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0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

Titel: 0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street
Autoren: Gangsterschlacht in Norfolk Street
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gesehen hatten, uns in Crosswings Office anrief.
    »Der gute Onkel Neville hat eine Überraschung für euch«, sagte er, und ich konnte mir sein Grinsen vorstellen.
    »Jetzt schon. Es ist doch noch lange nicht Weihnachten«, flachste ich.
    »Mach keine Witze, Jerry. Die Sache ist ernst. Ich hatte die Idee, Amiglios Anwalt, den guten Cox, nochmals über den vornehmen Mr. Rasby auszuquetschen, der so sehr an dem bewussten Köfferchen interessiert war. Ich habe etwas nachgeholfen, und Cox gab mir eine ziemlich genaue Beschreibung. Er erinnerte sich sogar daran, dass diesem Mr. Rasby das erste Glied des kleinen Fingerns an der linken Hand fehlt. Merkwürdig, wie die Leute sich manchmal erinnern, wenn man ihnen nur genügend zusetzt. Ich habe also unsere Kartei durchgesehen. Darin sind siebenundzwanzig Genossen mit demselben Schönheitsfehler, und von diesen siebenundzwanzig entsprechen sieben ungefähr der restlichen Beschreibung. Diese sieben Karten legte ich Cox vor, und siehe da, er erkannte Mr. Rasby, der außerdem noch fünf verschiedene Namen hat und vor sieben Jahren wegen Hehlerei, und zwar Hehlerei von heißen Perlen, neun Monate im Kasten saß. Nun, Perlen und Brillanten sind kein so sehr großer Unterschied, wenigstens was den Wert anbetrifft. Es hat sich aber noch etwas ergeben. Ich kannte diesen Rasby, wenigstens von Ansehen. Er betätigt sich seit geraumer Zeit als Makler in Juwelen und ist Stammgast'im kleinen Börsenkeller, wo ich ihn auch neulich sah, ohne daran zu denken, dass er etwas mit der Sache zu tun haben könnte. Wollen wir heute Abend noch einmal hingehen?Vielleicht schnappen wir ihn.«
    Selbstverständlich waren wir einverstanden.
    Neville erklärte, zuerst habe er mal einen gewaltigen Hunger und außerdem möchte er eine Portion Eisbein mit Sauerkraut essen und werde zu diesem Zweck in einer halben Stunde im ALT-HEIDELBERG sein.
    Wenn Neville Appetit auf Eisbein mit Sauerkraut hatte, so war jeder Versuch ihm das auszureden zwecklos. Wir trafen uns also, und ich musste, wie das bei solchen Gelegenheiten üblich war, seine Portion und die fälligen Biere mitbezahlen.
    Um halb elf waren wir in der 50. Straße und machten den uns schon bekannten Weg in den Keller. Es war derselbe Betrieb wie neulich.
    »Da hinten ist der Kerl«, raunte Neville uns zu. »Der mit dem korrekten Börsenanzug und der hellgrauen Tuchweste.«
    »Irren Sie sich auch nicht?«, fragte ich ungläubig.
    Der Mann sah nach allem anderen eher aus, als nach einem Verbrecher oder jemand, der mit Verbrechern gemeinsame Sache macht.
    »Passt auf. Ihr werdet es gleich sehen. Ich möchte allerdings nicht, dass es hier Krach gibt. Damit würde ich mir meine Chancen für die Zukunft verderben, aber ich will versuchen, Mr. Rasby auf die Straße zu locken, und dann könnt ihr auch in Erscheinung treten.«
    Neville schlängelte sich durch die verhandelnden und gestikulierenden Männer, bis er hinter dem großen, zwar nicht elegant, aber solide gekleideten Mann in dezentem Anzug und mit einer Hornbrille auf der Nase stand.
    Er legte ihm die Hand auf den Arm und flüsterte ein paar Minuten mit ihm. Dann gingen die beiden nach draußen, und genau wie Neville prophezeit hatte, auf die Straße.
    Wir gingen dicht hinterher.
    »Was ist denn so Geheimnisvolles los?«, fragte der Mann, der sich Rasby nannte, unseren Freund.
    »Los ist, dass wir uns in aller Ruhe einmal mit dir unterhalten wollen, du alter Gauner«, sagte Neville. »Haben Sie die Güte, mein Herr, einzusteigen.«
    »Soll das etwa ein Kidnapping sein? Bei mir ist nichts zu holen«, zeterte der Mann überrascht, aber schon hatte unser Kamerad ihn in meinen Jaguar gestoßen und sich danebengesetzt.
    Ich glitt hinters Steuer und Phil auf den Beifahrersitz. Rasby redete unaufhörlich, aber ich konnte ihn nicht verstehen. Neville gab, abgesehen von 52 einigen Grunzlauten, überhaupt keine Antwort.
    Als der Gauner dann sah, vor welchem Haus wir hielten, wurde er plötzlich still. Wir nahmen ihn in die Mitte und brachten ihn in mein Office.
    »So, da wir nun alle so gemütlich zusammensitzen, Mr. Rasby, bitte ich Sie, uns zu erzählen, wer Sie beauftragt hat, bei Rechtsanwalt Cox nach einem Köfferchen oder Paket mit Dingen zu fragen, die ihnen angeblich gestohlen wurden. Versuchen Sie nicht, sich herauszureden. Wir wissen nämlich bereits Bescheid und wollen von ihnen nur die Bestätigung haben.«
    Dann legte ich einen Köder aus.
    »Wir sind der Überzeugung, dass Sie selbst keine
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