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0198 - Asmodinas Todeslabyrinth

0198 - Asmodinas Todeslabyrinth

Titel: 0198 - Asmodinas Todeslabyrinth
Autoren: Jason Dark
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stehen. Dabei streckte sie ihren Arm aus, unbewußt eigentlich, und die Finger berührten die Wand. Mit den Spitzen glitten sie darüber hinweg. Glenda stieß einen leisen Schrei aus und fuhr zurück.
    Deutlich hatte sie den Schleim gespürt, der sich zwischen ihre Finger gesetzt hatte. Sie merkte auch das leichte Brennen, und als sie die Finger spreizte, da sah sie den Schleim dazwischen kleben. Glenda schüttelte sich, als würde sie frieren. Ihr Gesicht verzog sich, und sie schleuderte mit heftigen Schlenkerbewegungen der linken Hand den Schleim von ihren Fingern, der in dicken Tropfen zu Boden klatschte.
    Dann ging sie weiter und wandte sich nach rechts, wo sich ein Gang auftat. Ein seltsames Licht lag über dem Labyrinth. Von wo es herkam, wusste Glenda nicht, sie fand es auch nicht heraus. Auf jeden Fall war es vorhanden, und es schimmerte ebenso grünlich wie die quer und längs stehenden Trennmauern. Grün und geheimnisvoll.
    Glenda warf einen Blick nach oben. Vielleicht konnte sie eine Decke sehen oder einen Himmel. Doch da war nichts. Grau und Grün mischten sich zu einer Farbe, die kaum etwas erkennen ließ.
    Ihre Augen begannen schon zu tränen, so lange hatte sie hochgestarrt, dann gab sie sich einen Ruck und bewegte sich weiter vor. Der Boden unter ihren Schuhen war nicht mehr steinig und rau, er hatte seine Beschaffenheit gewechselt. Weich war er, irgendwie federnd, als würde Glenda auf Kissen schreiten. Allerdings zeigte er keine sumpfigen Eigenschaften. Er zog die junge Frau nicht in die Tiefe und saugte sich auch nicht an ihren Füßen fest.
    Auch die Wände gaben Licht ab. An manchen Stellen schimmerten sie heller, und sie glaubte sogar, hin und wieder einen gelben Streifen in dem Wirrwarr zu entdecken. Schlimm empfand sie auch die Stille. Da gab es keinerlei Geräusche um sie herum, nur die fast absolute Ruhe, in der Glenda nur ihren eigenen Atem hörte. Selbst der war ihr zu laut. Deshalb versuchte Glenda, nur durch die Nase Luft zu holen.
    Plötzlich blieb sie stehen. Es ging nicht mehr weiter, denn sie sah vor sich eine grüne Mauer. Sackgasse! Schrill lachte die junge Frau auf. Natürlich, in einem Labyrinth gab es nicht nur Gänge, die zusammenliefen oder auch ineinander mündeten, sondern ebenfalls Sackgassen. Wie diese hier!
    Sie konnte nicht mehr weiter, blieb stehen, drehte sich dann um und ging den Weg zurück. Noch war es leicht. Als sie die Einmündung erreichte, brauchte sie nur nach links zu schauen, um dort den Eingang zu sehen. Oder war er da nicht? Sie runzelte die Stirn. War sie schon so durcheinander, dass sie bereits alles verwechselte?
    Glenda wusste es nicht, doch sie merkte, dass dieser Irrgarten wirklich eine mörderische Falle war. Man wurde selbst zu einem Teil des Labyrinths, wusste schließlich keinen Ausweg mehr und landete in einem Zustand des Wahnsinns. Glenda schlug die Hände vors Gesicht, als sie daran dachte. Es kostete sie Mühe, sich zusammenzureißen. Sie schluchzte auf und zog die Nase hoch. Das hier war gemein, eine lebensgefährliche Falle. Ihre Gegner hatten genau gewusst, was sie mit dieser Verurteilung taten. Man wollte sie in den Wahnsinn treiben, und sie wussten auch, dass niemand an einem Punkt stehenbleiben würde.
    Die Nerven hatte keiner. Irgendwann würde jeder versuchen, dem Irrgarten zu entkommen. Der eine früher, der andere später.
    Glenda nahm die Richtung, die sie links vom Eingang in einen Gang führte. Er war schmal. Fast berührte sie mit ihren Schultern die schleimigen, aus Würmern bestehenden Wände, und ein Schauer lief über ihren Rücken. Unwillkürlich zog sie die Schultern zusammen, denn vor diesen widerlichen Würmern ekelte sie sich mehr als vor allem anderen.
    Schritt für Schritt tastete sich die junge Frau weiter vor, tiefer in das gefährliche Labyrinth, in dem noch tausend Gefahren lauern konnten. Weich war der Boden, weich und nachgiebig. Ihre Schritte waren nicht zu hören, und Glenda bemerkte am Ende dieses schmalen Wegs einen weiteren Gang, der quer zu dem verlief, durch den sie soeben schritt.
    Der neue Gang war breiter, und Glenda wandte sich nach rechts. Er führte jedoch nicht geradeaus, sondern in einer Zickzacklinie tiefer in den geheimnisvollen Irrgarten. Glenda folgte dem Gang.
    Sie atmete mit halboffenem Mund, ihre Sinne waren gespannt, und sie wunderte sich, als sie plötzlich einen Baum sah, der die Form eines gewaltigen Tannenzapfens hatte und ebenfalls grün schimmerte. Bäume in diesem Irrgarten? Und
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