Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0198 - Asmodinas Todeslabyrinth

0198 - Asmodinas Todeslabyrinth

Titel: 0198 - Asmodinas Todeslabyrinth
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
um.
    Der Dämon hatte seinen Spaß. Er beobachtete mein verzweifeltes Bemühen um Balance.
    Wenn ich wirklich etwas erreichen wollte, dann musste ich von diesen verfluchten, ineinandersinkenden Schachtöffnungen endlich weg.
    Wo der Dämon stand, da war die Härte noch normal, dort tat sich nichts. Aber bei mir sanken sie ein.
    Es war mir gelungen, mich wieder nach vorn zu bewegen. Mit dem Schwert stützte ich mich ein wenig ab. Und dann rutschte ich so weit vor, bis ich wieder festeren »Boden« unter den Füßen hatte.
    Das heißt, ich musste trotzdem balancieren, und aus den Öffnungen schossen schon die langen Krankenarme mit den grausamen Köpfen.
    »Was ist?« verhöhnte mich der Dämon.
    »Willst du immer noch nicht sterben?«
    »Nein«, gab ich krächzend zurück.
    »Nur mit dir, du verfluchter Dämon!«
    Er lachte und schaute zu, wie ich mich verzweifelt wehrte. Zum Glück hatte ich das Schwert. Einen Kopf konnte ich kappen. Zusammen mit dem Arm verschwand er in der dunklen Röhre. Einen zweiten verfehlte ich.
    Und nun bewies es sich, dass der Besitz des Schwertes auch Nachteile mit sich bringen konnte. Ich hatte den Schlag etwas zu hastig durchgeführt und war dadurch ins Stolpern geraten. Ich fiel nach vorn, rutschte dabei noch ab und hörte den Dämon widerlich lachen.
    Er hatte sein Ziel erreicht. Ich würde in einer der Schachtöffnungen verschwinden, und dies auf Nimmerwiedersehen.
    Aber so hatten wir nicht gewettet. Der Dämon mit dem Streifengesicht lachte noch immer, als ich mich mit einem letzten, verzweifelten und gewaltigen Sprung auf ihn warf und ihn auch zu packen bekam. Damit hatte er nicht gerechnet.
    Meine linke Hand krallte sich in seinen Körper. Ich sah das Entsetzen in seinen Augen, die auf einmal groß wurden, und zusammen kippten wir im Zeitlupentempo nach hinten.
    Und da lauerte der Schacht… Dunkel die Öffnung, drohend die unheilvolle Tiefe, aber nicht unendlich. Wir hatten ein Ziel, wir würden irgendwo landen, zusammen landen, denn dieser Dämon war meine einzige Chance.
    Er versuchte noch, sich zu befreien, aber das ließ ich nicht zu, und gemeinsam und aneinandergekrallt fielen wir in die unheil volle Tiefe der Röhre…
    ***
    Glenda zitterte vor Angst!
    Obwohl ihr bisher noch niemand etwas getan hatte, war dieses Gefühl übermächtig. Allein die Vorstellung, in diesem Irrgarten des Wahnsinns zu hocken, machte sie schon rasend. Sie atmete heftig, blieb auf der Stelle stehen und wollte erst einmal abwarten, bis sich ihre Nerven beruhigt hatten.
    Getan hatte ihr noch niemand etwas. Sie war auch bei der Verhandlung nicht gezüchtigt und nicht geschlagen worden. Man hatte sie eben nur auf einem Stuhl festgebunden und ihr das Urteil verlesen.
    Jetzt war es vollstreckt. Kein schneller Tod, nein, sondern eine langsame Hinrichtung, denn als etwas anderes bezeichnete Glenda die Strafe nicht. Sie sollte auf eine qualvolle Art und Weise getötet werden.
    Wahrscheinlich lauerten in diesem Labyrinth tausend Gefahren, und sie würde keine Chance haben, ihnen zu entrinnen. Schon allein diese grünen Wände machten ihr Angst. Wände, die aus lebenden Tieren bestanden, aus winzigen Würmern. Sie hatten sich zu einer Masse zusammengefunden, ringelten und bewegten sich, wobei sie von diesem grünlichen Schleim überzogen waren, den sie stetig absonderten.
    Trotz ihrer Angst erreichte Glenda irgendwann einen Punkt, wo gewissermaßen der Lebenswille als winziges Flämmchen der Hoffnung weiterbrannte. Es war nur noch ein Flackern, mehr nicht, aber Glenda hatte die Hoffnung trotzdem nicht aufgegeben. Vielleicht gab es doch einen Ausweg?
    Sie sagte sich selbst, dass die Möglichkeit eigentlich unwahrscheinlich klang, doch jetzt noch pessimistisch denken durfte sie auf keinen Fall. Dann drehte sie später noch durch. Das Schlimmste, was ihr passieren konnte. Deshalb riss sich Glenda Perkins zusammen, so schwer ihr dies auch fiel.
    Sie schaute sich um. Was sie sah, war natürlich nicht ermutigend. Sie befand sich tatsächlich in einem Irrgarten. Da gab es Zickzack Gänge, die um und zwischen den aus Würmern bestehenden Mauern hindurch führten. Die Gänge waren kurz, manchmal eng, dann wieder breit. Hin und wieder sprangen die Mauern weiter vor. Da bildeten sie dann regelrechte Ecken.
    Glenda ging ein paar Schritte weiter. Es nutzte ja nichts, wenn sie stehenblieb und Trübsal blies. Sie musste etwas tun. Vielleicht konnte sie dann auch mit ihren Gedanken fertig werden.
    Dicht an einer Wand blieb sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher