Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0198 - Asmodinas Todeslabyrinth

0198 - Asmodinas Todeslabyrinth

Titel: 0198 - Asmodinas Todeslabyrinth
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
beiden Händen fest. Ich vollführte einen Rundschlag, der über den Rand des unteren Kiefers fetzte und eine tiefe Wunde hinterließ, aus der grünes Dämonenblut schäumte.
    Und noch ein Schlag. Diesmal von unten nach oben gezogen, hineingestochen in das klaffende Maul, bevor es zuschnappen konnte.
    Das geschah sofort danach.
    Zum Glück war ich voll konzentriert und sah es früh genug. Mit einem raschen Sprung brachte ich mich in Sicherheit, fiel dabei gegen Glenda Perkins und riss sie mit. Gemeinsam landeten wir in der grünen Wand aus Würmern.
    Es war wie das Hineintauchen in zähen Sirup. Schon einmal hatte ich in dieser Wand gesteckt, und jetzt war es ebenso schlimm wie beim ersten Mal. Das Getier krabbelte überall hin. Ich schüttelte mich, versuchte mich zu befreien, stach mit dem Schwert zu und schaffte es, mir einen Tunnel in die Wand zu schneiden, so dass ich durch ihn schauen konnte.
    Apep folgte uns.
    Glenda klammerte sich an mich. Sie schrie wie von Sinnen, bis ihre Schreie in einem dumpfen Röcheln erstickten, weil ihr das Gewürm in den Mund gedrungen war.
    Die Höllenschlange wollte es wissen. Mit einem gewaltigen Schlag ihres Körpers verschaffte sie sich freie Bahn, und die gegenüberliegende Wand wurde von ihr regelrecht platt gewalzt.
    Die Todesengel schossen die ersten Pfeile ab. Es waren lautlose Todesboten. Nicht einmal ein Zischen hörten wir.
    Sie waren auf uns gezielt, sollten die Höllenschlange unterstützen, doch nun erwies es sich als ein Vorteil, dass wir uns innerhalb dieser Würmerwand befanden, denn die Pfeile blieben stecken. Sie erreichten uns gar nicht, und wir wurden nicht einmal an der Haut geritzt.
    Ich versuchte wegzukriechen. Mit der linken Hand hielt ich Glenda fest, die rechte umklammerte weiterhin den Griff des Dämonenschwerts.
    Apep bahnte sich ihren Weg. Sie war durch nichts aufzuhalten. Keine Mauer, keine Wand konnte sie stoppen, wenn sie ihre urwüchsige Kraft ausspielte.
    Feuer!
    Plötzlich sah ich Flammen auflodern. Dicht vor uns schoss eine gewaltige Lohe hoch. Ein Brausen ertönte. Unzählige Würmer wurden erfasst und verbrannten. Die nächste Feuerladung würde uns treffen, daran bestand kein Zweifel, denn Apep kam näher.
    Halb lagen wir auf dem Boden. Verzweifelt presste sich Glenda Perkins an mich. Ich vernahm ihr trockenes Schluchzen, das mir wie ein Messer ins Herz schnitt, und ich konnte ihr doch nicht helfen, mein Gott!
    »Glenda«, schrie ich, »wir müssen…«
    Was wir mussten, erfuhr sie nie, denn ich merkte plötzlich, wie sich mein Körper aufbäumte.
    Ich sah etwa in der Mitte, wo mein Dolch steckte, einen hellen, silberfarbenen Fleck, der sich gedankenschnell vergrößerte und eine Verbindung fand mit einem aus dem Nichts kommenden Strahl, der eine regelrechte Brücke schuf und mich an einen Regenbogen erinnerte. Und dann war es, als griffen unsichtbare Hände nach uns.
    Ich geriet in einen mörderischen Kreisel, der immer weiter um sich griff und nicht nur mich, sondern auch Glenda mitzog, hochhob und auf die Brücke zu schleuderte. Wir schwebten plötzlich, konnten aber noch nach unten schauen, und der letzte Eindruck, den ich aus dieser Welt mitnahm, war so schaurig wie das gesamte Labyrinth.
    Apep spie noch eine gewaltige Flammensäule aus, die uns jedoch nicht mehr erreichte, dafür aber einige ihrer Todesengel. Sie wurden vom Feuer erfasst und verglühten wie Kometen.
    Dann brach das Labyrinth auseinander. Urkräfte wüteten, rissen den Boden auf, zerstörten Mauern und Wände. Es gab regelrechte Explosionen, und gewaltige Dampfwolken stießen als riesige Pilze in die Höhe.
    Uns machte es nichts mehr aus. Wir befanden uns längst auf dem Weg in Sicherheit. Ein Bann war gebrochen.
    Das Labyrinth der Angst, Asmodinas teuflischer Urgarten, existierte nicht mehr. Eine Welt der schrecklichen Illusionen war zerstört, weil zwei Menschen es geschafft hatten, diesem Wahnsinn zu entkommen. Das Labyrinth hatte seine Existenzberechtigung damit verloren. Und das war gut…
    ***
    Als wir zwischen den Flammenden Steinen standen, kippte Kara um. Sofort brach die magische Brücke zusammen. Die letzte Beschwörung war über ihre Kräfte gegangen.
    Myxin schaute uns an.
    »Ihr seid da?« flüsterte er.
    Wir nickten, denn sprechen konnten wir nicht. Erst einmal mussten wir uns erholen.
    Dann kümmerte sich der kleine Magier um Kara, während ich Glenda Perkins festhielt, die ebenfalls kaum begriffen hatte, dass sie gerettet worden war.
    »Ist es wirklich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher