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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers
Autoren: Heather Graham
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so schnell, Eric … «, rief ihm Rollo zu. Aber Eric hob eine Hand und schüttelte den Kopf. »Nein, ich will diesen hinterhältigen Meuchelmörder finden und ihm seinen Lohn geben. « Dann deutete er auf das gestürzte Pferd. »Habt Gnade mit diesem Tier und erlöst es von seinen Schmerzen.«
    Er marschierte auf das Gebäude zu, nicht achtend der Gefahr, dass ein weiterer Pfeil abgeschossen werden könnte. Wut trübte jetzt seinen Blick, aber er wusste, dass niemand hinter dem Fenster kauerte. Wer auch immer ihn angegriffen hatte, würde jetzt sein Heil in der Flucht suchen, aber es würde kein Entkommen geben.
    Er stürmte in das Gebäude. Es war ein schönes Herrenhaus, mit einer großen Eingangshalle und mehreren Wappenschildern an den Wänden. Mitten im Raum war ein großer Feuerplatz mit einem nach oben offenen Kamin. Durch den Kamin fielen Regentropfen zischend auf die Steine, die den Feuerplatz umgaben.
    Eric drehte sich um und betrachtete die Treppe.
    Sein Angreifer ging sicher davon aus, dass er die Treppe nehmen würde. Der Mann versteckte sich zweifellos hier irgendwo und wartete darauf, ihm in den Rücken fallen zu können, sobald er sich umdrehte.
    Eric ging nicht zur Treppe.
    Er besah sich den Raum und entdeckte einen schöngedeckten Tisch mit Platten und Bechern und Kannen mit Ale und Met. Hinkend stolperte er mit seinem verletzten Bein darauf zu und nahm einen tiefen Schluck Met.
    Er wartete, und nach einiger Zeit wurde sein Warten belohnt. Während er durch die Halle zu einer Vorratskammer blickte, sah er unter einem Tisch, der mit einem Tuch verhängt war, eine kaum wahrnehmbare Bewegung. Unauffällig bückte er sich, um sein Messer aus der Scheide am Stiefel zu ziehen. Langsam näherte er sich dem Vorratsraum. Er bewegte sich so, als hätte er kein bestimmtes Ziel. Dann, riss er blitzschnell das Tuch vom Tisch und bereitete sich darauf vor, den Mann darunter zu überwältigen.
    Er fluchte, als ihm eine Mehlwolke ins Gesicht flog und ihn blendete. Ein hastiges Geräusch machte ihn sicher, dass der Mann zu fliehen versuchte. Er ignorierte den Schmerz in seinem Bein und in seinen Augen, und warf sich auf den fliehenden Mörder. Seine Hände schlossen sich um einen Arm und er drückte den Mann ohne Schwierigkeiten zu Boden. Schwer ließ er sich auf seinen Angreifer fallen und hob schnell das Messer, bereit ihm den Tod zu geben.
    Dann hörte er den Schrei einer Frau und sah, dass er die Frau gefangengenommen hatte, die er schon auf der Brüstung gesehen hatte, das Wesen mit dem feurigen Haar und den tödlichen Pfeilen. Eric hielt inne.
    Zitternd lag sie unter ihm und verbiss sich einen weiteren Schrei, ärgerlich darüber, dass sie überhaupt geschrien hatte. Mm Augen waren voller Tränen, die sie aber nicht weinen würde. Die Iris war blaugrau, fast silbern, und obwohl ihre Haarfarbe diese seltsame Mischung aus Sonne und Feuer war, wurden ihre Augen von mittemachtsschwarzen Wimpern umsäumt. Sie war sowohl wunderschön als auch aufregend. Ihre Haut war zart, mit einer Tönung wie cremiges Elfenbein und genauso weich wie ein Rosenblatt. Nach Atem ringend lag sie unter ihm, ihre Brüste hoben und senkten sich. Ihre makellosen Umrisse waren durch die weiche, straffgespannte Wolle ihrer pelzbesetzten Tunika zu erkennen. Er betrachtete gerade die zarten Kurven ihres Mundes, als sie plötzlich die Lippen öffnete und ihn anspuckte.
    Er lehnte sich zurück, seine Schenkel umklammerten fest ihre Hüften, und mit einer schnellen Bewegung brachte er sein Messer an ihre Kehle. Er sah, wie sich ihr Puls beschleunigte, dann schluckte sie. Er wischte sich die Spucke aus dem Gesicht und reinigte seine Hand an ihrer Brust. Er fühlte, wie sie zurückzuckte und wurde sich ihrer überwältigenden, geschmeidigen Weiblichkeit unter dem Kleidungsstück bewusst.
    »Ihr habt mich schwer verletzt, Madame«, sagte er zu ihr in ihrer Sprache. Er sprach leise. Sie schien seine Tödlichkeit zu spüren, und doch schien ihr das egal zu sein.
    »Ich wollte dich eigentlich töten, Wikinger«, antwortete sie leidenschaftlich.
    »Dann allerdings habt Ihr voll danebengeschossen«, verspottete er sie. Er strich mit dem Messer über ihre Wange und ließ die eiskalte Klinge wieder auf ihre Kehle fällen. Er fühlte, wie sie zitterte, und drehte die Klinge weg. Er erhob sich und zog sie auf die Beine. Das Ergebnis dieser Bemühung war, dass seine Wunde wieder zu bluten anfing. Es wurde ihm schwarz vor Augen. Er hätte diese Wunde von
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