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0198 - Asmodinas Todeslabyrinth

0198 - Asmodinas Todeslabyrinth

Titel: 0198 - Asmodinas Todeslabyrinth
Autoren: Jason Dark
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bestand er vielleicht auch aus diesen Würmern? Neben dem Baum blieb Glenda stehen. Sie legte den Kopf in den Nacken und schaute an ihm hoch. Er hatte Äste, die in ihrer Länge an die einer Fichte oder Tanne erinnerten. Nur konnte Glenda sich nicht vorstellen, dass hier tatsächlich ein Baum wuchs. Bestimmt war dieser angebliche Baum ein Wirrwarr aus Würmern und anderem ekligen Zeug.
    Irgendwie hatte sie Mut gefasst und wollte es genau wissen. Noch ein wenig zögernd hob sie die rechte Hand, erfasste einen der unteren Zweige und nahm ihn zwischen ihre Finger. Im selben Augenblick zuckte ihre Hand schon zurück. Der Zweig bestand nicht aus einer Unzahl von Würmern, sondern aus einem anderen Material, das zwischen ihren Händen zerbröselte und als Staub vor ihrem Gesicht zu Boden rieselte.
    Da hörte sie das Stöhnen. Glenda versteifte sich, weil sie das Gefühl hatte, der Baum hätte dieses Geräusch von sich gegeben. Wenn ja, dann würde er leben! Glenda trat einen Schritt zurück. Sie bewegte den rechten Fuß zuerst, wollte den linken nachziehen und spürte plötzlich den Druck an ihrem Gelenk. Für einen Moment stand sie unbeweglich da. Dann senkte sie den Blick, schaute an ihrem Körper hinab und sah die weißlich schimmernde Hand, die ihren Fuß umklammert hielt…
    Eine Menschenhand! Die Hand einer Frau, denn deutlich erkannte Glenda die schmalen Finger und die rot lackierten Nägel. Eine Frau in diesem Labyrinth, oder war sie ein Zombie, eine Untote, die man wie sie hierher geschleppt hatte? Glenda wusste es nicht.
    Sie wagte auch nicht, sich zu bewegen, denn in ihrem Innern tobte eine kleine Hölle. Auch rechnete sie damit, dass die Hand sie zu Boden reißen würde, doch das geschah seltsamerweise nicht. Sie hielt nur fest.
    Sekunden vergingen.
    Atemlos stand Glenda und lauschte. Sie schluckte ein paar Mal, hörte das Echo ihres Herzschlags an den Rippenbögen und wartete darauf, dass sich etwas tat. Das geschah tatsächlich.
    Die Hand ließ sie zwar nicht los, aber unter dem Baum bewegte sich etwas. Eine Gestalt kroch hervor. Glenda schaute auf sie und sah zuerst das lange blonde Haar, das den Kopf verdeckte und wie ein Schleier zu beiden Seiten des Gesichts nach unten fiel, so dass die Spitzen den Boden berührten.
    Die Frau sagte kein einziges Wort, als sie sich vorschob. Glenda hörte nur das schabende Geräusch, mit dem die Unbekannte über den Boden glitt. Ihre Schultern wurden sichtbar und der Oberkörper. Nur in das Gesicht konnte Glenda nicht schauen.
    Dafür sah sie, dass die Frau einen hellen Pullover trug und da rüber eine braune, ärmellose Weste. Einen Rock hatte sie nicht an, dafür eine dunkle Hose, die am Knie endete. Die Beine steckten in roten Strümpfen. Schließlich war die Frau vollends unter dem Baum hervorgekrochen, und sie löste auch den Griff um Glendas Fuß.
    Glenda atmete befreit auf. Mit einer Hand wischte sie sich den Schweiß von der Stirn, holte noch einmal tief Luft und fragte mit leiser Stimme: »Können Sie mich hören?«
    Glenda erhielt keine Antwort. Die Unbekannte allerdings zog die Arme an, stemmte ihre Hände auf den Boden und kam langsam auf die Beine.
    Das alles erinnerte Glenda an einen Menschen, der eben aus dem Schlaf gerissen wurde und deshalb Mühe hatte, sich in der Realität zurechtzufinden.
    Die Frau schwankte etwas, auch als sie vor Glenda stand, das lange blonde Haar zurückwarf und Glenda anschaute. Die Sekretärin fuhr zurück. Ihre Augen weiteten sich, die Lippen formten Worte, die kaum zu hören waren und nur stotternd hervordrangen.
    »Das das darf doch nicht wahr sein«, hauchte sie. »Das das gibt es nicht…«
    Nein, eine Täuschung war es wirklich nicht. Vor Glenda Perkins stand eine Frau, die sie kannte.
    Sogar gut kannte.
    Jane Collins!
    ***
    Es war ein Fall in die Ewigkeit!
    Das Gefühl hatte ich. Ich umklammerte den mit mir in die Tiefe rasenden Dämon mit einer Hand. In der anderen hielt ich das Schwert, das ich auf keinen Fall loslassen wollte, denn für mich war es so etwas wie eine Lebensversicherung.
    Etwas klatschte gegen meinen Rücken, verhakte sich in der Kleidung, und ich nahm an, dass es spitze Zähne waren, die nach mir schnappten, mich aber nicht festhalten konnten.
    Wir fielen weiter. Tiefer, immer tiefer. Vielleicht der Hölle entgegen. Unter Umständen war das geheimnisvolle Labyrinth, von dem der Dämon gesprochen hatte, die Hölle. Ich wusste es nicht.
    Ich hatte auch Mühe, überhaupt etwas zu denken. Ich klammerte mich
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