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0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

Titel: 0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street
Autoren: Gangsterschlacht in Norfolk Street
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ich vor und fand allseitige Zustimmung.
    ***
    Am nächsten Morgen war mein erster Gedanke: Mr. Irving. Wir konnten nicht weiterkommen, ohne die Direktion ins Vertrauen zu ziehen. Leute wie Irving haben eine feine Nase, und der würde es sofort merken, wenn einer unserer Leute auch nur im Vestibül herumsitzen würde, um ihn zu beobachten. Das durfte nicht geschehen. Es könnte alles verderben.
    Um zehn Uhr ließen Phil und ich uns beim Manager melden. Wir hatten unseren Chef gebeten, dort anzurufen, damit wir nicht stundenlang parlamentieren mussten. Die Folge war ein liebenswürdiger Empfang im Direktionsbüro und ein Aufmarsch von Drinks.
    »Um was handelt es sich, meine Herren? Ich hoffe doch nicht, dass Sie die Absicht haben, etwas zu unternehmen, das den Ruf unseres Hauses schädigen kann.«
    »Darum kommen wir zu Ihnen«, sagte ich. »Der Ruf Ihres Hauses wird mit Ge-54 wissheit geschädigt werden, wenn wir nichts unternehmen. Bevor wir Ihnen aber reinen Wein einschenken, müssen wir Sie ausdrücklich zu Stillschweigen verpflichten. Dies ist keine Bitte, sondern eine Anordnung.«
    »Der ich mich natürlich fügen muss«, lächelte der Direktor etwas gequält.
    »Sie beherbergen einen gewissen Mr. Irving. Natürlich können Sie nicht wissen, dass dieser Mann ein Gangsterboss großen Formats in seiner Heimatstadt Detroit ist. Er kam hierher, um Dinge abzuwickeln, die er wahrscheinlich Geschäfte nennt, auf die aber langjährige Zuchthausstrafen oder sogar der Tod stehen. Einzelheiten möchte ich Ihnen nicht mitteilen, um Ihr Gewissen nicht unnötig zu belasten.«
    »Um Gottes willen«, stöhnte der Manager. »Dass es so schlimm ist, habe ich mir nicht träumen lassen. Schaffen Sie mir den Kerl sofort vom Halse. Ich habe nicht das Geringste dagegen, wenn Sie ihn verhaften und mitnehmen.«
    »Das ist es gerade, was wir vermeiden wollen. Es geht uns nicht nur um diesen Irving, sondern auch um verschiedene andere Leute, die wir teilweise nicht kennen, und um solche, die uns zwar bekannt sind, für deren Schuld uns aber die Beweise fehlen. Wir möchten Sie deshalb bitten, einen ihrer Hausdetektive anzuweisen, uns sofort unter einer Nummer, die ich Ihnen aufschreiben werde, zu benachrichtigen, wenn dieser Gast etwas unternimmt, sei es nun, er empfange Besuch oder er rüste sich um Ausgang. Hat Irving eigentlich einen eigenen Wagen?«
    »Nicht hier. Er lässt sich jeweils einen aus der Hotelgarage zur Verfügung stellen.«
    »Dann macht die Sache ja keine Schwierigkeit. Wir werden unsere Leute mit einem Wagen hundert Yard von hier entfernt aufstellen. Wenn Sie uns benachrichtigen, so haben wir in einer Minute den Einsatzbefehl.«
    »Ich werde das erledigen.«
    »Sagen Sie bitte Ihrem Detektiv nicht, um was es geht. Es ist nicht nötig, dass er das weiß.«
    »Und wenn nun Mr. Irving hier im Hause eine Konferenz hat?«, fragte er.
    »Kommt das auch vor?«
    »Ja, schon mehrere Male. Wir haben ihm dazu jeweils eines unserer kleinen Konferenzzimmer zur Verfügung gestellt. Er hat übrigens heute Morgen darum gebeten, diesen Raum heute Mittag um zwei Uhr dreißig für eine geschäftliche Besprechung benutzen zu dürfen.«
    »Da ist ja ein Geschenk des Himmels«, lachte Phil vergnügt. »Darf ich Sie ganz im Vertrauen fragen, ob es in diesem Konferenzzimmer auch ein Mikrophon gibt?«
    »Aber wo denken Sie hin, meine Herren. Wir sind doch ein erstklassiges Haus.«
    »Gerade in erstklassigen Häusern habe ich Derartiges schon öfter erlebt«, meinte mein Freund. »Aber diesem Mangel können wir abhelfen. In ungefähr einer Stunde werden zwei Arbeiter des Elektrizitätswerkes erscheinen, um einen Leitungsdefekt zu beheben. Sie werden in dem Zimmer, das Mr. Irving bestellt hat, einige Zeit verbringen und ebenso in einem anderen Raum, der möglichst in der Nähe liegen soll. Diesen Raum müssen Sie dann uns vermieten.«
    Der Manager stöhnte, fuhr sich mit beiden Händen durch das wohlfrisierte Haar und war augenscheinlich unglücklich darüber, dass man ein derartiges Ansinnen an ihn stellte, ohne dass er sich dagegen wehren konnte.
    Trotzdem wurden wir einig, und alles’ verlief planmäßig.
    Um zwei Uhr dreißig saßen Phil und ich mit übergestreiften Kopfhörern, bequem in zwei tiefe Sessel zurückgelehnt. Gläser, Whisky und Eis standen in Reichweite.
    Draußen im Vestibül saßen ein Herr und eine Dame, unser Kollege Verbeek und dessen hübsche, junge Frau, bei Kaffee und Brandy, und niemand bemerkte die winzige Kamera
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