Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0198 - Asmodinas Todeslabyrinth

0198 - Asmodinas Todeslabyrinth

Titel: 0198 - Asmodinas Todeslabyrinth
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
geschleudert. Im Jenseits verurteilt! Gab es eine schlimmere Strafe? Nein, Glenda konnte sich keine grausamere vorstellen. Für alle Ewigkeiten sollte sie in dieser Welt bleiben, bis zum Tod. Aber wie lange dauerte eine Ewigkeit? Gab es überhaupt Grenzen, zeitlich gesehen, oder meinte Maddox nur die Zeitspanne, die zwischen ihrer Verurteilung und dem Tod lag? Sollte das diese schreckliche Ewigkeit sein, die sie quälen würde? Glenda wusste es nicht.
    Und sie wollte es auch nicht wissen, denn alles in diesem Land war so unwirklich, so grausam und so anders. Wie ein schlimmer Traum. Nur war es kein Traum, sondern Realität. Sie, Glenda, befand sich in einer schrecklichen Welt und von Feinden umgeben. Das Labyrinth wartete auf sie. Man hatte es ihr gesagt. Im Labyrinth sollte sie sterben, nicht sofort, sondern irgendwann würde sie dort der Tod ereilen. Auf welche Art und Weise dies geschah, das wusste sie nicht. Es würde nur passieren, das war sicher.
    Flucht war sinnlos. Wohin hätte sie sich auch wenden sollen? Sie kannte sich nicht aus, und wenn sie etwas versucht hätte, dann wäre sie nur irgendwelchen Feinden in die Arme gelaufen. Also musste sie schon zwischen ihren beiden Bewachern bleiben, die sie auch gar nicht hätten laufen lassen. Es gab einfach keinen Ausweg.
    Das Urteil des Dämonenrichters musste vollstreckt werden, denn noch nie war ein von Maddox festgelegtes Urteil nicht in Erfüllung gegangen. Er sorgte durch seine Vasallen immer dafür, dass die Verurteilten das erhielten, was ihnen kraft seines Spruches zustand.
    Dicht neben Glenda schritten die beiden Aufpasser. Manchmal berührten sie die junge Frau. Dann zuckte sie jedes Mal zusammen, als würde sie von einem Ekelgefühl überfallen.
    Sie hatte nicht gesehen, wohin der Weg führte. Es war ihr auch egal. In diesem Land, in dieser unheiligen Dimension gab es keine Richtungen, da spielte es keine Rolle, ob sie nach vorn, rechts, links oder nach hinten gingen. Der Boden war noch immer gleich. Er bestand aus dunkelgrauem, porösem, irgendwie weich anmutendem Gestein, rau, uneben. Auch der Nebel befand sich weiterhin um sie herum. Zwar nicht mehr so dicht, etwas aufgerissener, und manchmal glaubte Glenda, von einigen roten oder grünen Augen beobachtet zu werden, die sie aus der Nebelsuppe anstarrten. Sie schauderte jedes Mal zusammen, denn rote Augen hatten auch die Echsenmenschen.
    Hin und wieder huschten Schatten über sie hinweg. Dann verdunkelte sich für einen Moment ihr Blickfeld, und sie spürte einen eiskalten Hauch, der sie streifte. Das Grauen war da. Es umgab sie, es lauerte in der Nähe. Dunkel, drohend und geheimnisvoll, allgegenwärtig war es in dieser schrecklichen Welt.
    Glenda war sehr sensibel geworden. Mit jeder Faser ihres Körpers spürte sie, dass sie eingekesselt war. Manchmal rann es kalt über ihren Rücken, dann schwitzte sie, und die Luft kam ihr schwer vor, als bestünde sie aus Sirup.
    Einige Male schon war sie nahe daran gewesen, zusammenzubrechen, denn das Laufen bereitete ihr doch Schwierigkeiten. Sie war lange gefesselt gewesen. Stricke hatten ihren Kreislauf malträtiert, und so dauerte es etwas, bis sie sich erholt hatte.
    Dann lichtete sich der Nebel ein wenig. Glendas Sicht wurde besser, und sie erkannte, dass sie ihr Ziel erreicht hatten. Vor ihr lag das Labyrinth der Angst.
    Asmodinas Todeslabyrinth!
    Nun endlich sah sie es.
    Sie brauchte einige Zeit, um diesen Eindruck zu verkraften. Eine grüne, gewaltige Mauer stand vor ihr. Im ersten Moment erinnerte sie an gestutzte und sorgfältig geschnittene Hecken, wie sie in manchen Parks zu sehen waren, doch Glenda glaubte nicht daran, dass es sich hierbei um Hecken handelte. In den Dimensionen des Schreckens wuchs nichts Grünes. Da war alles kahl, hier gab es nur verbrannte Erde.
    Glenda spürte die Hände der Echsenköpfigen auf ihren Schultern. Sie schoben Glenda vor sich her, und es half auch nichts, dass sie ihre Füße in den Boden stemmte. Die anderen waren zu kräftig.
    Die junge Frau wurde auf die grüne Mauer zugeschoben, und je weiter sie sich näherte, um so deutlicher sah sie die Wand jetzt. Und sie erkannte, woraus sie wirklich bestand.
    Aus Tieren.
    Ja, die Wand war aus kleinen Tieren errichtet worden. Da wimmelte es nur von unzähligen winzigen grünen Würmern, die so ineinander verknotet waren, dass es kaum einen Durchlass gab. Und sie sonderten einen grünlichen Schleim ab, der sich auf ihre zusammengeballten Körper gelegt hatte und diese
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher