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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers
Autoren: Heather Graham
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der Kampf immer weiter. Eric lenkte sein Pferd zu den Toren. Er wusste, dass Rollo und seine Gruppe ihm folgen würden. Über ihnen standen immer noch die Bogenschützen. Doch Eric beachtete den Fliegenden Tod nicht und befahl, dass vom Schiff ein Rammbock geholt werde. Trotz der Pfeile und des siedenden Öls, das von oben auf sie gekippt wurde, wurde die Barriere schnell durchbrochen.
    Die Wikinger ergossen sich in die Stadt. Es folgte ein heftiger Kampf Mann gegen Mann, und jeder Augenblick brachte Erics Männer dem Sieg näher. Er rief in englischer Sprache, dass die Männer ihre Waffen niederlegen sollten. jetzt begann die Plünderung - man führt nicht einen derartigen Haufen von Kriegern über das Meer’ läßt sie kämpfen, und erwartet dann, dass sie dafür keine Belohnung haben wollen. Aber Erics Wut begann zu verebben, und seine Blutgier verschwand. Er konnte nicht verstehen, warum Alfred, der weit und breit als großer Kämpfer und weiser König bekannt war, ihn derartig betrogen haben sollte. Es ergab einfach keinen Sinn.
    Immer mehr Männer legten ihre Waffen nieder, viele der Gebäude gingen in Flammen auf. Die Brüstung wurde niedergerissen, und der Festungswall war praktisch nur noch eine Ruine. Eric befahl Rollo, sich um die Überlebenden zu kümmern. Sie würden seine Sklaven werden. Als er Hilferufe hörte, lenkte er sein Pferd herum. Er wusste, dass seine Männer jetzt über die Mädchen und Frauen der Stadt herfielen.
    Er galoppierte zum niedergerissenen Festungswall. Ein paar seiner Männer umkreisten ein dunkelhaariges Mädchen, das nicht älter als sechzehn Jahre war. Ihr Kleid war zerrissen, und sie schrie und jammerte voll verzweifelter Angst.
    »Hört auf!« befahl Eric. Er saß auf seinem großen Gaul und blickte auf. die Szene hinunter. Sein Ton war ruhig, aber zwingend, und seinem Befehl folgte sofortiges Schweigen. Als jeder, außer dem schluchzenden Mädchen, still war, ließ er seinen eisigen Blick über alle wandern und sagte dann: »Wir sind hier in eine Falle gelockt worden, aber ich muss immer noch herausfinden, warum. Ich verbiete Euch, diese Leute, ob Mann oder Frau, zu missbrauchen oder zu misshandeln, denn ich beanspruche sie und diesen Ort für mich. Wir werden die Reichtümer der Stadt mitnehmen und sie unter den Männern gerecht aufteilen. Aber es wird niemand ermordet, und die Felder werden nicht verwüstet denn wir werden dieses Stück Land an der Küste von Wessex in Besitz nehmen. «
    Das Mädchen hatte die norwegische Sprache, in der er gesprochen hatte, nicht verstanden, aber es schien zu begreifen, dass ihm Gnade gewährt worden war. Und so rannte es schlitternd und taumelnd durch den Dreck zu ihm, immer noch mit Tränen in den Augen, und küsste Erics Stiefel.
    »Nicht Mädchen … «
    Er faste ungeduldig nach ihrer Hand und sprach jetzt in Englisch. Sie blickte mit ihren dunklen Augen zu ihm empor, und er schüttelte abermals den Kopf. Er winkte Hadraic zu sich, einen seiner Hauptmänner, damit er sich um sie kümmere.
    In dem Augenblick, in dem der Wikinger-Hauptmann seinem Befehl gehorchte, klang ein Schwirren durch die Luft. Das Pferd wieherte und fiel zu Boden, und Eric machte sich klar, dass der Pfeil eigentlich ihm gegolten hatte. Während das Pferd zu Boden ging, ließ sich Eric schnell aus dem Sattel gleiten und starrte die Gebäude an, die brennenden und die unversehrten. Ein Wutschrei ging durch die Reihen seiner Männer. Und schon flog ein zweiter Pfeil. Ein brennender Schmerz durchzuckte Erics Oberschenkel, in den der Pfeil gefahren war. Er warf den Kopf zurück, biss die Zähne zusammen, und langte nach dem Pfeilschaft. Seine Männer rannten auf ihn zu. Er ging hinter dem sterbenden Pferd in Deckung und stoppte sie mit einer Handbewegung. Schwitzend und zitternd packte er den Schaft und zog daran. Ein durchdringender Schmerzensschrei entrang sich seiner Kehle, dann war der Pfeil draußen. Blut floss über seine Hände, und Schwärze drohte über ihm zusammenzuschlagen. Sekundenlang befürchtete er, dass er bewusstlos im Schlamm zusammenbrechen würde.
    Doch die Wut belebte ihn wieder. Er riss ein Stück seines Umhangs ab, verband die Wunde, und kam taumelnd wieder auf die Beine. Seine Zähne waren fest zusammengepresst, und seine eisigen Augen glitten übe die Umgebung. Hinter seinem Rücken lag ein zweistöckiges Gebäude, Es brannte nicht, und im zweiten Stock gab es ein Fenster, aus dem ein Meuchelmörder gut auf ihn hätte zielen können.
    »Nicht
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