, wo ich auf die Schnelle eine Matratze herbekommen könnte?«
    Tyler überlegte kurz, dann stand er auf. »Ich glaube, oben auf dem Dachboden steht ein altes Bett, da ist noch eine Matratze drauf. Die ist zwar nicht mehr ganz neu, aber sie ist sauber, wenn du willst, können wir mal nachsehen.«
    Cassy nickte. »Ja gerne, das wäre doch prima.«
    Sie folgte Tyler zur Tür, ohne zu bemerken, dass Laura ihnen stirnrunzelnd hinterherschaute.
    Zusammen stiegen sie die Treppe hinauf. Oben angekommen schaltete Tyler das Licht ein und schaute sich suchend um. Im trüben Licht der kleinen Glühbirne war kaum etwas zu erkennen, aber dann steuerte er zielstrebig auf eine Ecke zu.
    »Wusste ich es doch, hier ist es.«
    Er schob ein paar Kisten beiseite und deutete auf ein altes Holzbett.
    Cassy trat neben ihn und ließ sich darauf fallen, wippte ein paar Mal probeweise hoch und runter.
    »Die ist sogar ganz bequem«, sagte sie erfreut.
    Tyler warf ihr einen merkwürdigen Blick zu und setzte sich neben sie.
    »Ja, das ist sie«, murmelte er und griff nach ihrer Hand, streichelte sie sanft.
    Sie zuckte zusammen und wollte ihre Hand wegziehen, doch er hielt sie fest.
    »Cassy …«, begann er, aber bevor er weitersprechen konnte, stand Laura in der Tür.
    »Wie ich sehe, habt ihr sie gefunden«, stellte sie trocken fest, und der Ton in ihrer Stimme ließ keinen Zweifel daran, was sie dachte.
    Erleichtert sprang Cassy auf, ging ein paar Schritte auf sie zu. »Ja haben wir«, erklärte sie hastig,
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